Die Bithynier und die Thyner waren (wahrscheinlich) nicht derselbe Stamm.
Über die Lebensweise der Bithynier weiß man leider wirklich nicht viel. Strabon (12,4) schreibt zwar über das Land, bietet aber nur wenig Informationen über die Leute. Arrian, bekannt vor allem durch seine Geschichte Alexanders des Großen, stammte aus Bithynien und schrieb auch eine achtbändige Geschichte seiner Heimat, die aber leider verloren ist.
Somit lässt sich auch nicht sagen, wie "thrakisch" sie lebten.
Herodot beschreibt (7,76) die Ausrüstung der Bithynier in Xerxes' Heer, wobei man aber wohl fragen muss, wie authentisch seine Schilderung wirklich ist. Ihm zufolge trugen sie Speere, Schilde und kleine Dolche, sonst aber keine Rüstung.
Trotz der deutlichen geographischen Nähe zu den Griechen scheint sich die Hellenisierung in Grenzen gehalten zu haben. Noch in römischer Zeit sind auf Inschriften zahlreiche nicht-griechische Namen zu finden.
Über die frühe Geschichte Bithyniens weiß man nicht wirklich etwas, wenngleich die Griechen verschiedene Sagen hatte. Wie Dieter schon erwähnt hat, stand das Land unter lydischer Herrschaft. Danach kam es unter persische Herrschaft, jedoch konnten die Bithynier ein hohes Maß an faktischer Autonomie wahren. Ein einheimisches Geschlecht übte die faktische Macht aus und konnte sie auch unter den Diadochen wahren. 297 nahm der Dynast Zipoites dann den Königstitel an. Bithynien war fortan bis zu seiner Umwandlung in eine römische Provinz Königreich.