Die Inseln sind erstmals auf den
Portolan-Seekarten des 14. Jahrhunderts verzeichnet, so im
Medici Atlas (1351) und dem
Atlas Catalan (1375). Sie werden dort als neun Inseln in drei Gruppen, entlang einer falschen Nord-Süd-Achse und mit falschen Umrissen verzeichnet. Dies könnte auf Sichtungen zurückgehen, die Seefahrer bei der Rückkehr von den
Kanarischen Inseln gemacht haben, wenn sie das
"volta do mar" Manöver durchführten (man segelt erst nach Nordwesten um dort auf
stetige Westwinde zu treffen), eine der frühesten Expeditionen zu den Kanarischen Inseln ist hierbei für das Jahr 1341 belegt.
[3]
Die Azoren wurden offiziell 1427 von
Diogo de Silves im Auftrag von
Heinrich dem Seefahrer aufgesucht und für Portugal in Besitz genommen. Der portugiesische Name
Ilhas dos Açores („Habichtsinseln“) entstand nach offizieller azoreanischer Darstellung aufgrund der zahlreich dort lebenden
Bussarde, die die portugiesischen Eroberer zunächst fälschlich für
Habichte hielten. Der Name blieb auch nach Entdeckung des Irrtums erhalten.
Karte aus dem Jahr 1584 von
Abraham Ortelius
Die Besiedlung durch Portugal begann Mitte des 15. Jahrhunderts, zuerst ab 1431 auf der Insel
Santa Maria. Auf Initiative von
Isabella von Portugal, der Schwester von Heinrich dem Seefahrer, die mit
Philipp dem Guten von Burgund verheiratet war, gehörten zu den frühen Siedlern nicht nur portugiesische Bauern, sondern auch
Flamen, da die
Niederlande zum Herrschaftsbereich von Burgund gehörten. Auf der Insel Faial erinnern noch heute die Windmühlen und der Ortsname
Flamengos daran. Die Azoren wurden bald ein wichtiger Stützpunkt auf dem Weg zu den Besitzungen in Mittel- und Südamerika. So besuchte
Christoph Kolumbus die Inseln 1493 auf dem Rückweg seiner ersten Entdeckungsfahrt.