Sepiola
Aktives Mitglied
Ich habe angezweifelt, dass sich die Aussprache von Thüringen generell in Düringen geändert hat.
Wie könnte denn Deiner Meinung nach die ursprüngliche Aussprache gewesen sein, und wann soll sie sich in welchen Dialekten zu Düringen gewandelt haben?
Die Erklärung lautet "Hyperkorrektur", das habe ich bereits ausgeführt. Man hielt die "D-Form" irrtümlich für eine dialektale Form und die "Th-Form" für die "vornehmere", "korrektere".Um eine sinnvolle Erklärung, wie aus deinem "D" wieder ein "T" wurde, windest du dich ja katzenhaft herum.
Dass Dich meine Vermutung, der Landesname sei mündlich kaum gebraucht worden, nicht überzeugt, ist o.k. Ich kann es nicht belegen, also in die Tonne damit. Die Erklärung wird dadurch weder entwertet noch widerlegt.
Dann wäre die ursprüngliche Form: Duringen. Möglichkeit 3 (Das Niederdeutsche hat, ebenso wie das Dänische, die hochdeutsche Verschiebung nicht mitgemacht)In den oberdeutschen Dialekten ist [d] zu [t] verschoben, weshalb dort die Schreibweise von Thüringen, Deutschland und Dänemark mit T ihre etymologische Richtigkeit hätte.
1. Aus þ wird dänisch t-, hochdeutsch d-:
dänisch ting - hochdeutsch Ding
dänisch tysk - hochdeutsch Deutsch
2. Aus t- wird dänisch t-, hochdeutsch z-:
dänisch tid - hochdeutsch Zeit
dänisch tunge - hochdeutsch Zunge
3. Aus d- wird dänisch d-, hochdeutsch t-:
dänisch dag - hochdeutsch Tag
dänisch del - hochdeutsch Teil
Das hat nichts mit der binnendeutschen Konsonantenschwächung zu tun, die erst im Neuhochdeutschen aufkommt. Diese erfasst ja nicht nur ostmitteldeutsche Dialekts, sondern auch großflächig süddeutsche Dialekte (bairisch, alemannisch, fränkisch in unterschiedlichen Auswirkungen), wodurch u. . der verschobene Tisch wieder zum Disch zurückgeschoben wir und der zwischenzeitlich dazugekommene Teller zum Deller verbeult wird.In den ostmitteldeutschen Dialekten hingegen ist das [d] nicht zum [t] verschoben. (binnendeutsche Konsanantenschwächung)
Nun musst Du zwei Fragen beantworten:
Wenn die ursprüngliche Form Duringen war, wie kommen dann aber die zahlreichen Schreibungen mit T-, Th- (bzw. griechisch Theta) zustande, die vor der oberdeutschen Lautverschiebung belegt sind?
Und wieso tauchen die ersten Schreibungen mit D- erst in der Zeit auf, in der tatsächlich t- zu d- verschoben wurde?