An Militärstrategen: Wie plant meine eine Operation?

""Detailverliebtheit" bzgl. Tage/Regimenter/Skizzen"[/I] bereiten mir Bauchschmerzen hinsichtlich der Gefahr des "Hineinbefehlens" in die unteren Führungsebenen. Deshalb verbinde ich diesen Indikator mit der Frage Auftrags-/Befehlstaktik und trenne ihn nicht davon.

Vielleicht war es missverständlich, nochmal ein Ansatz:

Ich interpretiere die Schlieffen-Vermerke quasi als "Machbarkeitsstudie", die den Feldzug möglichst detailliert abzubilden hat.

Davon zu unterscheiden (bis auf Fragen des Aufmarsches und der Kräfteverteilungen) ist die Führung durch den Generalstab im Kriegsfall. Dafür gibt es nun bekanntermaßen bei Schlieffen kein Studienobjekt.

Somit verblieben nur die, dem Kriegsfall angenäherten, Kriegsspiele und sonstigen operativen Aufgaben. Diese wiederum lassen mE keinen Rückschluß zu, dass Schlieffen sich vom Vorbild Moltke groß unterscheidet.
 
Ich interpretiere die Schlieffen-Vermerke quasi als "Machbarkeitsstudie", die den Feldzug möglichst detailliert abzubilden hat.

einverstanden, damit kann ich leben!

Somit verblieben nur die, dem Kriegsfall angenäherten, Kriegsspiele und sonstigen operativen Aufgaben. Diese wiederum lassen mE keinen Rückschluß zu, dass Schlieffen sich vom Vorbild Moltke groß unterscheidet.
Moltke, eher Preusse als Deutscher, wäre nie auf die Idee gekommen, in Kriegsspielen die Neutralität Belgiens oder Hollands zu verletzen, weil bei dieser Planungsvariante England sich sofort gegen das Deutsche Reich stellen würde. Für Moltke ein absurder Gedanke, war doch England, über Hannover, seit Friedrich dem Großen engster Verbündeter Preussens gewesen.
 
Moltke, eher Preusse als Deutscher, wäre nie auf die Idee gekommen, in Kriegsspielen die Neutralität Belgiens oder Hollands zu verletzen, weil bei dieser Planungsvariante England sich sofort gegen das Deutsche Reich stellen würde. Für Moltke ein absurder Gedanke, war doch England, über Hannover, seit Friedrich dem Großen engster Verbündeter Preussens gewesen.

Du legst aber jedes Wort auf die Goldwaage. :devil:

War nicht klar, dass sich mein Zitat oben auf die Auftragstaktik bezog?

Natürlich hast Du recht, was die apolitische-rein militärische Ansatzweise des Plans von Schlieffen angeht. Man hat eine Aufgabe, und die löst man, auch wenn der Feldzug über den Mpnd geführt hätte.
 
Für Moltke ein absurder Gedanke, war doch England, über Hannover, seit Friedrich dem Großen engster Verbündeter Preussens gewesen.
Noch kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Kriegen gab es in Hannover eine Panik vor einer preußischen Invasion, ausgelöst durch den Aufenthalt von preußischen Ingenieurgeographen in Grenznähe. Die diplomatischen Beziehungen waren abseits des Siebenjährigen Krieges eher kühl. Insbesondere während der napoleonischen Kriege verschlechterte sich das Verhältnis erheblich, zuletzt durch die preußische Besetzung Hannovers 1803.
In Bezug auf Friedrich II. und Bündnisse sollte man außerdem vorsichtig sein. Im Österreichischen Erbfolgekrieg hat er eher pragmatisch gehandelt.
Die Kooperation zwischen Großbritannien/Hannover und Preußen im Siebenjährigen Krieg war außerdem eher eingeschränkt, wenn man von der Person Ferdinands von Braunschweig absieht. Ein erstes Zerwürfnis zeichnete sich schon 1761 mit dem Sturz der Regierung Pitt und dem Einstellen der Subsidienzahlungen an Friedrich dem Großen ab. 1762 war die preußisch-britische Allianz schon wieder zu Ende. Preußen und Großbritannien schlossen separate Friedensverträge mit ihren jeweiligen Kriegsgegnern (Preußen befand sich offiziell nicht im Krieg mit Frankreich). Danach näherte sich Preußen bündnistechnisch an Russland an. Am 31. März 1764 unterzeichneten Preußen und Russland ein Bündnis, dass u.a. Truppenhilfe im Kriegsfall vorsah.
 
Noch kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Kriegen gab es in Hannover eine Panik vor einer preußischen Invasion, ausgelöst durch den Aufenthalt von preußischen Ingenieurgeographen in Grenznähe. Die diplomatischen Beziehungen waren abseits des Siebenjährigen Krieges eher kühl. Insbesondere während der napoleonischen Kriege verschlechterte sich das Verhältnis erheblich, zuletzt durch die preußische Besetzung Hannovers 1803.
In Bezug auf Friedrich II. und Bündnisse sollte man außerdem vorsichtig sein. Im Österreichischen Erbfolgekrieg hat er eher pragmatisch gehandelt.
Die Kooperation zwischen Großbritannien/Hannover und Preußen im Siebenjährigen Krieg war außerdem eher eingeschränkt, wenn man von der Person Ferdinands von Braunschweig absieht. Ein erstes Zerwürfnis zeichnete sich schon 1761 mit dem Sturz der Regierung Pitt und dem Einstellen der Subsidienzahlungen an Friedrich dem Großen ab. 1762 war die preußisch-britische Allianz schon wieder zu Ende. Preußen und Großbritannien schlossen separate Friedensverträge mit ihren jeweiligen Kriegsgegnern (Preußen befand sich offiziell nicht im Krieg mit Frankreich). Danach näherte sich Preußen bündnistechnisch an Russland an. Am 31. März 1764 unterzeichneten Preußen und Russland ein Bündnis, dass u.a. Truppenhilfe im Kriegsfall vorsah.


Zustimmung! Friedrich war üer den Wegfall der Subsidienzahlungen ziemlich sauer, denn er benötigte das Geld dringend. Des Weiteren hatte sein Verbündeter England ihn nicht einmal darüber informiert, das dieser mit Frankreich Freidensverhandlungen aufgenommen hatte. In jenem Friedensvertrag haben die Franzosen zugesagt, die von Ihnen besetzten Gebiete Preussen zu räumen. Nur es fehlte der Hinweis, das diese an Preussen zu übergeen waren. 1763 war es also mit den preußisch-englischen Beziehungen nicht mehr zum Besten bestellt.
 
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