Hallo! Kann mir jemand bei einem Aufsatz helfen? Ich muss in 2000 Worten den Zusammenhang des Sklavenhandels mit der Entwicklung Amerikas analysieren.
Es geht besonders darum, was die Sklaven zur wirtschaftlichen Entwicklung von Nordamerika beigetragen haben und ob dies ohne sie ueberhaupt moeglich geworden waere. Ich muss erlaeutern koennen, was dafuer spricht und auch argumentieren koennen, dass die Entwicklung Amerikas auch ohne die Sklaven und den Sklavenhandel erfolgt waere.
Ich sehe bei deiner Fragestellung jetzt ein größeres Problem: die Sklavenarbeit einsetzende Ökonomie bestand in den Südstaaten der USA, mit einer exportorientierten Plantagenwirtschaft (zb Baumwolle, Tabak). Da die Monokulturen die Böden aber recht rasch erschöpften, gab es von den Südstaaten aus das Interesse, das Gebiet, in dem Sklavenhaltung möglich war, zu erweitern.
(Deine ursprüngliche Fragestellung habe ich nicht mehr gesehen - wie lautete diese denn?)
Eine wirtschaftliche Entwicklung in dem Sinne einer Industrialisierung hat es vorwiegend in den Nordstaaten der USA gegeben, in denen es keine bzw kaum Sklaverei gab.
Die soziale Struktur der Südstaaten unterschied sich nicht nur durch die Sklavenhaltung von der der Nordstaaten (Stichwort: Pflanzeraristokratie). Die ökonomische Struktur der Südstaaten war landwirtschaftlich geprägt und behielt diese Ausrichtung auch bei, nachdem im Norden die Industrialisierung eingesetzt hatte. Industrie war praktisch nicht vorhanden, so daß Produktionsmittel entweder importiert wurden, oder auch auf den großen Plantagen selbst in Handarbeit hergestellt wurden. Hierdurch blieb ein etwaiger technischer Fortschritt immer lokal oder höchstens regional begrenzt, sofern er überhaupt realisiert werden konnte.
So grob über den Daumen kann man sagen: während im Süden ein Interesse an Arbeitskräften bestand, die örtlich gebunden waren und billig zur Verfügung standen, entwickelte sich im Norden durch die Industrialisierung ein Interesse an Arbeitskräften, die nicht örtlich gebunden, sondern vielfältig einsetzbar waren. Die sehr starre Bindung an einen Eigentümer wurde in der aufkommenden Industrialisierung als kontraproduktiv angesehen (es kann natürlich nicht nur auf die Mobilität der Arbeitskräfte Auswirkungen haben - die womöglich beim Besitzer nachfragen müssen, bevor sie den Arbeitsplatz wechseln dürfen -, sondern zb auch auf die Lohnvorstellungen, wenn noch eine weitere Person, nämlich der Sklavenhalter, aus dem erzielten Arbeitslohn Profit schlagen will). Andererseits wollen industrielle Arbeitgeber ihrerseits ihren Profit maximieren, ohne die umständliche weitere Fürsorge für Arbeitskräfte, wie sie bei der Sklavenhaltung gegeben war (Unterkunft, Verpflegung, Bekleidung etc).