Wie passt diese Verhalten zu einer Angriffsplanung 3 Jahre später?
Den Amerikanern ist der Tirpitzplan nicht verborgen geblieben. In den USA wurde zur Jahrhundertwende das Deutsche Reich zum Feindbild, an dem sich die maritimen Planungen zu orientieren hatten. Die USA hatten das gepflegte Feindbild Großbritannien aufgegeben, da die Briten die Monroedoktrin anerkannt haben.
Der "Abkühlung" im deutsch-amerikanischen Verhältnis sind zunächst auf wirtschaftlichen (Süd- und Lateinamerika) und rein politischen Gebiet, Stichwort Monroedoktrin, zu suchen. Die militärische Kompononente kam später dann dazu. Die Amerikaner sahen die wirtschaftlich erfolgreiche Tätigkeit der Deutschen in den genannten Gebieten gar nich gern. Die USA sahen die Gefahr, das die Deutschen aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke dort auch immer mehr an politischen Einfluß gewinnen könnten. Das sah man noch weniger mit Sympathie.
Im Jahr 1898, während die Krieges zwischen Spanien und den USA, blockierten diese Manila. Die Deutschen schickten Kreuzer, die aber nichts unternahmen. Andere Nationen schickten ebenfalls maritime militärische Einheiten, aber das deutsche Verhalten wurde von den USA eben als besondere Provokation empfunden und in der Presse entsprechend dem geneigten Publikum entsprechend vorgestellt. Dem Deutschen Reich wurden hier Ziele vorgeworfen und unterstellt, Kolonialbesitz, welches die USA, nämich sich spanischen Kolonialbesitz unter den Nagel zu reißen, selbst aktiv verfolgten. Ja, ja, wenn zwei das Gleiche tun.......
Die Reichsmarine hat gemeinsam mit Großbritannien im Winter 19023/03 die küste Venezuelsa blockiert. Das fanden die USA gar nicht witzig und bestärkte diese in ihrer lebhaften Abneigung gegen die Deutschen. Auch die vorsichtigere politik Wilhelm konnte daran nicht viel besseren ändern. In der Folge war es für die USA durchaus vorteilhaft, das sich das Deutsche Reich und Großbritannien in der Nordsee belauerten. Sie hatten so in ihrer Hemisphäre Ruhe.
Die Spitzen der Reichsmarine hatten nach den Zwischefall vor Manila die USA als potentiellen maritmen Gegner, also mit Beginn des Tirpitzschen Flottenbaus, ins Visier genommen. Das geht aus dem Operationplan III hervor. Die beiden von deutschen Admiralstab in Aussicht genommen Kriegsziel, nämlich die Gewinnung einer militärischen Operationsbasis in Westindien und die Aufhebung der Monroedoktrin belegen die nicht gerade bescheidenen Ansprüche.