Nun es sind zur zeit etliche Projekte am Laufen, welche das Ziel haben aus dem Rind wieder einen Auerochsen zu züchten. Eins vorweg, es wird nie mehr gelingen einen Auerochsen zu züchten. Alles was wir können ist ein Auerochsen ähnliches Rind zu züchten. Als Quellen verweise ich auf die folgenden Links.
The Breeding-back Blog
Januar 2016 – Auerrindprojekt
Tauros-Programm – Wikipedia
Eben! Wenn eine Art erst mal verschwunden ist, dann ist sie für immer hin, und nichts kann sie wiederbringen. Dann ist es eben nicht damit getan dass man nur züchterisch solange experimentieren muss, bis man die Gene rekonstruiert hat, denn 100%ig lassen sie sich mehr rekonstruieren. Ein Großteil der Gene zwischen Homo sapiens und Menschenaffen ist identisch, die Unterschiede aber beträchtlich (Im Suff manchmal nicht). Selbst wenn durch Rückzucht Rassen entstehen die wie das Heckrind oder der Tarpan große Ähnlichkeit mit dem Original haben, ist das eben noch lange nicht identisch. Ein weiteres Problem sind Habitatverluste. In den Wirren des Polnisch-Sowjetischen Krieges wurden die letzten Wisente in freier Wildbahn ausgerottet. Aus Beständen in Gefangenschaft konnte dieses urige Wildrind bewahrt werden. Vor einigen Jahren wurden Wisente im Rothaargebirge ausgewildert, und die Bestände konnten sich erholen. Alle heute lebenden Wisente stammen von einigen wenigen Tieren aus Zoos und Wildparks ab, ob durch Inzucht die Art geschädigt, bleibt abzuwarten. Der letzte Lebensraum, der letzt Urwald Europas aber ist und bleibt der von Bialowicz. Ähnlich sieht die Lage des asiatischen Löwen aus, der einzig im Gir Forrest Park in Indien überleben konnte. Die Löwen verdankten dieses letzte Refugium einem indischen Radja. Asiatische Löwen lebten mal in Makedonien. Alle Löwen, die Homer so treffend beschrieb, mit denen Samson und Herakles kämpften waren asiatische Löwen. Der Berberlöwe und der Atlasbär wurden Anfang des 20. Jahrhunderts in freier Wildbahn ausgerottet. In Zoos und Zirkussen lebten noch Tiere dieser Unterart, doch die meisten waren mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr nicht reinblütig.
Das Zusammenleben mit charismatischem Großwild, zumal mit Beutegreifern ist niemals konfliktfrei, und die wachsende Weltbevölkerung und damit verbundene Habitatverluste und der Mangel an Rückzugsgebieten verschärfen die Situation. Wölfe sind nicht bedroht in ihrem Bestand, durch den Kalten Krieg konnten sie verlorene Habitate zurückerobern. Nach über 200 Jahren sind die Wölfe nach Hessen zurückgekehrt, und die Euphorie, die manche pflegten hat sich gelegt. Im eigenen Wald, im eigenen Naherholungsgebiet wollen all die selbsternannten Wolfsexperten, die Canis lupus kategorisch für harmlos erklärten,die Tiere dann doch nicht haben. Es fehlt an praktischen Erfahrungen, wie man Haustiere wirksam schützt, wie Wild im modernen Forst, in der Agrarsteppe des frühen 21. Jahrhunderts auf Beutegreifer reagiert, die es nicht mehr kennt. Wirksamer Schutz, effektives Wildmanagement kostet Geld, Zeit, Mühe und Geduld. Natürlich auch hin und wieder mal einige Schafe oder einen Hund. Das alles fordert man zwar gerne von Bewohnern der sogenannten Dritten Welt, man spendet für Greenpeace oder PETA, Rücksichtnahme, sachliche Aufklärung und Reflexion des eigenen Verhaltens und Bewusstseins gegenüber Wildtieren wie Bär oder Wolf zu üben, dazu sind vor der eigenen Haustür dann die meisten doch nicht willens und in der Lage. Die Bedenken von Viehzüchtern oder Jägern muss man ernst nehmen. Die Pacht für eine Jagd kostet viel Geld, und für dieses Geld will man natürlich auch einen guten Wildbestand haben. Das heimische oder eingebürgerte Wild kennt Wölfe nicht mehr. Beobachtungen aus freier Wildbahn scheinen zu belegen, dass es sich relativ schnell auf diesen Beutegreifer einstellt und anscheinend auch nicht allzu beunruhigt ist durch den Wolf oder Luchs. Das Wild wird aber vorsichtiger, zieht sich in Einstände zurück oder wandert ab. Das wiederum bedeutet, dass auch Jäger und Landwirte sich umstellen und Erfahrungen durch Trial and Error sammeln müssen. Die Veränderungen der Landschaft, von Flora und Fauna, Klimawandel und die Veränderungen der modernen Land- und Forstwirtschaft sind nicht ohne Folgen geblieben- auf sich in der Praxis bewährte Erfahrungen kann man aber leider nicht zurückgreifen, man muss sozusagen bei Null beginnen, da es Alphabeutegreifer, die an der Spitze der Nahrungskette stehen, eben seit gut 200 Jahren nicht mehr gibt.