Leopold Bloom schrieb:
Ein wenig bekannter Aspekt der spanischen Conquista in Kolumbien und Venezuela: Mit z.B. Nikolaus Federmann und Ambrosius Dalfinger waren auch 2 Deutsche aus Ulm mit dabei. Diese haben im Auftrag Karls V. Truppen durch noch unerforschtes Gebiet geführt um diese zu erobern. Beide stammen von den Welsern ab und noch heute gibt es Gegenden in Kolumbien und Venezuela, in denen es etliche Hinweise zu finden auf die Welser zu finden gibt. Mehrere Stadtgründungen (Bogota, Maracaibo) gehen auf die deutschen Conquistadores zurück.
Bogotá (von den zu dieser Zeit dort lebenen Muisca-Indianern "Bacata" genannt) wurde nicht von Welser'n gegründet, sondern am 6. August 1536 von Gonzalo Jiménez de Quesada. Die Messe hielt Fray Bartolomé de las Casas ab. Bereits 1550 wurde Bogotá zum Sitz der Real Audiencia, der Regierung für die neu entdeckten Gebiete.
Rodrigo de Bastidas war der erste Europäer, der 1500 die kolumbianische Küste entlangsegelte. Er entdeckte die Mündung des Magdalenastromes, der später erheblich zu weiteren Entdeckungen und Eroberungen diente.
Vasco Núñez de Balboa gründete einige Jahre später Santa María La Antigua am Westufer des Atrato am Golf von Urabá. Er hatte sich mit seinen Vorgesetzten überworfen und ließ sich von seiner Mannschaft zum Anführer wählen. Santa María La Antigua entwickelte sich zu einem kleinen, blühenden Stützpunkt, bis es später als primärer Hafen durch Santa Marta (gegründet 1525) und Cartagena (gegründet 1533) verdrängt wurde.
Währenddessen wurde in Madrid der Indienrat gegründet (einzig dem König unterstellt), eine der größten Behörden, die je existierten.
1536 brach Jiménez de Quesada von Santa Marta auf, um das sagenhafte Inkareich auf dem Land- und Flußweg, den Magdalena aufwärts, zu erreichen. Er erreichte jedoch nicht Peru, sondern die Hochebene von Bacata und Tunsa.
Kurze Zeit später tauchten zwei weitere Expeditionen auf: Sebastian de Belalcázar, ein Generalstadthalter des Francisco Pizarro und Gründer von Quito, Pasto, Cali und Popayán; der andere war Nikolaus Federmann, der im Auftrag des Bankhauses der Welser ausgesandt worden war, reiches Land zu erkunden. Alle erhoben Anspruch auf dieses Gebiet.
Der Dreikampf wurde nach langen und mühseligen Verhandlungen vom Indienrat entschieden. 1556 erkannte die Behörde alle Ansprüche der Welser ab. Auch Jiménez de Quesada ging leer aus. Nur Belalcázar erhielt den Gouverneurstitel...