Nicht wirklich. Ponies haben lebensbedrohliche Krankheiten/Gesundheitszustände, die Menschen in dem Ausmaß nicht haben (Darmverschlingung/Kolik), ein anders gepoltes Verdauungssystem mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen bei Fehlernährung (Hufrehe). Insbesondere beim Lauftier sind Schäden am Bewegungsapparat sehr viel schwieriger zu behandeln oder unmittelbar zum Tode führend, als beim Menschen. Und dann haben die armen Tiere auch noch gänzlich anders konstruierte Bauteile - Augen oder Hufe!, designed and engineered in hell -, für deren Pflege man eine eigene Lehre benötigt. Von Berufskrankheiten (Rücken/Trageerschöpfung) noch gar nicht zu reden. Im Gegenzug brechen sich Ponies immerhin keine Schlüsselbeine. Wenigstens etwas ..
Rational ist viel mehr: es dürfte sehr viel mehr Anwendungswissen der Praktiker vorhanden gewesen sein, das -insbesonders bei Haltung, Pflege und Behandlung von Zipperlein - ebenso sehr von der Akademik verschieden gewesen sein dürfte, wie hierzulande. Im Nachpferdezeitalter nach Aufkommen des Automobils ist davon sehr viel verloren gegangen, was jetzt mühsam wiederentdeckt wird, bzw. für immer futsch ist.
Das hilft leider wenig für die Ausgangsfrage. Ist bekannt, wie die Menschen zu ihren Pferden standen? Wurden sie mehr als "Verbrauchsmaterial" betrachtet, war es mit der Heilkunde vermutlich nicht weit her. Wurden die Pferde allerdings als Kameraden bei Arbeit und Kampf
, oder sogar als Familienmitglied betrachtet, mag das durchaus ganz anders aus gesehen haben. Wo keine persischen/armenischen/ägyptischen... Quellen vorliegen, würde ich als erstes beim Xenophon nachsehen, ob der sich über sowas auslässt... Oder in indischen Quellen, die haben da auch eine hochedle Pferdetradition, die sich von den Moguln herleitet. Vielleicht sind da Uraltrelikte zu finden.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marwari_(Pferd)