Wie die tatsächlichen Ereignisse gezeigt haben, wurden die deutschen Reserveverbände zu einem großen Teil von Tieffliegern zerschlagen.
Hallo Jacobum,
danke für die Ergänzung. Bei letzerem muß ich allerdings etwas widersprechen. Die Effektivität der Luftangriffe auf
a) die Heranführung intakter Verbände an sich (Verluste)
b) die Verzögerung der Heranführung der Verbände
ist inzwischen durchaus umstritten. Im Prinzip ist dem Heer bei nahezu allen Verbänden die schnelle Verlegung an die Invasionsfront gelungen, so dass diese als intakter Truppenkörper ohne wesentliche Verzögerungen eintrafen:
77. ID: erreichte bis 11.6. den Oberlauf des Merderet
17. SS-PGD "GvB": erreichte bis 12.6. den Raum um Carentan
3. FJD: in den Raum St. Lo
(II. FJ-Korps: Eisenbahnbewegungen unmöglich, die Umlagerung auf die Straßen führte zur äußersten Anspannung des Kolonnenraumes)
2. PD ab 13.6. im Herangehen in den Raum von Caumont, zuvor südlich der Somme
21. PD stand im Caen, griff mit Teilen bereits am 6.6. in die Kämpfe ein.
12. SS-PD "HJ": wurde am 7.6 durch sehr starke Fliegerangriffe bei Villers-Bocage aufgehalten, befand sich also schon im Invasionsraum
Pz.-Lehr-Division: Befand sich ebenfalls am 7.6. im Invasionsraum, mit den Anfängen bei Thury-Harcourt, sollte ab 8.6. in die Kämpfe eingreifen.
Meldung I. SS-Pz-Korps: Sollte mit den drei genannten Panzerdivisionen am 7.6. auf den Landekopf antreten, wurde jedoch durch Luftangriffe behindert (trotzdem griff die 12. SS-PD bereits nachmittags allein an).
Am 12.6. wurde abends die Herauslösung der 9. und 10.SS-PD (II. SS-PzKorps) aus der Heeresgruppe Nordukraine und Überführung in den Bereitstellungsraum hinter der Invasionsfront beschlossen. Die Züge starteten über Lemberg und sollten die letzten 500km im Kolonnenverkehr (Gleiskettenfahrzeuge 70-120km) vorgeführt werden. Bereits am 18.6. waren zahlreiche Züge beider Divisionen in Paris eingetroffen, ein Zug wird mit 16 Waggons vernichtet. Die letzte Vorverlegung des Korps erfolgte in der Nacht 25./26.6., so dass letztlich nur von einer für die Verlegung unwesentlichen Behinderung durch die Ausschaltung des Eisenbahnnetzes vorwärts Paris und die Luftangriffe gesprochen werden kann.
Die 1. SS-PD "LSSAH" wurde ab dem 17.6.1944 gegen den Landekopf verlegt. Die Heranführung erfolgte aus dem Raum südlich der Scheldemündung. Dabei traten Verluste ein, die Division befand sich aber intakt im Angriff beiderseits der Straße Caen-Villers-Bocage ab 28.6.1944.
Die 2. SS-PD "DR" marschierte ab 12.6. in die Nähe der Invasionsfront, zuvor Heeresgruppenreserve, ab 13.6. nur Nachts, der Endraum wurde am 14.6. erreicht. Dabei traten einige materielle Verluste ein, die Division blieb aber intakt und als Reserve vom 17.6. bis 26.6.1944 hinter der invasionsfront.
Nirgends gelang der alliierten Luftwaffe die Zerschlagung größerer Verbände
in der Heranführung zw,. Bewegung, die tatsächlich dann sehr hohe Verlustwirkung der Luftangriffe trat erst unmittelbar in den Einsatzräumen und im direkten Rückraum (also während der Kämpfe) ein.