Montenegro ? Wikipedia
Nun habe ich mich gefragt, wird es irgend einmal z.B in 20, 50 oder 100 Jahren .... ein "Vereintes Jugoslawien" oder " Neues Jugoslawien" oder " Bundesrepublik Jugoslawien" geben?
Hundert prozentig nicht.
Ist dir aufgefallen, dass unten jetzt nicht mehr ein Staat existiert sondern momentan 7.
Und wenn es ganz lustig wird, werden noch ein paar dazukommen.
Das ist eine Sache der Mentalität, ein übergroßer Lokalpatriotismus, präpotente Politiker und ein Volk (ich schreibe mit Absicht ein Volk), welches glaubt die meisten Opfer, egal in welcher Hinsicht, in der Geschichte erbracht zu haben.
In Bosnien werden zum Beispiel drei verschiedene Geschichten gelehrt, und jedes Volk ist bereit dafür zu töten oder zu sterben, was soll ich mehr dazu sagen.
Also ich schwelge auch gerne in dieser Jugonostalgie und Scarlett hält mich ja für einen, der sofort wieder die Grenzen des alten Jugoslawiens aufziehen würde, was aber nicht der Fall ist.
Die ganze Welt, also EU und USA hatten die Möglichkeit, Anfang der Neunziger diesen ganzen Irrsinn zu neutralisieren, sie hätten einfach mithilfe ihrer Geheimdienste und ihrer Kräfte (BND) dem kroatischen Jugoslawen Ante Markovic helfen können, eine demokratische Föderation zu bilden, statt dessen glaubte man an einen Milosevic oder einen Tudjman, welche beinhart hinterm Rücken versuchten Markovic abknallen zu lassen, weil er ihnen ein Dorn im Auge war, diese Mafiabande, die Resultate kann man ja noch heute in den entsprechenden Ländern ablesen, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Ereignisse.
=Tagespolitik
rena8:Ich gebe zu, dass ich den Krieg immer unverständlich und extrem bedauerlich fand und mir nie die Mühe gemacht habe, die Ursachen zu verstehen.
Die Leute selber haben gut miteinander können, wenn einige behaupten, Jugoslawien wäre ein Pulverfass gewesen, stimmt das nur insofern, als das die Politiker die von den Kommunisten vertuschten Tatsachen des zweiten Weltkriegs für ihre eigenen Zwecke und zur Heraufbeschwörung des latenten Nationalismus in den Menschen nutzten.
Natürlich nannte man die Bewohner Montenegros schon vor Montenegriner; der springende Punkt, ob man sie nur als Bewohner einer Region oder als Ethnie betrachtet.
Sie mal die ethnografische Karte:
Montenegro ? Wikipedia
Hätte es den Sandschak nicht gegeben, gäbe es auch keine "montenegrinische Identität" im heutigen Sinne.
Wobei sich ja nur 270000 der 570000 Orthodoxen als Montenegriner bezeichnen.
Der Sandschak hat die Territorien Montenegros und Serbiens getrennt, wodurch die Montenegriner ihr eigenes Ding durchzogen, aber die frühen montenegrinischen Herrscherhäuser und die serbischen sind praktisch ein und dieselben.
Es ist eine Tatsache das sich die Montenegriner paradoxerweise als die "besseren Serben" betrachten, ohne Scheiß, weil sie unter den Osmanen besondere Autonomie genossen.
Aber dasselbe ist ja in den anderen jugoslawischen Staaten auch so, die Vojvodinaserben sind anders als bosnische Serben als Serben aus Serbien als Krajinaserben ......
Da müsste sich ja Deutschland auch wieder zerreißen - in Bayern, in Schwaben, Franken, Sachsen, Friesen ....
Sind auch verschiedene Stämme und noch dazu mit religiösen Richtungen, also worauf wartet ihr...
Ist aber natürlich ein schlechter Vergleich, weil ja in Deutschland keiner versucht, dominant zu sein, ein paar haben halt ihren Freistaat, aber es fehlt dieses gewisse "ich will"-Element, "ich will" jetzt aber nicht direkt die Serben verantwortlich machen, weil es viele Gründe gibt...
Aber die Deutschen sind da halt ein bisschen gscheiter.
Die mazedonische Ethnie wurde in den 40er Jaren des 20. Jahrhunderts einfach erfunden, weil man sich nicht so recht mit ethnischen Bulgaren als Jugoslawen zufrieden geben konnte. Also: Zur Zeit des Königreichs Jugoslawien galten sie noch als Bulgaren
In Titos Jugoslawien nach dem 2. Weltkrieg wird schließlich die die Bulgaren Mazedoniens zu Mazedonier ernannt. Gleichzeitig wird auf die unklare Abgrenzung von Serben und Kroaten verzichtet und von einer Serbo-Kroatischen Sprachen gesprochen.
Jaja, Die Bulgaren sahen in ihnen immer Bulgaren und die Serben immer Serben!
Die Mazedonier sind ein Mischvolk aus beidem.
An der Grenze zu Bulgarien mehr bulgarisch, bei Serbien mehr serbisch.
Man hatte für sie jahrhundertelang keine Bezeichnung, weil sie so umstritten waren und sowohl vom alten Serbien als auch längere Zeit vom alten Bulgarien beherrscht wurden.
Das Kosovo wurde auch einmal von Bulgarien beherrscht.
Ich finde es gut, das die Mazedonier heute ihren eigenen Staat haben, weil dann vernünftige Serben und Bulgaren ihren Zwist, der sie so lange schon trennt, begraben könnten.
Aber wie man sieht, gibt es ja viele Bulgaren die Mazedonien als bulgarische Erde betrachten, Schade...
An Mazedonien ärgert mich nur der Name, wobei ich die Griechen vollkommen verstehe, da hätte Freund Tito was anderes als Bezeichnung wählen sollen, aber astreine Bulgaren sind das sicher nicht, es ist ja auch kein bulgarisch oder serbisch was die reden, sondern ein Mittelding.
Ich rede mit einem Mazedonier serbokroatisch und er mit mir seinen Kauderwelsch und wir verstehen uns problemlos, das geht mit Bulgaren nicht so leicht...
- mazedonen: dazu möchte ich mich nicht weiter äussern, da du offensichtlich mehr weisst. aber die werden egal wie man es sieht so oder ein problem bekommen (bzw haben sie schon) da der albansiche volksanteil enrom ist
Die werden gar kein Problem bekommen.
Solange alle Menschen in Mazedonien gleich behandelt werden, und man nicht versucht irgend etwas mit Waffengewalt durchzusetzen, sondern vorher die internationalen Organisationen informiert und dir westliche Welt um Vermittlung und Hilfe bittet, kann Mazedonien nicht zerfallen.
Das ist Angsmacherei!
ein weiteres bsp wären auch die slowenen. die sind eine minderheit im eigenen land (obwohl sie keine minderheiten anerkennen lol). schau dir mal die namen zb ihrer fußballnationalmannschaft an. viele slowenen findest du da nicht,
In Slowenien leben, so weit ich weiß, Slowenen und das wird sich auch nicht ändern.
Im Rahmen der Zerschlagung der Habsurger Doppelmonarchie nach deren Niederlage im Weltkrieg, wurden eben jene Gebiete dem Königreich Serbien zugesprochen, fortan genannt Königreich der Serben, Kroaten und Slawonien bzw. Königreich Jugoslawien.
Diese Gruppen wurden schon im 19. Jahrhundert und früher von den Habsburgern als Serbokroaten bezeichnet und in den Umfragen unter diesen zusammengefasst, damit das klar ist, nichts mit nach erster Weltkrieg.
Hast du schon mal was von der Militär-Krajina gehört, in welcher sowohl die Habsburger als auch die Osmanen die angrenzenden Wehrbauern gegeneinander aufhetzten?
Ach ja, die Kroaten und Slowenen haben die Krone auch dem serbischen König angeboten, das war ein konsensualer Akt.
Natürlich war der vorher zu den Habsburger gehörige Teil vor allem katholisch geprägt, während das ursprüngliche serbische Königreich orthodox war.
Schon vor dem 1. Weltkrieg machten Orthodoxe nur in Kroatien 30 Prozent der Gesamtbevölkerung!
- Umsiedlung der Balkan-Türken
- Vertreibung der Deutschen nach 45
- Slawisierung balkanromanischer Minderheiten
Der Großteil der Türken wurde schon im 19. Jahrhundert vertrieben, in Belgrad wurden schon bei der "Befreiung" 1867 alle Moscheen geplättet!
Zur Ausgangsfrage: Wie konnten so viele Völker in einem einzigen Staat, Jugoslawien, zusammenleben?
Im Königreich ging es am Anfang mit der Zustimmung aller Beteiligten, in der Mitte durch Königsdiktatur und am Ende, wäre der zweite Weltkrieg nicht entstanden, wäre es wieder normalisiert gewesen, weil die Kroaten einige Banschaften und Rechte (Sporazum) bekamen, welche das ganze ausgeglichen hätten, da frage ich mich, was noch alles drin gewesen wäre, wäre der WW2 nicht passiert.
Im kommunistischen Jugoslawien gab es keine Opposition mehr, am Anfang musste man sich nich einmal richtig bemühen, und im späteren Verlauf der Deckel der Geheimpolizei und Verbot von Nationalismus.
Da gibt es für mich keine sonstigen Antworten mehr.