Ich sprach nicht von "religiöser Frömmigkeit", sondern von der Ritterfrömmigkeit, die sich in den Kreuzzügen offenbarte und die ein selbstständiger Zweig war neben der Frömmigkeit der Kleriker und der katholischen Kirche überhaupt.
Diese Ritterfrömmigkeit, und das läßt sich beweisen, ist aus dem Gottesstreitertum der Germanen hervorgegangen und nicht durch die Kirche selbst und auch nicht durch die Cluniazenserbewegung (Fakten)!
Ein Teilgebiet dieser Frömmigkeit, der Glaube an die Engel und Heiligen als Mitstreiter des Heeres, ist weitaus älter als die Kreuzzugszeit. Schon im 6. Jh. läßt sich bei den Langobarden der Kult des Erzengels Michael nachweisen und ging von denen auf die Franken über, denn die Verehrung des Erzengels Michael als Helfer in Kriegen und Schlachten nahm schon in der Karolingerzeit großen Raum ein - selbst im Rolandslied, dem ersten schriftlichen Zeugnis der Ritterfrömmigkeit, nimmt er eine bedeutende Stellung ein.
In dieser Zeit vollzog sich die "Germanisierung" der Kirche, die sich äußerlich auch in den Schutzbündnissen der Karolinger für das Papsttum offenbarten, aber eben auch in der Tatsache, dass in den nächsten Jahrhunderten unzähligen Kirchen dem Erzengel Michael geweiht wurden!!!
Dass das Gottesstreitertum der Germanen und die sich daraus ableitende Ritterfrömigkeit heidnischen Ursprungs ist, läßt sich auch aus den Berichten des Tacitus nachweisen, der von solchen Glaubensvorstellungen der Germanen sprach.
Darum nochmals der Hinweis: wer sich nun intensiver mit der Ritterfrömmigkeit vertraut machen will, sollte sich ersnthaft mit den Werken von Adolf Waas befassen, die Buchinfos gab ich bereits im vorigen Kommentar zu diesem Thema.