Nee, Leg. Wissenschaft arbeitet mit Sicherheiten nicht mit Mutmaßungen. Eine Hypothese ist nach wie vor kein Beweis. Und eine Hypothese ohne Grund ist eigentlich auch keine Hypothese. Du behandelst aber jede Hypothese, selbst wenn sie eigentlich nicht einmal diesen Namen verdient hätte, als Beweis.
Und damit blendest du Überbauungen oder Abtragungen komplett aus der Forschung aus. Folgendes sehr vereinfachtes Beispiel: nehmen wir an es gibt eine römische Wasserleitung auf einer Anhöhe, dann kommt ein Tal in dem sich kein römisches Bauwerk findet, und auf der anderen Seite des Tals geht die römische Wasserleitung weiter. Von einem Aquädukt aber weit und breit keine Spur. Carolus und du sagt euch nun, es kann ein Aquädukt nachgewiesen werden, also verbietet sich auch jede weitere Diskussion darüber. Ich sage mir dagegen, die Anforderungslage das Wasser von der einen Leitung über das Tal zur anderen Leitung zu bringen ist so erdrückend, natürlich gab es dort ein Aquädukt, welches dann im Mittelalter komplett abgetragen wurde. Und während für euch beide die Diskussion damit beendet ist stelle ich mir die Frage, wozu es dort eigentlich ein Aquädukt gab. Am Ende der Wasserleitung ist heute ja nur ein kleines Dorf, was sich aus einen naheliegenden Bach ausreichend mit Wasser versorgen kann. War diese Siedlung in der Antike vielleicht sehr viel größer?
Können wir endlich aufhören, die Diskussion auf diesem erschreckend naiven Niveau zu führen? Sorry für die klaren Worte, aber mir ist mittlerweile jeder letzte Rest von Verständnis dafür abgegangen, was ich fürher vielleicht hatte, den Thietmar in diesem Satz noch irgendwie ernst zu nehmen.
Ich erklär's noch ein letztes Mal bevor ich deiner Aufforderung nachkomme und das Thema nicht weiter diskutiere.
Ich schau mir also so den Verlauf der
Heidenstraße an, weil altsächsisch/altenglisch
Hethen (Heiden) phonetisch ja recht ähnlich ist zu dem Hethe aus Hethemere (
Hemmern, Dorf am Streitbrunnen) oder dem Het aus Hetware (
Chattuarier). Die Heidenstraße überquert die Werra bei einer Furt bei
Hedemünden (Hademini, Haydeminne, Heidenstraße, naja). Bei dieser Furt gab es das
Römerlager Hedemünden (welches allerdings sehr einer keltischen Ringwallanlage ähnelt, genau wie die Ringwälle entlang der Heidenstraße im Sauerland). Das Römerlager Hedemünden wurde ca. 7 v. Chr. wieder aufgegeben. Zu dieser Zeit hatte es also seine Funktion verloren. Was kann denn die Funktion gewesen sein habe ich mich gefragt. Die Werra fließt von Süd nach Nord, na klar, die Werra war Ostgrenze der Provinz Magna Germania, und das Römerlager Hedemünden sicherte eine Furt an der Ostgrenze. Dass das Römerlager Hedemünden um 7 v. Chr. nicht mehr gebraucht kann daher nur bedeuten, dass die Ostgrenze um 7 v. Chr. in Richtung Elbe vorverschoben wurde, gemäß den Quellen das eigentliche Ziel der Römer. Ich gehe also auf der Karte entlang der Heidenstraße nach Osten, und der nächste in Süd-Nord-Richtung fließende und damit als Ostgrenze in Frage kommende Fluss ist die Saale. Die Heidenstraße überquert die Saale bei einer Furt bei Merseburg. Bei Merseburg muss also das Hedemünden ablösende Kastell errichtet worden sein, denn die Anforderung Furten an der Ostgrenze der Provinz zu sichern hatte sich ja nicht verändert. Ich gebe also 'Merseburg Geschichte römisch' in die Suchmaschine ein, und prompt lese ich da was von einer Chronik von einem Thietmar von Merseburg, in der dieser von einer alten römischen Befestigung in Merseburg berichtet. Dass eine sogenannte Verkettung von Zufällen immer auf ein verborgenes System hindeutet hatte ich ja schon mal erklärt.