Das Bild der deutschen Kultur im ausländischen Rundfunk

Griffel

Mitglied
:cool: Ich möchte mal die Gelegenheit dazu nutzen, ein "altbekanntes Problem", das sicher nicht nur "ich" habe, zu beleuchten. Es geht um die Darstellung der deutschen Kultur und des deutschen Volkes, in ausländischen Film und TV Produktionen! Ich muss sagen, dass ist ein Punkt, der mich seit meiner frühen Jugend stört und ärgert!
(Zum besseren Verständnis: Auch ich, gehöre zur Generation Golf. Und bin mehrheitlich mit amerikanischen und ausländischen Filmen und Serien aufgewachsen. Was mich auch sehr freut.:p Und viele nicht alle, schaue ich heute noch gern und sammele sie.)

Und trotzdem nervt es mich, dass meine Heimat und meine Kultur entweder garnicht oder nur einseitig dargestellt werden! Dies geschieht seit Jahrzehnten und unsere Regierung, tut nichts dagegen! Natürlich, gibt es historisch bedingt, gewisse Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Es ist ja normal, dass jede Kultur, sich ersteinmal mit sich beschäftigt. Daran ist nichts zu beanstanden als Solches. Allerdings ist es unbestreitbar so, dass wir Deutsche, wenn man uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, entweder als Nazis oder als sonstige Bösewichte darstellt. In 9 von 10 Fällen, handelt es sich bei Filmen, in denen deutsche Vorkommen, meist um Filme oder Serien, die das 3. Reich oder seltener den 1. Weltkrieg thematisieren. :mad: Und meist in einer Weise, welche dem aktuellen historischen Forschungsstand nicht mehr entspricht. Ebenso stört mich, dass unsere Hauptstadt, hauptsächlich als Ort dargestellt wird, an welchem man vermeintlich ungestört, saufen, kiffen und vögeln kann. Berlin hat historisch mehr zu bieten als die "berühmte Clubszene". Berlin hat hierbei noch Glück im Unglück. Durch den Kalten Krieg und die Teilung, kommt die Stadt sogar noch häufiger vor, als der Rest von Deutschland.

Ich persönlich findes unmöglich, dass man von offizieller Seite, alles versucht, sich mit dem Rest der Welt gutzustellen aber gegen die fortgesetze Herabsetzung unserer Kultur und Geschichte nichts unternimmt. Im Fall von Großbritannien, hattte der westdeutsche Botschafter, immer die undankbare Aufgabe, sich gegen die Auswüchse der Yellow Press zu wehren. Was nur sehr wenig Erfolg hatte. Es gibt in der Geschichte Deutschlands eine Menge Figuren, die viel getan haben um Deutschland und die Welt voran zu bringen. Ich nenne mal ein paar Beispiele:

Martin Luther, Guttenberg, Leibnitz, Gothe, Schiller, Freiherr von Stein, Königin Lousise von Preußen, Monteglas, Professor Röntgen, Berta Benz, Konrad Zuse, Dr. Sauberbruch, Friedrich Ebert oder Konrad Adenauer usw.

Von den Tätigkeiten, all dieser Menschen, haben indirekt oder direkt, auch andere Völker profitiert. Oder wurden durch Vorgänge in Deutschland mitbeeinflusst. Aber bis heute, sind mir naehzu keine ausländischen Filme oder Dokumentationen bekannt, die sich mit diesen Personen ernsthaft auseinandersetzen. Von den oben genannten Negativbeispielen mal abgesehen. Nehmen wir einmal die Hanse! Dieser war zu ihrer Zeit, das bedeutenste Handelskonsortium in Mitteleuropa. Auch mit Verbindungen nach England zum Beispiel. Und trotzdem gibt es keine englische und britische Dokumentation, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Auch England, war immer ein Teil von Europa. Auch wenn, dies im Zuge des brtischen Imperiums, immer mehr in Vergessenheit geriet.

Dann gibt es da noch einen Punkt, der nicht ganz so gravierend ist aber auch hier herrscht ein einseitiges Bild! Die Küche. Es ist keineswegs so, dass alle Deutschen immer und ausschließlich Biertrinker oder Fleischesser waren. Auch wenn, die Vielfalt unserer Bier, Brot und Fleischwaren zum immateriellen Kulturerbe gehören.;):cool: Ich möchte niemandem sein Oktorberfest madig machen; beileibe nicht! Aber auch Deutschland, besteht aus mehr als Weißbier, Dirndl und Schweinsbraten. Warum ist eigentlich noch nie ein ausländischer Filmemacher auf die Idee gekommen, den Menschen zu erklären, warum wir Deutsche ein so (angeblich) spezielles Verhältnis zur Kartoffel haben?

Diese Geschichte, ist garnicht so uninteressant und außerdem lehrreich. In Deutschland selbst gibt es genug gute Beiträge dazu.

Gut! Bei den Menschen in den USA, ist diese Form von Ignoranz, kulturell und historisch erklärbar. Und selbst hier könnte man noch einiges machen. Aber auch im Rest der Welt, sieht es ja nicht viel besser aus.
 
Martin Luther, Guttenberg, Leibnitz, Gothe, Schiller, Freiherr von Stein, Königin Lousise von Preußen, Monteglas, Professor Röntgen, Berta Benz, Konrad Zuse, Dr. Sauberbruch, Friedrich Ebert oder Konrad Adenauer usw.
...ernsthaft just der ? (ist die Guttenbergerei zum Exportschlager geworden?)
...sich in wissender Pose kulturell echauffieren, dabei aber an den nicht ganz unbekannten Namen Goethe und Sauerbruch scheitern, wirkt wenig günstig...
@Griffel du verzeihst mir die Späße hoffentlich, sie boten sich gar zu sehr an ;):D

Allerdings ist es unbestreitbar so, dass wir Deutsche, wenn man uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, entweder als Nazis oder als sonstige Bösewichte darstellt.
unbestreitbar auffällig sind die grammatischen Probleme... inhaltlich vergißt du, dass der cineastische Nazi permanent Wagner hören muss.
 
Vielleicht solltes
:cool: Ich möchte mal die Gelegenheit dazu nutzen, ein "altbekanntes Problem", das sicher nicht nur "ich" habe, zu beleuchten. Es geht um die Darstellung der deutschen Kultur und des deutschen Volkes, in ausländischen Film und TV Produktionen! Ich muss sagen, dass ist ein Punkt, der mich seit meiner frühen Jugend stört und ärgert!
(Zum besseren Verständnis: Auch ich, gehöre zur Generation Golf. Und bin mehrheitlich mit amerikanischen und ausländischen Filmen und Serien aufgewachsen. Was mich auch sehr freut.:p Und viele nicht alle, schaue ich heute noch gern und sammele sie.)

Und trotzdem nervt es mich, dass meine Heimat und meine Kultur entweder garnicht oder nur einseitig dargestellt werden! Dies geschieht seit Jahrzehnten und unsere Regierung, tut nichts dagegen! Natürlich, gibt es historisch bedingt, gewisse Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Es ist ja normal, dass jede Kultur, sich ersteinmal mit sich beschäftigt. Daran ist nichts zu beanstanden als Solches. Allerdings ist es unbestreitbar so, dass wir Deutsche, wenn man uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, entweder als Nazis oder als sonstige Bösewichte darstellt.

So wie in Schindlers Liste? Ein Film über einen deutschen Fabrikanten der unter Lebensgefahr mehr als 1000 Juden rettete.

Die Persönlichkeit des Oskar Schindler ist in Deutschland erst durch den Film von Stephen Spielberg einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden.

So wie in "Der Flug des Phönix"?
Eine Besatzung von Geologen landet schiffbrüchig in der Wüste. Einer der Gestrandeten ist ein deutscher Ingenieur (Hardy Krüger). der ist ein furchtbarer Besserwisser, aber er haut alle raus. Er schlägt vor, aus dem Wrack ein eigenes Flugzeug zu bauen. Konflikt entsteht, als rauskommt, dass er heimlich mehr Wasser trinkt und nur Modellflugzeuge-Spielzeuge konstruiert hat. Doch die Konstruktion funktioniert- der Phönix fliegt.

So wie in dem Film Das Siebente Kreuz?
Die Hauptrolle spielte Spencer Tracy, der einen (deutschen) Gefangenen spielt, der mit sechs Kameraden aus einem KZ flüchtet.


So wie in dem Film Das Urteil von Nürnberg?
Burt Lancaster spielt einen deutschen Richter, der als Einziger Reue zeigt. Maximilian Schell erhielt einen Oscar für seine Rolle des deutschen Verteidigers, der auch auf die Schuld der Alliierten zu sprechen kommt. Auch Marlene Dietrich spielt einen positiven deutschen Charakter: Die Witwe eines Offiziers, der wegen Kriegsverbrechen exekutiert wurde.

Deutsche Helden wie von Richthofen und Rommel hatten und haben in der angelsächsischen Welt mehr Bewunderer, als sie vielleicht tatsächlich verdienen.

In den meisten britischen oder amerikanischen Kriegsfilmen gibt es in der Regel zumindest einen korrekten Deutschen. Siehe Streifen wie: Duell im Atlantik wo Curd Jürgens einen U-Bootkommandanten spielt, Spion zwischen den Fronten wo Gerd Fröbe und Yul Brynner einen neutralen und positiven Charakter darstellen. Gute deutsche Filme (leider selten) waren auch in der angelsächsischen Welt erfolgreich.

Der Streifen Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten nimmt nationale Klischees aus Korn. Gert Fröbe spielt eine komische Figur. Aber er kam beim Publikum am Besten an. Die Produzenten von James Bond waren von Fröbe begeistert. Sie hatten ihn in der Rolle "Es geschah am hellichten Tag" gesehen, wo er einen Kindermörder verkörperte. I want that big bad German soll Broccoli gerufen haben und besetzte Fröbe als Auric Goldfinger.

In GB wurde 1989/90 von der BBC erstmals der Directors Cut von "Das Boot" gezeigt. Der Film wurde in Deutsch mit englischen Untertiteln gezeigt und erzielte traumhafte Einschaltquoten. Ich war zu dieser Zeit in Irland zum Angeln. Der Film und auch die deutsche Einigung wurde in den umliegenden Pubs von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen.



In 9 von 10 Fällen, handelt es sich bei Filmen, in denen deutsche Vorkommen, meist um Filme oder Serien, die das 3. Reich oder seltener den 1. Weltkrieg thematisieren. :mad: Und meist in einer Weise, welche dem aktuellen historischen Forschungsstand nicht mehr entspricht.

Hier komme ich in Versuchung, nachzuhaken welche Produktionen angeblich den Forschungsstand grob verzerren und würde höflich ersuchen den Forschungsstand zusammenzufassen.

Ebenso stört mich, dass unsere Hauptstadt, hauptsächlich als Ort dargestellt wird, an welchem man vermeintlich ungestört, saufen, kiffen und vögeln kann. Berlin hat historisch mehr zu bieten als die "berühmte Clubszene". Berlin hat hierbei noch Glück im Unglück. Durch den Kalten Krieg und die Teilung, kommt die Stadt sogar noch häufiger vor, als der Rest von Deutschland.

In Filmen wie Eins, Zwei Drei von Billy Wilder geht es um den Ost-West-Konflikt und um Coca Cola, in Octopussy war James Bond in Berlin und sogar in Chemnitz, damals noch Karl Marx Stadt. Da ging es um Fabergé-Eier, Atombomben. Von Kiffen, saufen vögeln war da keine Rede.

Ich weiß ja nicht was für Reiseführer du so liest. Bisher sind Anzeigen, oder Reiseführer, in denen Berlin damit beworben wird, dass man dort ungestört saufen, kiffen und vögeln kann. Eigentlich lässt man sich in der ganzen Welt nur ungern beim saufen, kiffen und vögeln stören. Ist Berlin dafür besonders bekannt ? Bisher hatte ich den Eindruck, dass zum zünftigen saufen das Münchner Oktoberfest oder Hofbräuhaus, zum vögeln eher die Hamburger Reeperbahn und zum kiffen Amsterdam bevorzugt wird, wo übrigens auch ein Hanf-Museum existiert.



Gut! Bei den Menschen in den USA, ist diese Form von Ignoranz, kulturell und historisch erklärbar. Und selbst hier könnte man noch einiges machen. Aber auch im Rest der Welt, sieht es ja nicht viel besser aus.


Ich bin der Ansicht, wer selbst soviel Unsinn verzapft und immer wieder mit ebenso oberflächlichen wie undifferenzierten Werturteilen über andere Nationen aufschlägt und damit selbst ein gerüttelt Maß an Ignoranz offenbart, dem steht es sehr schlecht an, sich küchenpsychologisch über die Ignoranz
der Menschen in den USA und auch im Rest der Welt
zu mokieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht um die Darstellung der deutschen Kultur und des deutschen Volkes, in ausländischen Film und TV Produktionen! Ich muss sagen, dass ist ein Punkt, der mich seit meiner frühen Jugend stört und ärgert!
[…] nervt es mich, dass meine Heimat und meine Kultur entweder garnicht oder nur einseitig dargestellt werden! […]ist es unbestreitbar so, dass wir Deutsche, wenn man uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, entweder als Nazis oder als sonstige Bösewichte darstellt.
Wie du korrekt festgestellt hast, liegt das an der deutschen Geschichte, wo Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg lange das Bild prägten.

Es ist ja nicht so, als sei das in den USA selbst unbemerkt geblieben. So nimmt etwa Matt Groening in den Simpsons gerne Bruce Willis, gemixt mit Arnold Schwarzenegger aufs Korn. Dabei wird ein Typ mit österreichischem Akzent (Wolfcastle < Schwarzenegger) in seiner Paraderolle als MacBaine gezeigt (McLane, Bruce Willis in der Stirb Langsam-Reihe) und da gibt es einen Film MacBaine gegen die Nazikommunisten:

BF19F6C6-5944-446E-841A-524AD2EC009B.jpeg
BF94C110-FDBE-4428-B2FE-90D559204FEA.png
29AB4E7B-4891-470A-A306-089ECA1DE4AE.jpeg


Das ist natürlich gegen Stirb langsam 3 gemünzt, wo Bruce Willis (MacLane) gegen Ex-Stasi-Leute, nun Söldner kämpft, die verkörpert durch Jeremy Irons und Colleen Camp ein SS-Lebensborn-Vorzeigepaar hätten sein können.

Aber deine ganze Wahrnehmung ist natürlich sehr deutschzentriert. Lateinamerikaner, davon manchmal gesondert Mexikaner (Drogenhandel, Prostitution, schmutzig), Asiaten (können alle Kampfsport), Araber/Muslime (islamistische Extremisten), Osteuropäer/Russen (Kriminelle oder Kommunisten) werden genauso klischeemäßig dargestellt. Und die Schweiz ist ein Steuerparadies. Aber die Hillbillies in den Flyover-States sollte man auch nicht vergessen. Oder die niggers in da hood.

Auch dies ist natürlich ein Klischee:
modified.gif




Dies geschieht seit Jahrzehnten und unsere Regierung, tut nichts dagegen!
Das ist ein bemerkenswerter Satz:
  1. Die Regierung wechselt alle vier Jahre (ja, auch bei 16 Jahren Kohl oder 16 Jahren Merkel handelt es sich um mehrere Regierungen). „Die Regierung“ ist gerade mal zwei Jahre im Amt
  2. Die Regierung hat nicht in die Kunstfreiheit einzugreifen.
  3. Im Ausland hat unsere Regierung nix zu melden.
  4. Die amerikanische Filmwirtschaft würde sich das ziemlich verbitten, wenn eine ausländische Regierung Hollywood etwas vorschreiben würde.
  5. In einem plumpen Versuch, die amerikanische Filmwirtschaft zu zensieren, würde Dtld. eher noch das Klischee bestätigen gegen das es sich würde wehren wollen.

Ebenso stört mich, dass unsere Hauptstadt, hauptsächlich als Ort dargestellt wird, an welchem man vermeintlich ungestört, saufen, kiffen und vögeln kann.

Ich weiß jetzt nicht, auf welche Filme du dich da beziehst, aber Filme, die tw. in Berlin spielen (The Bourne Supremacy, Wer ist Hanna?, Unknown Identity) vertreten weder ein Naziklischee noch wird Berlin als Tijuana dargestellt.
Im Übrigen, Liam Neeson... der hat ja auch den Schindler in Schindlers Liste gespielt. Und auch der Lutherfilm mit Joseph Fiennes, Peter Ustinov und Alfred Molina zeichnet ebenso kein negatives Deutschlandbild.

Berlin hat hierbei noch Glück im Unglück. Durch den Kalten Krieg und die Teilung, kommt die Stadt sogar noch häufiger vor, als der Rest von Deutschland.
Dann solltest du vielleicht Bollywood-Filme schauen, weil Bollywood den Schwarzwald als exotische Filmlocation entdeckt hat.

Gut! Bei den Menschen in den USA, ist diese Form von Ignoranz, kulturell und historisch erklärbar. Und selbst hier könnte man noch einiges machen. Aber auch im Rest der Welt, sieht es ja nicht viel besser aus.
Hoffentlich trifft dich dieser Satz nicht spiegelbildlich.
 
So wie in Schindlers Liste? Ein Film über einen deutschen Fabrikanten der unter Lebensgefahr mehr als 1000 Juden rettete.

Die Persönlichkeit des Oskar Schindler ist in Deutschland erst durch den Film von Stephen Spielberg bekannt geworden.
Das wurde damals behauptet. Ich habe aber eine Ausgabe von Schindlers Liste, die 1979 bei Goldmann verlegt worden war schon etliche Jahre vor dem Film (und den Erscheinen des Buchs zum Film) gelesen.
 
Das wurde damals behauptet. Ich habe aber eine Ausgabe von Schindlers Liste, die 1979 bei Goldmann verlegt worden war schon etliche Jahre vor dem Film (und den Erscheinen des Buchs zum Film) gelesen.

Mir war Oskar Schindler auch bekannt, auch Schindlers Liste. Ich würde aber nicht behaupten wollen, dass man die Persönlichkeit von Oskar Schindler außerhalb von Historikerkreisen oder historisch Interessierten wirklich in großen Teilen der deutschen Gesellschaft vor dem Erfolg der Spielberg Produktion als bekannt hätte voraussetzen können. Als der Film damals anlief, haben mir eine Reihe von Kommilitonen gesagt, dass sie Schindler vorher nicht kannten. Das waren in der Regel eigentlich durch die Bank Leute, die sich mit Holocaust-Forschung zuvor beschäftigt hatten.

Von vielen Shoah-Überlebenden wurde kritisiert, dass Filme wie Holocaust oder Schindlers Liste nicht ansatzweise darstellen können, was Auschwitz bedeutete. Selbst wenn es darstellbar wäre- man könnte einem Kinopublikum es nicht zumuten- was ja richtig ist. Man könnte einem Publikum nicht zumuten, wenn Amon Göth Häftlinge von seinen Hunden zerfleischen ließ oder einen Gefangenen zwang seine eigenen Exkremente zu verzehren bevor er ihn erschoss. Dennoch hat seinerzeit die Serie Holocaust in dem Maße eine öffentliche Diskussion angeregt wie kaum eine Publikation das erreichen konnte.

In der Gedächtniskultur war Oskar Schindler vor der Verfilmung wenig präsent, nach dem internationalen Erfolg von Schindlers Liste hat Schindler aber einen Bekanntheitsgrad erreicht wie Staufenberg und den hatte er vorher nicht.
 
Vorsicht... nicht ganz ernst gemeint.

Die Amerikaner sind davon überzeugt, dass jeder, der eine Coca Cola oder ne Pepsi getrunken, einen Burger verzehrt hat und Seaworld und Disneyland gesehen hat, unbedingt die USA und seine Bewohner lieben muss, und diese Überzeugung können ihnen auch Europäer nie so recht nehmen, die es augenscheinlich nicht tun.

Die Deutschen sind davon überzeugt, dass der "Rest der Welt" sie hasst, obwohl dazu nicht die geringste Veranlassung besteht, obwohl die Deutschen stets höflich, fleißig und pünktlich sind. Die Polen mögen die Deutschen nicht, die Tschechen auch nicht und die Franzosen nicht, Obwohl die Deutschen Italien lieben, mögen uns die Italiener nicht. Dass die Schweizer uns nicht lieben ist ja klar. Sie lassen es uns aber immerhin nicht sehr spüren. Die Niederländer aber hassen die Deutschen inständig. Haben uns niemals die Weltmeisterschaft 1974 verziehen und die Invasion von 1940 schon gar nicht.

Besonders schmerzlich, ist der Hass und der Schmäh, wenn er von einem Brudervolk kommt und wenn das Brudervolk seinem großen Bruder eigentlich Respekt und Dankbarkeit schuldig ist, aber den Deutschen, den "Piefkes" mit großer Respektlosigkeit oder "Schmäh" begegnet. Auch die Österreicher, Ostmärker, Ösis und zwar besonders die Wiener hassen die Deutschen ingrimmig, stellten gar in den 1980er Jahren die Existenzfrage: "Wer braucht die Piefkes?"

Welche Undankbarkeit, welche Niedertracht, wo wir die Ostmark heim ins Reich geholt haben, und gar so ungern ließ Österreich sich nicht heim ins Reich holen. Ein Österreicher, der in Wien,, dieser Phäakenstadt" nicht so recht landen konnte, haben wir Deutschen erst groß rausgebracht.

Dabei hat die Welt doch allen Grund, die Deutschen zu lieben. Es ist ja nicht so, dass die Deutschen sich leicht und gerne aufregen, dass sie einen gewissen Ruf als Besserwisser und Querulanten haben, die Deutschen wissen es ja tatsächlich besser. Wenn irgendwo etwas passiert in der Welt, etwas kaputt geht, der Deutsche baut es wieder auf und bezahlt es.

Die Deutschen haben dem Rest der Welt und der Menschheit das Auto, das Telefon, den Computer, das Flugzeug, das Luftschiff und die Kaffeefahrt gebracht, die Wanderlust und den Weltschmerz die Bundesliga, das Vereinswesen, den rheinischen Karneval, den Gartenzwerg, das Reinheitsgebot und die Kehrwoche als immaterielle Kulturgüter geschenkt. sie jedenfalls nicht. Ist ihnen nicht dankbar und geht gleichgültig damit um, dass d

Dennoch liebt der Rest der Welt die Deutschen nicht, ist ihnen nicht dankbar dafür verehrt sie nicht das Volk der Dichter und Denker der unvergleichliche Kulturdünger, Deutschland die Wiege der Menschheit und das Zentrum des Universums wird vom Rest der Menschheit gehasst, jedenfalls nicht seht geliebt.

Wie kann das sein?
 
Ich gebe Griffel insofern Recht, dass das internationale Interesse an deutscher Geschichte außerhalb des 20. Jahrhunderts (und da vor allem zu den Geschehnissen zur Zeit des Dritten Reichs) ziemlich gering ist. Und falls doch, wird da auch oft versucht, Deutsche als "Schurken" darzustellen, z.B. vor einigen Jahren in diesem einen italienischen "Mittelalterfilm" über Kaiser Barbarossa mit Rutger Hauer.

Wenn es dagegen um französische Geschichte geht, ist das schon mal weitaus vielfältiger, z.B. die zahlreichen Verfilmungen der Geschichten von Alexandre Dumas, oft mit internationalen Cast. Auch scheinen die Franzosen selbst wohl mehr Historienfilme oder -serien zur eigenen Geschichte zu produzieren als wir in Deutschland.
 
:cool: Ich möchte mal die Gelegenheit dazu nutzen, ein "altbekanntes Problem", das sicher nicht nur "ich" habe, zu beleuchten. Es geht um die Darstellung der deutschen Kultur und des deutschen Volkes, in ausländischen Film und TV Produktionen! Ich muss sagen, dass ist ein Punkt, der mich seit meiner frühen Jugend stört und ärgert!
(Zum besseren Verständnis: Auch ich, gehöre zur Generation Golf. Und bin mehrheitlich mit amerikanischen und ausländischen Filmen und Serien aufgewachsen. Was mich auch sehr freut.:p Und viele nicht alle, schaue ich heute noch gern und sammele sie.)



Es gibt in der Geschichte Deutschlands eine Menge Figuren, die viel getan haben.... um Deutschland und die Welt voran zu bringen. Ich nenne mal ein paar Beispiele:

Guttenberg, Friedrich Ebert Konrad Adenauer usw.

Bei diesen Vorbildern kann man in der Tat von Figuren sprechen.

Nehmen wir einmal die Hanse! Diese war zu ihrer Zeit, das bedeutenste Handelskonsortium in Mitteleuropa. Auch mit Verbindungen nach England zum Beispiel. Und trotzdem gibt es keine englische und britische Dokumentation, die sich mit diesem Thema beschäftigt.
Auch England, war immer ein Teil von Europa. Auch wenn, dies im Zuge des brtischen Imperiums, immer mehr in Vergessenheit geriet.

Dann gibt es da noch einen Punkt, der nicht ganz so gravierend ist aber auch hier herrscht ein einseitiges Bild! Die Küche. Es ist keineswegs so, dass alle Deutschen immer und ausschließlich Biertrinker oder Fleischesser waren. Auch wenn, die Vielfalt unserer Bier, Brot und Fleischwaren zum immateriellen Kulturerbe gehören.;):cool: Ich möchte niemandem sein Oktorberfest madig machen; beileibe nicht! Aber auch Deutschland, besteht aus mehr als Weißbier, Dirndl und Schweinsbraten. Warum ist eigentlich noch nie ein ausländischer Filmemacher auf die Idee gekommen, den Menschen zu erklären, warum wir Deutsche ein so (angeblich) spezielles Verhältnis zur Kartoffel haben?


Diese Geschichte, ist garnicht so uninteressant und außerdem lehrreich. In Deutschland selbst gibt es genug gute Beiträge dazu.

Gut! Bei den Menschen in den USA, ist diese Form von Ignoranz, kulturell und historisch erklärbar. Und selbst hier könnte man noch einiges machen. Aber auch im Rest der Welt, sieht es ja nicht viel besser aus.


Ich habe mich nur auf Youtube konzentriert und nur auf englischsprachiges Dokutainment und Dokus das, was ich in 5 Minuten googeln konnte.

Dabei stieß ich auf mindestens 4-5 Beiträge und Dokumentationen die sich mit:

1. The Hanseatic League ein Beitrag des History-Channels
2. The Hanseatic League

3. The Hanseatic League- Most powerful organisation You have ever heard of.

4. The Hanseatic League 1300-1700

5. The Hanseatic League explained in short

Ein "ausländischer" Weinjournalist der Brite
Stuart Pigott ist ein Kenner und Liebhaber vor allem deutscher Weine, und er hat mehre Bücher und Dokumentationen über deutsche Weine und die deutsche Weinbau-Kultur veröffentlicht.
 
So wie in dem Film Das Urteil von Nürnberg?
Burt Lancaster spielt einen deutschen Richter, der als Einziger Reue zeigt. Maximilian Schell erhielt einen Oscar für seine Rolle des deutschen Verteidigers, der auch auf die Schuld der Alliierten zu sprechen kommt. Auch Marlene Dietrich spielt einen positiven deutschen Charakter: Die Witwe eines Offiziers, der wegen Kriegsverbrechen exekutiert wurde.

Zugegeben einer meiner Lieblingsfilme. Spencer Tracy und Burt Lancaster "at their best" und eigentlich auch ein Film der trotz einiger Klischees insgesamt eigentlich eine recht differenzierte Sicht auf die Deutschen einnimmt.

In der Rolle eines Hilfsarbeiters tritt Montgomery Clift auf, der wegen seiner kommunistischen Vergangenheit sterilisiert wurde. Im Kreuzverhör versucht der Verteidiger Rolfe zu beweisen, dass dieser lernbehindert ist, und dass er wegen erwiesenem Schwachsinn auch in verschiedenen US-Bundesstaaten hätte sterilisiert werden können.

In einer anderen Rolle tritt Judy Garland auf, die im sogenannten Feldenstein Prozess wegen Rassenschande verklagt wurde-eine Anspielung auf den Leo Katzenberger-Prozess.

Die Besetzung mit Judy Garland und Montgomery Clift war auch noch aus anderen Gründen eine Anspielung: Beide waren Ende der 1950er Anfang der 1960er ziemlich auf der schwarzen Liste gelandet. Garland weil sie Drogen nicht ganz abgeneigt war, Clift wegen Alkoholexzessen und Homosexualität.

Beide Garland wie Clift hatten nach großen Erfolgen: Judy Garland mit The Wizard of Oz Clift mit Filmen wie Red River und Verdammt in alle Ewigkeit. Clift war viermal für den Oscar nominiert, ging immer leer aus und hatte eine längere Durststrecke hinter sich, ebenso Judy Garland.

Zwei solche Schlüsselrollen mit Garland und Clift zu besetzen war daher auch eine Anspielung auf schwarze Listen und den Ausschuss für unamerikanische Angelegenheiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings ist es unbestreitbar so, dass wir Deutsche, wenn man uns überhaupt zur Kenntnis nimmt, entweder als Nazis oder als sonstige Bösewichte darstellt.
Es wurden schon einige Gegenbeispiele genannt. Mir fällt da noch das Klischee, des deutschen Ingenieurs, gewissenhaften Handwerkers, Bastlers und Tüftlers ein, das in US-Filmen gerne vertreten wird.
Beispielsweise in "Der Flug des Phoenix" spielt Hardy Krüger einen deutschen Ingenieur durch dessen Berechnungen die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in der Wüste das Wrack der Maschine wieder flugfähig machen und sich so retten können.
In der US-Fernsehserie "Breaking Bad" wird eine Gruppe von Deutschen eingeflogen, um heimlich unter einer Wäscherei in Arizona eine große Halle zu bauen, mit dem Ziel dort später ein Meth-Labor einzurichten. Diese Gruppe sind in der Serie ganz gewiss nicht die "bösen Jungs". Es ist nicht klar, ob sie überhaupt wissen, wozu ihre unterirdische Bautätigkeit einmal dienen soll.
 

Ist dir aufgefallen dass der zitierte Beitrag mit
Vorsicht nicht ganz ernst gemeint
gekennzeichnet war?

Ich habe mir tatsächlich vorletztes Jahr - 2022 - in... ich glaube es war am Flughafen Edinburgh oder vielleicht auch Glasgow.... Schottland von John Kampfner das absolut ernst gemeinte Buch Why Germans do better gekauft.
 
:cool: Die Vielfalt unserer Bier, Brot und Fleischwaren (gehört) zum immateriellen Kulturerbe.;):cool: Ich möchte niemandem sein Oktorberfest madig machen; beileibe nicht! Aber auch Deutschland, besteht aus mehr als Weißbier.

Stimmt, wer Bier nicht mag, der kann sich auch gepflegt die Murmel mit deutschen Weinen fluten.

Der Brite Stuart Piggott ist beim probieren auf den Geschmack gekommen und hat mehrere Bücher dazu verfasst. Etliche sogar in Deutsch. Als hochgeistiges gehaltvolles Kulturgut sind natürlich auch nicht zu vergessen die deutschen Schnaps-Sorten. Das urdeutsche Wort Schnaps ist als Lehnwort in in verschiedene Sprachen übergegangen. "Schnaps" kennt man auf der ganzen Welt. Deutscher Schnaps ist ein beliebtes Mitbringsel und ein krisensicheres Tauschobjekt. Von Assbach Uralt bis Schwarzwälder Kirsch von Jägermeister bis Steinhäger usw. ist deutscher Schnaps beliebt und in aller Munde.

Ich habe ja registriert, dass die nordhessische Stracke unter kulturellen Artenschutz gestellt wurde. Es muss aber ziemlich unbemerkt an mir vorübergegangen sein, dass die Thüringer Bratwurst oder die Nürnberger gemeinsam mit der Kaisersemmel, dem Eisbock und dem Reinheitsgebot es zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO gebracht haben, und das ist meines Wissens auch nicht der Münchner Weißwurst , der nordhessischen "Schwarzen" oder dem Eichsfelder Feldgieker gelungen.
 
Es ist ja nicht so, dass die Deutschen sich leicht und gerne aufregen, dass sie einen gewissen Ruf als Besserwisser und Querulanten haben, die Deutschen wissen es ja tatsächlich besser.

Die Deutschen haben dem Rest der Welt und der Menschheit das Auto, das Telefon, den Computer, das Flugzeug, das Luftschiff und die Kaffeefahrt gebracht, die Wanderlust und den Weltschmerz die Bundesliga, das Vereinswesen, den rheinischen Karneval, den Gartenzwerg, das Reinheitsgebot und die Kehrwoche als immaterielle Kulturgüter geschenkt.
In The Big Bang Theory thematisiert Sheldon Cooper tatsächlich sowohl den Weltschmerz als auch das Reinheitsgebot, letzteres allerdings historisch etwas inakkurat. Er erklärt seinen Kumpels auch, was ein Besserwisser ist.

Sheldon ist generell recht germanophil, wohl unter anderem, weil er zeitweise in Heidelberg studiert hat und weil die Deutschen, wie er im Spin-off "Young Sheldon" erklärt, wie er selbst von Regeln besessen sind und keinen Sinn für Humor haben.

Sheldon zitiert auch den Titel von Einsteins Arbeit "Zur Quantentheorie der Strahlung" auf Deutsch und lässt sich als er krank ist, das Lied "Soft Kitty" von Amy Farrah Fowler auch auf Deutsch (und Mandarin) vorsingen.

Amy wiederum rühmt sich, dass sie als Neurobiologin das Organ studiert, das für Beethovens Fünfte Sinfonie verantwortlich ist.

Im Spin-off Young Sheldon fliegt er Ende der sechsten Staffel dann zu einem Sommerprogramm an die Universität Heidelberg, begleitet von seiner Mutter. Zu Beginn der siebten und letzten Staffel, die derzeit ausgestrahlt wird, ist er nun in Heidelberg und ist zunächst ganz begeistert und wandelt auf Kennedys Spuren ("Ich bin ein Heidelberger!"). Im ersten Kurs stellt er dann entsetzt fest, dass das Niveau viel höher ist, als er das aus Amerika gewöhnt ist (er ist dort allerdings bisher auch nur auf die fiktive East Texas Tech gegangen und nicht eine der Ivy League Unis oder Caltech, wo The Big Bang Theory spielt). Er wird ausgelacht und der Professor nennt ihn einen "Dummkopf", weil er nicht weiß, was ein "Calabi–Yau manifold" ist. Als Professor konnten sie übrigens den Doktor aus Voyager aka Robert Picardo gewinnen. Ein Hologramm aus dem 24. Jahrhundert als Lehrer erklärt natürlich das hohe Niveau des Kurses ;).

Bei den "establishing shots" für Heidelberg wird neben dem Heidelberger Schloss, der Karl-Theodor-Brücke und dem Schloss Schwetzingen auch die Reichsburg Cochem gezeigt. Na ja, für Amerikaner ist das wohl noch in der Nähe von Heidelberg.

Generell habe ich den Eindruck, dass neutrale und positive Bezüge in amerikanischen Produktionen in den letzten Jahre häufiger geworden sind und auch häufiger als in britischen Produktionen vorkommen.
Deutschland steht oft für Wissenschaft und hochwertige Technik (z. B. deutsche Autos), aber auch Kultur (z. B. Beethoven und Mozart).

Manche Bezüge zu Deutschland in internationalen Produktionen bei der Synchronisierung auch verloren. Z. B. hat in dem Film La Boum, der Sophie Marceau berühmt gemacht hat, die Protagonistin Vic Deutschunterricht (der Deutschlehrer hat dann auch eine Affäre mit ihrer Mutter). In der Synchronisation lernt sie stattdessen Englisch.
 
Das ist jetzt komplett OT, aber den Vermerk "Here be Dragons" fand ich interessant. Tatsächlich wurden Teile der Terra Incognita in früheren Jahrhunderten ja gerne mit Drachen und ähnlichem Getier gefüllt. In einem kartographiehistorischen Werk aus den 90ern (Titel leider vergessen, der Autor war Argentinier...) wurde der Satz "Hier kämpfen Riesen mit Drachen" (wie das auf Latein hieß, habe ich auch vergessen :confused:) im Gebiet der sog. "Drachenschwanz-Halbinsel" mit der Legende der riesenhaften Patagonier in Verbindung gebracht und damit als weiterer Beleg genommen für eine sehr frühe Kartierung der Küsten des südlichen Südamerika (u.a. durch Chinesen).
 
Zurück
Oben