Das Interessante an der Frage ist, dass man spontan "Ja" rufen möchte. Deshalb habe ich mal nachgeschlagen, was es zu der Abbildung gibt.
Bei dem Rollsiegel handelt es sich um ein Göttersiegel, dass Marduk-zakir-sumi der Statue des Gottes geweiht hat. Das erklärt warum keine Abrollung sondern eine Zeichnung abgebildet wird. Das Siegel wird als reines Schmucksiegel (Halsschmuck) positiv geschnitten sein. Allein aufgrund der Kopfbedeckung (Federpolos) ist das Siegel in das 1. Jht. v. Chr. zu datieren, es handelt sich um ein neubabylonisches Werk aus Lapis-lazuli.
Ring und Krummstab komplettieren die Ausstattung, wobei der Begriff Ring inzwischen, obwohl im Reallexikon so genannt, nicht ganz zutrifft. Es handelt sich um eine Messleine. So eine Messleine hatte die Götter gern mal mit dabei, z.B. hatte Inanna eine mit auf dem Weg in die Unterwelt.
Der Schlangendrache als Marduks Göttersymbol fehlt ebenfalls nicht, nur Spaten oder Griffel vermisst man.
Die Frage nach der Gestalt der Schicksalstafeln finde ich schwer zu beantworten. Möglich, dass Auftraggeber oder Handwerker eine solche Intention hatten, ich würde in den runden Gegenständen aber eine weitere Verzierung des Gewandes sehen, die Symbole sind möglicherweise astral zu deuten.
Dier Schicksalstafeln mag man sich auch gegenständlich vorgestellt haben, besonders in Verbindung mit Marduks Schreiber Nabu, dessen Augfgabe es war, jährlich Marduks Anweisungen auf diesen zu notieren, bei den "me" handelt es sich aber eigentlich um eine krude Mischung von Kulturerrungenschaften. Hier mischen sich Inhalt und Träger, die me sind sowohl das "Schreiben", "der Schafstall", als auch eine "Tafel", die diese Errungeschaft fixiert.
Kurzum, Tontafeln waren selten rund, die Verzierungen deuten nicht auf Schrift oder Ähnliches hin, im Reallexikon werden die Kreise nicht gesondert erwähnt.
Auf der anderen Seite, als eine Art Rüstung gedeutet - vielleicht doch die Tafeln?
Das maßgebliches Werk zu diesem Siegel stammt von Weissenbach, da schaue ich später mal rein, das ist inzwischen gemeinfrei (1903).