Das Gentlemen's agreement von 1897 als Geburtsstunde der Entente

Andrea-Ulrike

Neues Mitglied
Hallo,
ich bin gerade völlig verwirrt. Bei Amazon wurde mir ein Buch vorgeschlagen.
Das Buch heißt: Gerry Docherty & Jim Macgregor „Verborgene Geschichte"
Die Kritiken sind positiv.
Es gibt ja bei den Russen in der Wiki auch immer dieses Thema:
Ich zitier mal aus dem Übersetzer
Kaiser Wilhelm II . machte seinerseits darauf aufmerksam, dass das dreigliedrige "Gentlemen's Agreement" von 1897 zwischen England, den Vereinigten Staaten und Frankreich, das die Eroberung spanischer Kolonien, die Kontrolle über Mexiko und Mittelamerika, den Einsatz Chinas vorsah , und die Beschlagnahme von Kohlequellen [36] , war der Entwurf der Entente de facto . Da Deutschland sein großes Flottenprogramm erst ein Jahr später (1898) veröffentlichte, kam der Kaiser zu dem Schluss, dass das Bündnis nicht zur Bekämpfung des „Pangermanismus“ gemacht wurde, sondern zur Umsetzung der eigenen Pläne Großbritanniens und Frankreichs, Deutschland und Österreich als Konkurrenten zu zerstören 17 Jahre vor Ausbruch des Weltkrieges [36]

Kann da einer was zu sagen?
 
Kann da einer was zu sagen?

Jo, dass rechtsextreme Geschichtsmärchen schonmal origineller waren, als dieses.

"Gentlemen's Agreement" von 1897 zwischen England, den Vereinigten Staaten und Frankreich,

Und weil es 1897 ein umfassendes Agreement zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Frankreich zur Klärung und Forcierung langfristiger gemeinsamer Interessen kam, standen sich 1898, nur ein Jahr später also Großbritannien und Frankreich in der Faschoda-Krise bis an die Zähne bewaffnet mit aufmarschierten Armeen gegenüber.

Faschoda-Krise – Wikipedia

Schönes Beispiel für Tunichtgute, die sich mit Geschichte selbst nicht auskennen, sonst würden sie sich bei ihren Fälschungen wenigstens so vieel Mühe geben, dass das plausibel erscheint.

Btw. wäre es dann im Übrigen möglich von deiner Seite her die false-flagg-Nummer einzustellen?

Beiträge verfassen in denen natürlich rein Zufällig Narrative der deutschen Kriegs und nationalistischen Nachkriegspropaganda widergekäut werden ("Falle, die England 1914 aufgestellt hätte" aus deinen Äußerungen zu Bülow und Bethmann-Holweg), rein zufälliges Auffinden und Breiteten offensichtlicher Verschwörungsnarrative, die natürlich reinzufällig, mit den Themen der rechtslastigen Propaganda korrespondieren, dazu in so ziemlich jedem deiner bisherign Beiträge offensichtlich mehr Interesse für politischen Aufschrei zu sorgen, als für geschichtliche Fragen.

Allmählich wird das langweilig.
 
Hallo,
ich bin gerade völlig verwirrt. Bei Amazon wurde mir ein Buch vorgeschlagen.
Das Buch heißt: Gerry Docherty & Jim Macgregor „Verborgene Geschichte"
Die Kritiken sind positiv.
Es gibt ja bei den Russen in der Wiki auch immer dieses Thema:
Ich zitier mal aus dem Übersetzer
Kaiser Wilhelm II . machte seinerseits darauf aufmerksam, dass das dreigliedrige "Gentlemen's Agreement" von 1897 zwischen England, den Vereinigten Staaten und Frankreich, das die Eroberung spanischer Kolonien, die Kontrolle über Mexiko und Mittelamerika, den Einsatz Chinas vorsah , und die Beschlagnahme von Kohlequellen [36] , war der Entwurf der Entente de facto . Da Deutschland sein großes Flottenprogramm erst ein Jahr später (1898) veröffentlichte, kam der Kaiser zu dem Schluss, dass das Bündnis nicht zur Bekämpfung des „Pangermanismus“ gemacht wurde, sondern zur Umsetzung der eigenen Pläne Großbritanniens und Frankreichs, Deutschland und Österreich als Konkurrenten zu zerstören 17 Jahre vor Ausbruch des Weltkrieges [36]

Kann da einer was zu sagen?

Wenn ein Autor keinen besseren Verlag findet, als den Kopp-Verlag sagt das eigentlich schon alles. Da wird nämlich außer Chronologie-Kritik (erfundenes Mittelalter) und Verschwörungstheorien nur rechtsradikaler Mist verzapft/verlegt.

Außer bauchpinselnden "Rezensionen" bei Amazonens hat nicht ein einziger Wissenschaftler das Opus besprochen. Wenn die Autoren tatsächlich Belege für ihre These anführen könnten- dann wäre das zumindest eine Sensation, die den aktuellen Forschungsstand revolutionieren würde. Da wäre sofort Interesse da, es würden Historiker ihren Senf dazu dazugeben, es würde zumindest Aufsehen erregen.

Selbst wenn es Humbug ist- auch Humbug kann man auf einem gewissen Niveau treiben- Erich von Däniken konnte zumindest viele Bücher verkaufen.

Dass bisher niemand, aber wirklich gar niemand das Werk rezensiert hat, dass man auch über die Autoren nichts erfährt, welche Vorbildung die haben, was sie bisher veröffentlicht haben und dass man keinen besseren Verlag gefunden hat, als den Kopp-Verlag- das alles spricht eigentlich dafür, dass das Buch so schlecht ist, dass es nicht mal einen ordentlichen Verriss wert ist.

Da merkt man eben auch, dass die Autoren nicht viel Ahnung haben. 1897, also noch bevor das deutsche Flottenbauprogramm in Kraft trat, gab es noch keine Gegnerschaft mit Deutschland-im Gegenteil! Das britische Königshaus war deutsch (Welfen/Sachsen-Coburg), und Deutschland hatte in GB zu dieser Zeit noch ein weit höheres Ansehen, als F oder Russland. Gerade mit Frankreich gab es 1897 noch heftige Rivalität in Kolonialfragen 1898 kam es wegen der Faschodakrise beinahe zum Krieg.

Kontrolle über Mexiko? Äh, auf so etwas hat sich Napoleon III. mal eingelassen- das ging irgendwie in die Hose, und Maximilian, den Kaiser von Mexiko kostete es das Leben.

Einsatz Chinas? China befand sich nach den "ungleichen Verträgen" seit dem 1. Opiumkrieg in einem halbkolonialen Status.

Also, wer sich das Buch kauft, und nicht merkt, was er da kauft, dem ist wirklich kaum noch zu helfen.
 
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