@muheijo: Klasse! Wusste ich bislang noch nicht.
Ich bin kein Experte in Sachen der KGL, trotzdem meine ich mich erinnern zu können, das nach dem Sturz Napoleons beschlossen war, Teile derselben in die regulären Armeen nicht nur des Königreichs Hannover, sondern etwa auch in die preußische Armee zu überführen. Allerdings mag das 1813 wohl kaum bereits der Fall gewesen sein. Kleine Teile der KGL nahmen im September 1813 im Gefecht an der Göhrde teil, in deren Folge Dänemark aus dem Krieg gedrängt wurde. Essentiell war sie dabei nicht, wobei auf russischer Seite nicht zuletzt die Russisch-Deutsche-Legion gewesen ist!
Die KGL mochte als Kern die einstige, hannoveranische Armee gehabt haben, doch wurde sie durch Rekruten aus allen deutschen Gebieten im Laufe der Zeit ergänzt und war ein Teil der britischen Armee, so wie auch die französische Fremdenlegion, oder die „Legionen“ der deutschen Wehrmacht. Eine weitere Wurzel der KGL etwa waren die „Schwarze Schar“ der Braunschweiger, die zeitweilig in Britannien sogar Einfluss auf die Mode bekamen und deren schwarze Uniformen sie weithin bekannt machten. Wie so viele Soldaten der KGL wurden auch die Braunschweiger in Spanien eingesetzt, wo der Verband aufgerieben wurde und erst später neu entstanden. Mit Verlassen von deutschem Boden 1809 wurde die „Schwarzen Schar“ Teil der KGL.
Wie bereits am Beispiel der Möglichkeiten für Habsburg immer weiter Krieg führen zu können in diesem Strang erwähnt worden ist, war britisches Geld essentiell für die meisten Koalitionen gegen die Franzosen gewesen. Bei allem Opfermut in Deutschland während der Befreiungskriege nach dem Desaster des großen Korsen in Russland, ist kaum anzunehmen, dass dieser Aufbruch derart wirkungsvoll gewesen wäre, ohne britische Hilfsgelder. Das gilt auch für Wiederbewaffnung und Wiederaufstieg Preußens im Vorfeld von Leipzig. Auch die einst viel gerühmten Spendensammlungen aufopferungswilliger Deutscher für die Finanzierung der Befreiungsarmeen (Stichwort: „Blut gab ich für Eisen“) allein hätten wohl kaum gereicht das militärische Potential gegen Napoleon in dem Maße zur Wirkung bringen zu können, wie es tatsächlich geschehen ist! Inwieweit könnte England auch beim Eingreifen Schwedens auf Seiten der Verbündeten seine Finger im Spiel gehabt haben? Die schwedische Armee war für die preußischen Rekrutenarmeen nicht nur Hemmschuh (über Bernadotte), sondern auch ein gewisser Rückhalt und weiterhin stark genug, damit Bernadotte als „schwedischer Kommandeur“ die Oberbefehl über die „Nordarmee“ erhielt, welche aus Preußen, Russen und Schweden bestand…. Aber das sind schon wieder andere Fragen.