BOUDICA: Aufstand gegen Rom

Timestheus

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Natürlich könnte man sagen, hast Du die Rezessionen nicht gelesen? Doch habe ich - gefühlt fanden 90% den Film jämmerlich - und dennoch habe ich tatsächlich knapp 4 Euro bei Amazon Prime bezahlt um mir den Film anzuschauen. Leider gibt es nicht allzu viele (aktuelle) Spielfilme aus der Epoche der Römer, so dass man(n) nach jedem Strohhalm greift, in der Hoffnung "vielleicht ist er ja nicht ganz so schlecht".

Aber er ist schlecht - wobei - manchmal ist er gar nicht so schlecht - aber dann doch wieder. Bei maximal 5 zu vergebenen Sternen würde ich mit sehr gutem Wohlwollen vielleicht 2 Sterne geben.

Der Anfang beginnt dabei gar nicht so schlecht, es zeigt die Königin und den Gemahl mit beiden Töchtern in trauter Umgebung. Die Schauspieler spielen den Part hier gar nicht mal so schlecht in der Anfangsphase. Und dann war es das auch recht schnell nach 5-10 Minuten, denn dann kommen "die Römer".

Erst einmal wird die Stadt ROM eingeblendet - idyllisch am Meer gelegen. Ok, vielleicht meinte man Ostia, aber dummerweise hat man bei der Hafenstadt am Meer nunmal Rom eingeblendet. Danach sieht man Nero als typischer durchgedrehten Idioten - der im ganzen Reich allen Frauen verbietet auch nur irgendeine verantwortungsvolle Position zu übernehmen (was dann später der Grund ist, warum Boudica keine Königin sein darf).

Danach sieht man wieder die typischen stereotypen Römer in Form des Statthalters und seiner Legion. Die marschieren natürlich mordend und vergewaltigend durch Britannien. Was anderes können die gegenüber Barbaren anscheinend nie - in allen Filmen. Das ein Statthalter arrogant und ausbeuterisch in seiner Provinz regiert haben mag - nehme ich den Filmen ja noch ab. Wobei ich aber jedesmal graue Haare bekomme, wenn selbst einfache Soldaten sich gegenüber dem barbarischen Adel oder gar den barbarischen Königen alles einfach so rausnehmen darf. Auch wenn die römische Führungsschicht auf die Barbaren herab geschaut haben mag - der einfache Soldat durfte höher gestellten Barbaren dennoch nicht einfach so disziplinieren.

Es kommt wie es kommen muss - der König wird durch römische List getötet und der Königin die Nachfolge (dank Nero) verwehrt. Außerdem werden die Kinder getötet - was am Ende dazu führt, dass die Königin zur Furie, äh Boudicca, wird.

Dabei hilft ihr als erstes eine kleine keltische Gruppe die eine Mischung aus Amazonen, bemalten Kelten und Vikinger darstellen. Dann kommt noch eine weitere Gruppe dazu, welche von einem anderen Kelten angeführt wird. Die ganze Gruppe dürfte so aus gefühlt 20 Statisten bestanden haben. Und so wirkt das Ganze ein bisschen wie Braveheart für arme. Denn den ganzen Film über kämpfen etwa 20 Kelten unter Bouducia gegen 20 römische Legionäre. Zu mehr hat es irgendwie nicht gereicht - wer also große Schlachten erwartet, wird maßlos enttäuscht werden.

Kommen wir zu Boudica zurück. Die kann Ihre Vikinger Landsleute - äh Kelten - damit überzeugen, dass sie ein altes mythisches Bronzeschwert ihr eigen nennt (Excalibur lässt grüßen - oder wie?). Und nun wird es wirklich peinlich. Der Führer der einen Keltengruppe verbiegt / zerbricht das Schwert und wirft es in einen Bach - aber Boudica holt es unversehrt wieder aus dem Wasser. Ein anderes mal ruft Boudica das Schwert zu sich und das Schwert schwebt durch die Luft zu ihr. Also das ist nun völlig lächerlich.


Danach werden jede Menge Römer abgeschlachtet und auch Städte nieder gebrannt. Aber man erfährt nichts über die Beweggründe, oder welche Städte jetzt da brennen, oder wieso man jetzt den Plan oder den Plan umsetzt. Es heißt einfach - wir morden und brennen jetzt die Römer aus dem Land - und in der zweiten Einstellung stehen schon die 20 Statisten Kelten vor einer Stadt und schwingen die Waffen.

Dabei rennen die gefühlt 20 Kelten in die Stadt hinein - die Tore sind offen - überrennen dabei römische Legionäre und hauen ohne Verluste alles nieder, was ihnen in den Weg kommt.

Interessant auch Boudica - war sie wenige Tage zuvor noch eine Hausfrau und Königin die keine Ahnung von Waffengängen hatte - haut sie jetzt zielsicher jeden gut gepanzerten Römer mit ihrem tollen Bronze Schwert klein. Kein römischer Soldat mit jahrelangem Drill hat nur den Hauch einer Chance gegen diese Furie.


Nachdem nun genügend Römer abgeschlachtet und Städte gebrannt haben, marschiert Paulinus bei Nero in den Palast und berichtet über die Lage. Nero ist immer noch 15 Jahre jung und nicht gealtert. Aber die Nachricht des Aufstandes der Boudica reicht aus - um sich ein Messer in den Hals zu rammen. Nero bricht tot zusammen und der General schwört im Namen Neros Rache. Also ich bin ja wirklich einiges gewöhnt was die Deutung von Geschichte angeht - aber so einen - entschuldigt - Hirnfurz!


Und dann kommt sie - die Schlacht (!) bei Watling Street. Es treten an etwa wieder die gleichen 20 keltischen Komparsen gegen ebenso etwa 20 römische Legionäre.

Der Schlacht ist ebenso enttäuschend, wie schnell vorbei. Man erfährt auch gar nicht wie und warum es zur entscheidenden Schlacht gekommen ist - die Schlacht muss auf einmal gefochten werden - der Film dauert nur noch wenige Minuten, also schnell schnell lasst uns das ganz schnell abhandeln, mehr Geld für mehr Filmzeit haben wir nicht?!

Auf jedenfalls positionieren sich die Römer auf Hügeln verdeckt in Büschen und Bäumen - dort haben sie ihre Katapulte versteckt. Die Britten laufen gemütlich in die Falle im Tal - werden mit Pfeilen eingedeckt. Dann zwei drei Mann gegen Mann Gefechte. Natürlich sterben alle Vikinger äh Kelten - auch Boudicia Freunde und sie selbst. Und dann noch kurzer Schwenk nach heute zu ihrem Denkmal. Film Ende.


Das war leider so gut wie gar nichts. Man erfährt nichts über die Frau, nichts über ihre Beweggründe oder das Umfeld. Die Kämpfe werden schnell abgearbeitet und abgehakt. Warum die letzte Schlacht misslang - auch keine Infos. Ja es gibt wenig greifbares historisches - aber man könnte ja versuchen die historische Person zu deuten. Aber das war rein gar nichts.
 
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Danach sieht man wieder die typischen stereotypen Römer in Form des Statthalters und seiner Legion. Die marschieren natürlich mordend und vergewaltigend durch Britannien. Was anderes können die gegenüber Barbaren anscheinend nie - in allen Filmen. Das ein Statthalter arrogant und ausbeuterisch in seiner Provinz regiert haben mag - nehme ich den Filmen ja noch ab. Wobei ich aber jedesmal graue Haare bekomme, wenn selbst einfache Soldaten sich gegenüber dem barbarischen Adel oder gar den barbarischen Königen alles einfach so rausnehmen darf. Auch wenn die römische Führungsschicht auf die Barbaren herab geschaut haben mag - der einfache Soldat durfte höher gestellten Barbaren dennoch nicht einfach so disziplinieren.

Nun, genau das überliefert uns der Römer Tacitus zum Auftakt Boudicca-Aufstandes:

Rex Icenorum Prasutagus, longa opulentia clarus, Caesarem heredem duasque filias scripserat, tali obsequio ratus regnumque et domum suam procul iniuria fore. quod contra vertit, adeo ut regnum per centuriones, domus per servos velut capta vastarentur. iam primum uxor eius Boudicca verberibus adfecta et filiae stupro violatae sunt;
Demnach habe Prasutagus dem Caesar sein Königreich gemeinsam mit seinen Töchtern vererbt, mit dem Ziel, Krieg und Gewalt von den Icenern fernzuhalten. Das Resultat sei gewesen, dass genau das, was er habe verhindern wollen passierte, das Königreich durch Zenturionen, das Haus des Herrscher gar von „Sklaven“ verheert wurde. Prasutagus’ Frau Boudicca sei misshandelt, seine Töchter vergewaltigt worden.

Und wenn man so will, kann man sogar aus der Passage herausziehen, dass das normal war, denn Tacitus schreibt velut capta - Boudicca und ihre Töchter wurden von den Römern ‚wie Kriegsgefangene‘ behandelt.
 
Und wenn man so will, kann man sogar aus der Passage herausziehen, dass das normal war, denn Tacitus schreibt velut capta - Boudicca und ihre Töchter wurden von den Römern ‚wie Kriegsgefangene‘ behandelt.

In dem Film allerdings schon vor dem Tod des Königs. Sprich - römische Legionäre kommen auf die Insel und haben nichts anderes im Sinn als zu morden, vergewaltigen, töten etc. Stereotype also wie immer.
 
In dem Film allerdings schon vor dem Tod des Königs. Sprich - römische Legionäre kommen auf die Insel und haben nichts anderes im Sinn als zu morden, vergewaltigen, töten etc. Stereotype also wie immer.
Aber das ist es doch: Die Römer kommen, plündern und vergewaltigen, Prasutagus will das für sein Königreich verhindern und vererbt es als Condominium (nicht Kondomium, Condominium) dem Caesar und seinen Töchtern gleichermaßen. Und dennoch wird seine Frau misshandelt, seine Töchter vergewaltigt. Tacitus kritisiert nicht, wie die Römer mit Besiegten verfahren, sondern dass die Römer mit den Icenern (namentlich mit der Ehefrau des Prasutagus, Boudicca, und deren Töchtern) so verfahren, wie mit Gefangenen. Es ist der Römer Tacitus, der hier im Prinzip schreibt, dass dieses Verhalten bei captae - bei Besiegten - angemessen sei, nicht aber bei den Icenern, die kampflos in den römischen Reichsverband kamen (wenn auch Prasutagus womöglich hoffte, dass seine Töchter sich mittelfristig von der Herrschaft der Römer hätten lösen können, dass die Römer quasi nur ein kurzer Sturm auf der Insel wären). Der Römer Tacitus skandalisiert, dass hier mit Freunden umgesprungen wurde, wie mit Besiegten. Ergo war es für ihn normal, was du hier als Stereotyp brandmarkst.
 
@Timestheus
Es wäre cool gewesen, wenn Du die Schauspieler erwähnt hättest. Ich dachte schon, Du meintest diese "Boudica-"Verfilmung mit Emily Blunt ("Boudica - Queen in war"), die aber älter ist. Ich habe die echt mal gesehen und das war auch unfreiwillig komisch. Dafür hatte es immerhin einen gewissen Unterhaltungswert in seinem Trashfilm-Universum.

Prinzipiell finde ich solche Filme denen man den fehlenden Aufwand ansieht, ja auch irgendwie unterhaltsam. Ich habe aber auch zahlreiche modernere Produktionen auf Netflix nicht geschaut, da sie einfach sinnlos brutal oder hirnrissig waren und vielleicht dann doch zu wenig trashig um noch unter unfreiwilliger Komik zu laufen.

Vielen Dank für das Review!
 
Es wäre cool gewesen, wenn Du die Schauspieler erwähnt hättest. Ich dachte schon, Du meintest diese "Boudica-"Verfilmung mit Emily Blunt ("Boudica - Queen in war"), die aber älter ist. Ich habe die echt mal gesehen und das war auch unfreiwillig komisch. Dafür hatte es immerhin einen gewissen Unterhaltungswert in seinem Trashfilm-Universum.
Ich dachte das sieht man gleich am Trailer ;)

Wobei ich sagen muss, dass der ältere Film den Du erwähnst, sogar noch einen netten Unterhaltungswert hat bzw. ich sogar "besser" finde als den aktuellen Film.

da sie einfach sinnlos brutal oder hirnrissig waren und vielleicht dann doch zu wenig trashig um noch unter unfreiwilliger Komik zu laufen.
Wenn halt Nero sich wegen Boudica das Messer in den Hals rammt und Paulinus Rache schwört - dann rollen sich die Zehennägel mir nach oben. Das ist dann - für mich - auch nicht mehr komisch.

Ja bei Gladiator stimmt historisch auch nichts - aber das merkt man von Anfang an, dass es mehr ein Unterhaltungs und Sandalenfilm ist. Der neue Boudica mit seinen Texteinblendungen und seiner Art "verspricht" eine historische Verfilmung - und dann sowas.

Wenn man Rom dann als Hafenstadt zeigt, Nero sich wegen der Frau das Messer in den Hals rammt und gleichzeitig übrigens (hatte ich vergessen zu erwähnen) auch ganz Rom brennt im Hintergrund (Anspielung auf den großen Brand von Rom) - dann passt da gar nichts mehr.

Aber das ist es doch: Die Römer kommen, plündern und vergewaltigen
Wir verstehen uns nicht ;) ... das mögen sie gemacht haben "die Römer". In manchen Filmen - wie diesem hier - machen die Römer das aber ausschließlich. Die können nichts anderes. Alle Römer sind nur darauf aus zu plündern, morden und vergewaltigen. Es gibt nicht einen "normalen" Römer.
 
Wir verstehen uns nicht ;) ... das mögen sie gemacht haben "die Römer". In manchen Filmen - wie diesem hier - machen die Römer das aber ausschließlich. Die können nichts anderes. Alle Römer sind nur darauf aus zu plündern, morden und vergewaltigen. Es gibt nicht einen "normalen" Römer.
Dass der Film unterkomplex sein mag, unbestritten. Ich weise nur ein weiteres Mal darauf hin: Genau das ist es, was uns der römische Geschichtsschreiber Tacitus als Grund und Anlass für den Boudicca-Aufstand angibt. In einem Film über Boudicca muss das vorkommen.
Also:
  1. Die Römer kommen ins Land und besiegen die ersten keltischen Stämme und machen, was man eben als siegreiche Kriegsmacht in einer Zeit Jahrhunderte vor irgendeinem Kriegsrecht macht: Sie plündern und vergewaltigen.
  2. Die Icener sind noch nicht betroffen, aber Prasutagus bekommt mit, was in Südengland geschieht, offensichtlich kann er sich ausrechnen, dass er der Militärmaschinerie der Römer nichts entgegenzusetzen hat und kommt auf eine Idee, wie er seinen Töchtern die Herrschaft trotz der Römer vielleicht sichern kann: er vererbt dem Caesar und seinen Töchtern sein Königreich.*
  3. Die Römer aber behandeln die Icener trotzdem wie Besiegte. --> ergo war das - laut Tacitus - "normal". Nicht normal war - nach Tacitus - auch Stämme so zu behandeln, welche eine deditio (also eine friedliche Übergabe) ausgehandelt hatten.
  4. Diese Behandlung, die ausdrücklich eine Misshandlung Boudiccas und eine Vergewaltigung ihrer Töchter umfasst, führt zum Aufstand.
*Vielleicht hat er ja auch die Idee, dass die Römer mittelfristig verschwinden, wie sie gekommen sind.
 
Ist halt auch die Frage, ob eine differenziertere Darstellung der Römer bei einem offenbar aus keltischer Sicht erzählten Film nötig und möglich ist. Nötig, da die Römer für die Kelten zweifellos grausame Unterdrücker waren. Möglich, weil ein Film zeitlichen und erzählerischen Beschränkungen unterliegt. Was hätte hier zu mehr Ausgewogenheit geführt? Eine kleine Szene, in der ein Legionär beiseite steht oder gar einschreitet, während seine Kameraden Unschuldige misshandeln? Davon abgesehen, scheint der Film aber ziemlicher Müll zu sein. Danke für die Warnung, @Timestheus.
 
Dass der Film unterkomplex sein mag, unbestritten.
Leider nein, denn...

Die Römer kommen ins Land und besiegen die ersten keltischen Stämme und machen, was man eben als siegreiche Kriegsmacht in einer Zeit Jahrhunderte vor irgendeinem Kriegsrecht macht: Sie plündern und vergewaltigen.
Die Römer - im Film - kommen ins Land und es gibt sofort Probleme mit Prasutagus, seiner Frau und dem Stamm. Denn andere Stämme kommen in dem Film gar nicht vor. Als Nero die Legionen nach Britannien sendet treffen sie direkt auf Prasutagus und seinen Stamm und fangen an "sich daneben zu benehmen". Für andere Stämme hat es in dem Film nicht "gereicht".

Die Icener sind noch nicht betroffen, aber Prasutagus bekommt mit, was in Südengland geschieht, offensichtlich kann er sich ausrechnen, dass er der Militärmaschinerie der Römer nichts entgegenzusetzen hat und kommt auf eine Idee, wie er seinen Töchtern die Herrschaft trotz der Römer vielleicht sichern kann: er vererbt dem Caesar und seinen Töchtern sein Königreich.*
Wie geschrieben - sie sind sofort betroffen. Der König Prasutagus empfängt die Legion "zu Hause" und sie (Römer) lassen durchblicken was sie von Prasutagus, seiner Königin und dem Stamm halten. Bleiben eine Nacht und ziehen dann (wohin auch immer) wieder in den Wald ab.

Prasutagus zeigt daraufhin Boudica das "golden bronzene Schwert" ihrer Urahnen und vermeldet, dass sie (Boudica) eigentlich eine Führerin und Königin aller britannischen Völker ist.

Im Hintergrund hat der römische Statthalter einen unzufriedenen Stammesgenossen bestochen, der den König Prasutagus in einen Hinterhalt lockt und ermorden lässt.

Daraufhin sieht sich Boudica durch das Schwert der Ahnen als legitime (mythische) Nachfolgerin und Königin.
Das Testament kommt nie zur Sprache.


Wenn ich den Film etwas für Dich zusammenfassen darf im Detail.

1. Nero gestört durch seine Mutter erlässt ein Gesetz, dass allen Frauen in Rom, dem Reich und den Provinzen jegliche Position mit Verantwortung verbietet!

2. Die Römer und Statthalter treffen in Britannien ein und wenden sich sofort dem König Prasutagus und seinem Stamm zu, welche von Anfang an "schlecht behandelt" werden. Andere Stämme kommen nicht vor.

3. Die Königin besucht einen Markt, dort wird sie von einer Gruppe im Wald lebender Vikinger äh Amazonen äh Kelten erkannt und als mythologische Königin aller britannischen Stämme wiedererkannt. Ein Händler bekommt das mit, sieht dies als Handlung und Aufruhr gegen Rom und wird danach von einer der Amazonen geköpft. Hat aber keinerlei Auswirkungen, dass der Händler auf dem Markt geköpft wurde.

4. Die Königin erzählt dies dem König Prasutagus, welcher ihr nun offenbart, dass sie eine mythische Königin ist. Und übergibt ihr das mythische Schwert der Urahnen - sie ist eigentlich zur Königin aller britannischen Stämme bestimmt.

Das "witzige dabei ist" - dass im ganzen Film nur die kleine Gruppe Vikinger / Amazonen / Kelten aus dem Wald bei Boudica sind, sowie später dann ein vagabundierender Haufen Waldleute mit einem Anführer. Andere Stämme und deren Führer kommen gar nicht vor in dem Film. Man erfährt also nie, welche Stämme sie einte oder welche Stämme mit ihr gegen Rom zogen. Wie geschrieben - es sind eh nur gefühlt 30 Statisten bestehend aus den Keltischen Amazonen und einer Räuberbande mit Anführer. Das war es dann eh.

5. Ok weiter - der König Prasutagus wird vom Statthalter der Römer in einen Hinterhalt gelockt und ermordet.

6. Testament gibt es nicht - die Königin ist Königin weil der König ihr Gemahl war und außerdem hat sie ja ihr Schwert.

7. Sie wird nicht vergewaltigt (zumindest sieht man nicht ansatzweise was im Film) wird aber gedemütigt (Brandzeichen als Sklave auf die Backe) und ihre Töchter werden getötet.

8. Danach will sie eigentlich doch ihre Ruhe haben, die Amazonen Wald Kelten holen sie aber aus dem Dorf und im Traum befehlen ihre (toten) Töchter, dass sie nun gegen Rom Rache machen muss.

9. Zu dem Amazonen Wald Kelten Grüppchen kommen jetzt die anderen ca. 20 Vagabunden und verbünden sich. Boudica beweist mit dem erst zerbrochenen, dann im Wasser wieder zusammen gefügten Schwert, dass sie die mythische Königin ist. Und sie lässt das Schwert ab und zu zu sich in die Hand schweben, was alle überzeugt.

10. Nun werden auf einmal Städte niedergemacht (welche? egal). Boudica ist auf einmal eine kämpfende Amazone und Furie und erschlägt jeden Legionär im vorbeigehen.

11. Nero erfährt davon, bringt sich um, während Rom brennt. Paulinus schwört Rache für den Imperator.

12. Auf einmal gibt es eine Schlacht bei der Römer mit Katapulten von Bergen schießen. Die Töchter erscheinen Boudica - und meinen, die Zeit der Schlachten ist vorbei und nun muss sie sterben. Was sie dann auch brav macht.

13. Die heutige Statue der Volksheldin wird gezeigt. Ende.


Und das ist alles ein wirrer Mist, der nicht mal B-Movie Qualität hat.

:D
 
Und das ist alles ein wirrer Mist, der nicht mal B-Movie Qualität hat.

:D
Der Film ist mir ziemlich schnuppe. Ich habe ihn nicht gesehen und hatte es auch nicht vor. Es geht mir alleine um deine "Beschwerde", dass die Römer sich klischeemäßig stereotyp als Brutalinskis verhalten. Wir müssen nicht annehmen, dass sie das tatsächlich immer so sterotyp taten. Das ist aber genau das, was Tacitus gerade in Bezug auf den Boudicca-Aufstand übermittelt. Und Tacitus ist ja in Bezug auf die römische Britannienpolitik nicht irgendwer. Sein Schwiegervater war Gnaeius Iulius Agricola, der von Vespasian zum Statthalter von Britannien bestellt wurde. Einige Jahre zuvor hatte er bereits unter Suetonius Paulinus in Britannien gedient (ob dies auch während des Boudicca-Aufstands war, weiß ich nicht). Darum geht es mir, um nichts anderes. Du musst mir also nicht erklären, dass ein schlechter Film ein ebensolcher ist.
 
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