Die Kurdische Dynastien

Schön, dass du die Linguistik ansprichst. Gerade bei diesem Thema frage ich mich oftmals, warum ich es mir antue, mich mit Kurden zu beschäftigen, denn gerade hier greift die Politik am stärksten ein. Es gibt hier zwei Thesen - sind dies alles Dialekte oder muss man das schon verschiedene Sprachen nennen, was die Gesamtheit der Bevölkerung der Kurden spricht.
Verstärkt wird dieses Thema, da keine Hochsprache bzw. Standardsprache unter den Kurden existiert, und innerhalb der Sprachen/Dialekte (wie man es jetzt nun auch nennen mag) schon eine Assimilation einmal zu den Verkehrssprachen des jeweiligen Staates, aber auch hin zu anderen kurdischen Sprachen/Dialekten zu erkennen ist. Grund hierfür ist einmal die Politik der Staaten und die jahrhunderte lange Umsiedlung kurdischer Stämme, die durch Nomadenleben oder Zwangsumsiedlung zu begründen ist.
 
Ja selbst im osmanischen Reich entschieden die Kurden die schlachten zugunsten des Reichs.

Die Osmanen sicherten sich die Unterstützung der kurdischen Lokalfürsten, indem sie ihnen die Umwandlung ihrer Besitztümer in erbliche Fürstentümer gaben!
Die Kurdenstämme Akkoyunlar und die Karakoyunlar. Sie herrschen in Kurdistan über viele Städte und Handelsrouten.(Seidestraße) bis zum Anfang des 16. Jh.s

Die wichtigste Dynastie der Kurden fehlt aber.
Im Jahr 1758 gründet Sultan Kerim Khan ein Kurde aus Harssin die persisch-kurdische Dynastie Zand und regiert 44 Jahre lang über ganz Persien erfolgreich.
 
erzähle hier bitte keinen schmarrn, in jeder seriösen literatur werden die ak und kara koyunlu als turkmenen bezeichnet und die zand war wohl wahrscheinlich auch eine iranische dynastie.
 
[FONT=Arial, sans-serif]
erzähle hier bitte keinen schmarrn, in jeder seriösen literatur werden die ak und kara koyunlu als turkmenen bezeichnet und die zand war wohl wahrscheinlich auch eine iranische dynastie.

Worauf stützt du deine Aussage? Was ist denn für dich seriös? Meine Bücher sind seriös. Die "Kara Konyunlu" sind erst seit dem 14. Jhr. n. Chr. dokumentiert. Und sie lebten in der Nähe von Mosul. Mosul ist Gebiet Kurdistan. Nicht auszuschließen das Turkmenen auf der Flucht ihrer verwandten Mongolen dort Audienz suchten. Die Gebirgsvölker sicherten zu jedem Zeitpunkt ab das kein anderes zugewandertes Volk dort flächendeckende Vertreibungen vornahm.Im übrigen ist der Name und seine Bedeutung ja auch umstritten.
War wohl wahrscheinlich eine iranische Dynastie

Ich schrieb oben das es eine kurdische-iranische Dynastie! Zu diesem Zeitpunkt wurde alles unter dem Begriff Persien zusammengefasst.
Sie war darum eine kurdische, weil sie von den kurdischen Stämmen der Laks gegründet wurden. Laks ist ein Kurdenstamm aus Südkurdistan. Die "Lek" Kurden sind heute in der Gegend von Hamadan, Nahawand, Tusirkan, Ilam, Gelan und Pahla, sowie in den Bezirken "Nordluristan" (Kurdistan).
Der hervorragende Wissenschaftler Minorsky rechnet die "Zand" zu den Stämmen südlicher Gruppe der Kurdenstämme. In Horru und Selasela leben Leks im Gebiet Lekistan (Kurdistan).
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Zurück zu Karim Khan er setzte auch einen Teil seines Stammes aus dem südkurdischen Bezirk Deh Pari als Grenzhüter gegen die Afscharen in Khorasan ein.
Sultan Karim Kahn holte nach seinem Sieg zum Schutz Verstärkung kurdische Stämme in den Süden Persiens.
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Karim Kahn hat kurdische Geschichte geschrieben.
[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Deine Bücher sind seriös?

Wenn darin wirklich stehen sollte, dass die Ak Koyunlu oder Kara Koyunlu kurdische Dynastien wären, dann kannst du sie gleich beim nächsten Newruz oder Osterfeuer verbrennen, denn dann kannst du ihnen auch sonst in keinster Weise trauen, wenn sie schon bei diesem Punkt die Fakten in ihre genehme Richtung manipulieren.

Ich find es besser, wenn jemand, der eine neue These hier behauptet, seine These durch Zitate der ihm vorliegenden Literatur belegt, sonst können die User hier schnell die Geduld verlieren und den User nicht mehr ernst nehmen.

Ich werde dir aber trotzdem schon mal einige Infos aus dem Forum aufzeigenl, vorab erstmal ein Zitat des renommierten Lexikons des Mittelalters. 2000.:

"
Aq Qoyunlu, türk. Dynastie, die im 14./15. Jh. vorerst in Ostanatolien, später auch in Persien und dem Irak herrschte. Das Rückgrat ihres Staates, bes. des Heeres, bildeten in einer Föderation zusammengeschlossene große Türkmenenstämme, aus denen die Herrscherfamilie hervorgegangen war. Ursprüngl. saßen sie im n. Mesopotamien mit Hauptstadt Amid (Diyarbakir). Als Emire von Amid werden sie um 1340 in byz. Quellen erwähnt. Schon frühzeitig bemühten sich die Komnenen v. Trapezunt um ein Bündnis mit ihnen, das seit 1352 durch Heiratspolitik zw. beiden Häusern, nicht immer erfolgreich, gefestigt wurde. Der eigtl. Gründer der Dynastie war Qara Yülük <Osman (gest. 1435), sein Enkel Uzun Hasan (1453-78) der bedeutendste Herrscher, unter dem das von den Aq Q. beherrschte Gebiet seine größte Ausdehnung und kulturelle Blüte fand. Er trug den Titel »Padisah« und verlegte die Hauptstadt weiter nach Osten, nach Tabriz. Mit ihm treten die Aq Q. auf die weltpolit. Bühne und werden vom Papst und v. a. von den Venezianern als Bundesgenossen gegen die im Westen vordringenden Osmanen gesucht. Diese zeigten sich aber unter Mehmed II. 1473 in der Entscheidungsschlacht bei Otlukbeli in Ostanatolien als die Stärkeren. Die den Aq Q. von den Venezianern versprochene Hilfe kam zu spät. Nach Uzun Hasans Tod zerfiel das Reich langsam durch die Thronkämpfe seiner Söhne.
Uzun Hasan ('Hasan der Lange'), Herrscher über die turkmen. (Turkmenen) Stammesföderation der Aq Qoyunlu ('Weißer Hammel') 1453-78, gest. 1478. U. H., der 1454 Diyarbakir (heut. Osttürkei) eroberte und sich 1458 mit der Komnenenprinzessin Katharina, einer Tochter des Ks.s Johannes IV. v. Trapezunt (1429-58), vermählte, verdankte seinen polit. Aufstieg v. a. dem Bündnis mit Gunaid, dem Stammvater der Safawiden-Dynastie und Oberhaupt eines bei den Turkmenen verbreiteten schiit. Sufi-Ordens (Mystik, C). Mit Hilfe der Anhänger (Muriden) Gunaids errang U. H. 1467 den Sieg über den mit ihm rivalisierenden Herrscher der Qaraqoyunlu, Gahansah, eroberte Azerbaidzan und machte Täbriz zu seiner neuen Residenz. Das Angebot des Timuridensultans Abu Sa<id (1452-69), ihm kampflos die Herrschaft über Anatolien zu überlassen, wies er mit der Begründung zurück, es könne im O nur einen Herrscher geben. Schon 1469 schlug er Abu Sa<id und nahm dessen Länder in Besitz. Das von U. H. errichtete Großreich umfaßte Iran (Persien) und Irak ebenso wie Armenien und Azerbaidzan. Im W suchte U. H., ein fähiger Heerführer und zielstrebiger Diplomat, der den Anspruch erhob, ein »zweiter Timur« zu sein, der Bedrohung durch das aufstrebende Osman. Reich mit einem umfassenden Bündnissystem zu begegnen, dem neben dem Emirat v. Karaman und dem Khanat der Krim auch chr. Mächte (röm. Kurie, Venedig u. a.) beitreten sollten. Doch vermochte das überhastet gebildete und locker zusammengefügte Nomadenreich der Aq Qoyunlu der straff organisierten und disziplinierten Militärmacht der Osmanen nicht standzuhalten und unterlag den Truppen Mehmeds II. am 11. Aug. 1473 bei Baskent. Das Reich U. H.s zerfiel bald nach dessen Tod. Die Safawiden traten sein polit. Erbe an."

Weiterhion schaue mal in diese Threads:
Hier Skripte der Universität Halle:
http://www.geschichtsforum.de/227582-post11.html

http://www.geschichtsforum.de/f42/die-entwicklung-des-osmanischen-reiches-4649/

Was für mich seriös ist?
Die Encyclopaedia of Islam, das Lexikon des Mittelalters, Encyclopaedia Iranica, namentlich benannte Fachaufsätze aus dem Brockhaus, Universitätsprofessoren, die eine Ausbildung zum Orientalisten durchlaufen haben und in Rezensionen in Fachzeitschriften belegte Kompetenzen und Reputation zeigen, usw.

zu den Zand, habe ich noch keine so seriösen Infos gesehen, die mich davon überzeugen würden, dass diese eine kurd. Dynastie wäre. Das liegt sicherlich auch an den Diskutanten, die sich gerne damit disqualifizieren, dass sie unseriöse Autoren zitieren, oder zumindest umstrittene Autoren zitieren, und man sich dann natürlich fragt, was man ihnen glauben soll, wenn durch solche selektive Literaturausbeute kein Vertrauen aufzubauen ist, und meistens gar ein ausgeprägtes Sendungsbewußtsein sichtbar wird...

Hier habe ich schon mal was zu den Luren und Zand zitiert:

http://www.geschichtsforum.de/308876-post16.html

Baran Ruciyar hat sich ja leider inzwischen löschen lassen, wahrscheinlich, weil sie hier keine "Propagandabühne" ohne Wiederspruch gefunden hat. Man kann eben keine Thesen damit rechtfertigen, indem man selbst verfasste Artikel als "Beweis" aufführt.

(Das ist wie mit Atlantis... ;) Es gibt dort sehr viel Schmarrn von Hobbyhistorikern, die die Mehrheit bilden, aber es gibt eben auch ernstzunehmende Archäologie-Profs, die z.b. die Topographie Trojas mit der Sage verglichen haben und ausgewertet haben. Letztere sind zitierbar, erstere nicht)

Mit meinen Ausführungen will ich nicht sagen, dass alles nun Schmarrn ist, vieles ist durchaus richtig, deckt sich mit meiner Literatur, aber es gibt eben auch dubioses dazwischen, und welcher Laie soll denn bitte schön den Unterschied erkennen? Vor allem ist sehr störend, dass zumindest viele Thesen sehr umstritten sind, hier aber von diversen Leutchen in kurdisch nationalistischer Ausprägung gedeutet werden und als unumstößliche Fakten dargestellt werden. Deshalb werden leider die meisten der User, die bisher die kurdische Geschichte hier "präsentierten" schnell nicht mehr ernst genommen und ignoriert. Ich hoffe, du bringst deine Literatur, sonst hast du hier einen sehr schweren Stand, dass möchte ich dir gleich sagen, denn wir sind kein Forum, wie du es im Netz dutzendfach kennst. Hier werden deine Ausführungen auf Herz und Nieren überprüft... ;)

Zum Abschluss noch einige Zitate seriöser Literatur:

"
ZAND, KARIM KHAN
(c. 1705–1779)
Karim Khan Zand was the ruler of western Iran from 1751
until 1779. A chieftain of the minor tribe of the Zand, of the
Lakk branch of the Lors, Karim Khan led his contingent from
the debacle of Nader Shah’s army in 1747 back to their inner-
Zagros mountain ranges. In alliance with Ali Mardan Khan
of the Bakhtyari, he established a puppet Safavid shah in
Isfahan and consolidated the southwest under their rule. In
1751 he overthrew Ali Mardan, and subsequently defeated
several other contestants for regional power among Afghan,
Afshar, and Qajar leaders. By 1765 he had emerged as de facto
ruler of the whole of Iran except Khorasan, with his capital
at Shiraz.
Karim did not assume the title of shah, even when the
putative Safavid king predeceased him, but ruled as vakil alra
aya, “people’s representative” (the term for a traditional
local ombudsman)."

"
The Karakoyunlu Turkomans and the Akkoyunlu Turkomans
ruled Baghdad successively, until the city was conquered by
Shah Ismail in 1508 C.E. and incorporated into the Safavid
Empire."


aus:
Encyclopedia of Islam and the Muslim world / edited by Richard C.
Martin. 2004.
ISBN 0-02-865603-2​

usw. habe nun keine Lust dutzende Bücher mit derselben Aussage zu posten...​

:winke:​
 
Weiterhion schaue mal in diese Threads:
Hier Skripte der Universität Halle:
http://www.geschichtsforum.de/227582-post11.html
Ähm, darfst Du diese Vorlesungsskripte einfach so posten? Die haben doch ein Copyright.

Was die Aq und Qara quyunlu betrifft - die waren so was von Turkmenen. Man kann doch nicht einfach behaupten, daß alles, was in heute kurdischem Gebiet lebt, auch kurdischer Herkunft war.
Ob die Lak von Minorsky wirklich zu den kurdischen Stämmen gezählt werden, will ich lieber erst mal nachprüfen. Allerdings zitiert der Wiki-Artikel durchweg sehr solide Sekundärliteratur und außerdem bedeutet "iranische Dynastie", daß es sich durchaus um Kurden gehandelt haben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
in der Wiki tobt gerade ein Editwar in diesem Bereich. Kommt also auf die Stunde an, wo du in die Wiki schaust, und welche Version du siehst, die "pankurdistische", die "paniranistische" oder die "pantürkistische" Variante. ;)
Selbst scheinbar seriöseste Literaturangaben in der Wiki, werden oftmals nur durch googlebooks neuerdings gesucht, gefunden, und eingebunden, ohne den Kontext zu kennen, ohne den Autoren zu kennen, ohne den momentanen Stand der Diskussion in der Zunft zu verschiedenen Thesen zu bedenken, wovon einige absolute Minderheitenthesen sind, andere Mehrheitsthesen, ohne dass die Wiki dieses adäquat abbildet.

Leider setzt sich langfristig eben nicht die vorherrschende These durch, sondern diejenige, die am "fanatischsten", "penetrantesten" verfolgt wird. Warum, fragst du dich? Weil in der Wiki im Bereich Naher Osten ein ekklatanter Mangel an wirklichen "Fachleuten" fehlt, und diese hoffnungslos überfordert sind, alles im Blick zu halten. Es sind gerade einmal momentan ein (!) (selbsternannter) Orientalist mit scheinbarer Kompetenz im Arabischen/Islamischen regelmäßig unterwegs, dazu noch vielleicht einmal im Monat drei andere. Ein anderer hat gerade seine Segel gestrichen, hatte die Nase voll, gegen Windmühlen zu kämpfen.

Also obacht!

Minorsky ist zwar seriös und ne Kapazität, aber in einigen Bereichen ist die Forschung auch nicht stehengeblieben, er also durchaus mal veraltet... Ich habe jedenfalls schon einige seiner Erkenntnisse in neuerer Literatur in anderem Licht gesehen oder zumindest erweitert oder gar wiedersprochen.
 
Keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Gelehrter an einer deutschen Uni es nicht ungerne sieht, wenn seine Erkenntnisse dazu dienen, alte Vorurteile, Unkenntnisse, Revisionismen zu korrigieren, zumal in einem seriösen Kontext, wie es dieses Forum hier darstellt. Seine Befürchtung ist höchstens, dass seine Texte dazu missbraucht würden, daraus ein Buch oder Artikel zu schreiben, dass einige Vereinfachungen in seinem Skript für seine Studenten akzeptabel sind, aber ihn unter seinen Kollegen angreifbar machen.
Wie dem auch sei, wenn es streng nach Copyright immer gehen würde, dann dürfte ich nicht mal mein Avatar nutzen, habe ich doch kein Anrecht auf das Filmplakat erworben. Und so manch anderer Post hier wäre höchst bedenklich. Von Medienlinks hier zu Videos, Musik, ebooks ganz zu schweigen... ;)
 
Keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Gelehrter an einer deutschen Uni es nicht ungerne sieht, wenn seine Erkenntnisse dazu dienen, alte Vorurteile, Unkenntnisse, Revisionismen zu korrigieren, zumal in einem seriösen Kontext, wie es dieses Forum hier darstellt. Seine Befürchtung ist höchstens, dass seine Texte dazu missbraucht würden, daraus ein Buch oder Artikel zu schreiben, dass einige Vereinfachungen in seinem Skript für seine Studenten akzeptabel sind, aber ihn unter seinen Kollegen angreifbar machen.
Na ja, es wäre besser, wenn Du einfach einen Link direkt zur Uni-Seite setzen würdest, wo die Texte zu finden sind, als sie ohne Angabe der Quelle als Dowload ins Netz zu stellen. Bei manchen Dokumenten ist so nämlich nicht mal der Name des Autoren zu sehen. Im Copyright-Text wird ja auch die Weitergabe verboten - der wird das schon auch so meinen. ;)

Wie dem auch sei, wenn es streng nach Copyright immer gehen würde, dann dürfte ich nicht mal mein Avatar nutzen, habe ich doch kein Anrecht auf das Filmplakat erworben. Und so manch anderer Post hier wäre höchst bedenklich. Von Medienlinks hier zu Videos, Musik, ebooks ganz zu schweigen... ;)
Links sind rechtlich ok. Aber ich bin auch in anderen Foren unterwegs und da wird man schon drauf aufmerksam gemacht, wenn man einfach ein Fremd-Foto aus dem Netz ins Forum stellt, und sei es nur als Avatar. Selbst mit Angabe der Quelle ist das illegal und bekanntlich gibt es ja findige Anwälte, die Forenbetreiber die Hölle heißmachen, wenn sie so was finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben