anderswie ausgewiesenen Kulturprovinz auch Bevölkerungsgruppen gegeben hat, die ursprünglich weder kulturell noch ethnisch zum Keltentum zählten,
Wie definiertst du denn die Ethnizität der Kelten ?
Tante Wiki sagt in Anlehnung an Max Weber:
Nach
Max Weber ist „Ethnizität“ ein Konzept einer Gruppe von Menschen, welche sich durch den Glauben an gemeinsame Abstammung und Kultur konstituiert und so eine homogene
[2] Gruppenidentität bildet.
[3] Dabei werden gewisse kulturelle Elemente wie Sprache, Kleidung, Brauchtum und Religion als auch nach außen sichtbare Abgrenzungszeichen verwandt.
Ich sehe doch einige Probleme vor allem für die ältere Eisenzeit.
1. In der älteren Eisenzeit kann man verschiedene Gruppen ausgliedern, die durchaus gravierende Unterschiede im Brauchtum und religiösen Äußerungen aufweisen.
Z.b. Hunsrück-Eifel-Kultur, Saar-Kultur
2. Insbesondere der Unterschied Osthallstattkultur und Westhallstattkultur ist sehr deutlich an der materiellen Kultur abzulesen.
3. Sprache und Kleidung sind archl. leider so gut wie nicht faßbar, einige wenige Ausnahmen gibt es ja schon, aber eben keine gute Quellenbasis.
4. Es scheint doch nach verschiedenen Untersuchungen eher wahrscheinlich, dass es sich bei den ältereisenzeitlichen "Kulturen" um relativ kleine Einheiten im Sinne eines Häuptlingstum handeln könnte.
5. Ich sehe nur in wenigen materiellen Äußerungen ein verbindendes Element.
Dies trifft aber auch nur m.E. auf die "oberste Schicht" zu, die sich in den sog. Fürstengräbern und Fürstensitzten zu erkennen gibt.
6. Das Abstammungsprinzip ist bisher durch mdna-Analysen nur für zwei Fürstengräber festgestellt worden, Hochdorf und Hohemichele?.
Interessant für die Diskussion könnten u.A. die Aufsätze von Eggert und D.Krausse (LdA BW) über das Problem der Fürstengräber sein.
Vgl.
D. Krausse. Prunkgräber der nordwestalpinen Späthallstattkultur. Neue Fragestellungen und Untersuchungen zu ihrere sozialhistorischen Deutung. In: C. von Carnap-Bornheim u.A. (Hrsg.), Herrschaft - Tod - Bestattung. Univforsch. z. prähist. Archäologie 139 (Bonn, 2006), 61ff.
M. Eggert, Die "Fürstensitze" der Späthallstattzeit. Bemerkungen zu einem archäologischen Konstrukt. Hammaburg N.F. 9, 1989, 53ff.
PS: Ist aber nur eine kleine Auswahl, insb. der Aufsatz von Krausse ist sehr reich an weiterer Literatur.