Hallo Forum,
und zwar muss ich eine Facharbeit über das Thema Schutzstaffel schreiben und wollte mal fragen ob ihr mir inhaltlich ein wenig weiterhelfen könnt. Das Thema ist gegliedert in:
-Entwicklung und Selbstverständnis
Habe jetzt nur Teile des 1. Feedbacks gelesen, aber alleine dieser Punkt... da gibt es Bücherregale darüber.
Die SS ist ursprünglich die "Leibstandarte" Adolf Hitlers ergo für seinen Schutz zuständig. Wenn man so will die deutsche Variante von frühen Bodyguards. Die Einheit erhielt dann auch den namen "Leibstandarte Adolf Hitler". Dieser Name wurde später (ich glaube mehrmals, jeweils nach der Vernichtung) mehrfach an (Waffen-)SS-Divisionen verliehen. Mitglied in der Leibstandarte Adolf Hitler zu sein war noch einmal eine besondere Ehre.
Wobei wiegesagt sich die SS aus einer Hand voll Männer die Adolf Hitler schützen sollten in den Jahren vor dem Krieg zu einer größeren aber alles in Allem doch recht kleinen "Elite-Einheit" mit sehr hohen Ansprüchen verwandelte. Hitler hatte bzw. musste von Anfang an auf die Loyalität des Militärs setzen. Das tat er einerseits, indem er kurz nach seiner Machtübernahme versprach dass der Soldat bald wieder der 1. Mann im Staat sein wird. (Wie zu Kaisers Zeiten gemeint). Eine weitere Versprechung war, korrigiert mich bitte jemand wenn ich falsch liege, dass die Wehrmacht der einzige "Waffenträger" im (Groß)Deutschen Reich bleibt.
Sprich, dass es keine 2 Armeen gibt. Wie die Aufnahmekriterien, Ausbildung etc. sich verändert haben zeigen alleine die Beispiele bzgl. der Angehörigenzahlen. Die Waffen-SS wurde offiziell Mitte 1940 erst gegründet mit der öffentlichen Erklärung, es handele sich um "Wachmannschaften der KZ's". Einige kleine kämpfende Verbände gab es, die wurden jedoch heruntergespielt. Die Wehrmacht sollte nicht das Gefühl bekommen dass eben doch heimlich eine zweite deutsche Armee aufgebaut wird. Im Polenfeldzug kämpften die SS-Männer die aktiv am Kampf teilnahmen als Mitglieder der SS-Verfügungsdivision und der SS-Totenkopfverbände ("KZ-Wärter"). Kurz nach dem Sieg über Polen wurde daraufhin eine "
SS-Division Totenkopf, später in
SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf“ und
3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“ umbenannt, gegründet. Da sich die SS-Angehörigen sich im Kampf als besonders "heroisch" erwiesen, der Legende nach.
Das war aber alles "Kleinkram" verglichen mit der Wehrmacht, Luftwaffe und Kriegsmarine. Die folgende Tabelle über die Angehörigenzahl sagt eigentlich alles:
31.12.1937: 16.902
31.12.1938: 22.718
01.05.1940: 90.638
01.09.1942 236.099, davon Feldtruppe: 141.975
31.12.1943 501.049, 257.472
30.06.1944 594.443, 368.654
Wie man sieht, selbst kurz vor den großen Feldzügen im Westen waren es "nur" rund 90.000 Mann. Allerdings sind die deutschen Verluste während des ja extrem erfolgreich verlaufenen Einsatzes besonders bei Waffen-SS Angehörigen überproportional hoch. Sprich es hätten im Frankreichfeldzug 1940 nicht ganz so viele Waffen-SS Mitglieder sterben müssen, wenn diese nicht so "fanatisch" und vermutlich den Feind suchend gewesen wären. Die hohen Opferzahlen berücksichtigt (Nachschub musste ja ran), wurde aus einer Elite-Truppe die vor dem Krieg nur rund 1% der Bewerber nahm ein Massenheer mit über 50% an Ausländern (darunter sogar Inder, Belgier, Holländer, Franzosen, alles mögliche war bei der Waffen-SS freiwillig im Kampfeinsatz. Im belgischen Flandern gab es einen berühmten Nazi der rum reiste und aufrief sich freiwillig zu melden um Flanderns Position im "neuen Europa" zu stärken.
Solchen Aufrufen sind nicht wenige gefolgt, außerdem war es sicherlich mit Vorteilen für die Familie daheim verbunden wenn der Sohn bei der Waffen-SS diente. Dort kam es schon mal vor, dass ein Deutscher Waffen-SS Angehöriger in einer Einheit war die von einem holländischem Waffen-SS Unteroffizier oder Offizier geführt wurde, da waren alle gleich, gab aber auch in der Praxis keine Probleme, nur die Inder wurden etwas merkwürdig begutachtet da sie ihre orientalische Kopfbedeckung oder einen normalen Helm trugen durften, die meisten wählten ersteres und wurden wegen Verständigungsproblemen dann auch vorwiegend für Wachposten usw. eingeteilt, eine Brücke bewachen und sich die Papiere von Passanten zeigen und wenn gefordert aufschreiben war auch für die Meisten von ihnen kein Problem.
Hitler wusste im Spätherbst 1943 wenn er nicht wirklich völlig realitätsentfremdet war, dass der Krieg zumindest nicht mehr zu gewinnen sei, in Casablanca beschlossen die Allierten im Januar 1943 dass nur eine bedingungslose Kapitulation Deutschlands (und vmtl. auch Japans) akzeptabel sei, alles andere wurde ausgeschlossen (wieso eigentlich?!), Hitler hätte zwar eh nie verhandelt, aber evtl. Putschisten wie Stauffenberg motivierte diese Forderung sicher nicht.
Jedenfalls zurück zum Spätherbst 1943, wiegesagt inzwischen hatte er sein Verbrechen einer "2. Armee" zwar etwas gebrochen, aber Zahlenmäßig war die Wehrmacht immer der absolute Schwerpunkt. Jedoch, was verständlicherweise viele Kommandeure verärgerte, wurden einigen "Elite SS-Divisionen" die modernsten Waffen (z.b. der Tiger Panzer) zuerst oder in vergleichsweise großer Zahl geliefert. Es gab einige dieser "Elite-Divisionen" die 1942/43 wirklich noch eine sehr hohe Kampfkraft besaßen und unter den Soldaten oft als "Frontfeuerwehr" bezeichnet wurden.
Beispielhaft ist die 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler. Sie bestand zwar seit 1933, aber in ihr ist der eigentliche Zweck und die Geschichte der SS beschrieben. Die SS hatte während des gesamten Krieges hohe Verluste an Mensch und Material zu beklagen, das lag aber an der stark offensiven, oft mit Methamphetamin (Pervitin) aufgeputschten Stimmung und die Verluste des Gegners betrugen oft das vielfache. Besonders an der Ostfront wo Material wertvoller als Menschenleben war erlitt die Rote Armee auch nach Stalingrad schwere Verluste die sie aber, auch wegen vorheriger US/Britischer-Hilfe wegstecken konnte, und natürlich "Heimvorteil, richtige Kleidung, -30° Winter gewöhnt", während zwar warme Sachen losgeschickt wurden aber
Stalingrad - Berlin waren damals etwas über 3.200 km auf den Verkehrswegen jener Zeit. Die wurden jedoch immer schlechter je weiter östlich man kam und die Partisanen waren gut organisiert und blockierten den Nachschub massiv oder zwangen zu Umwegen, und die maßlosen Vergeltungsaktionen an der Zivilbevölkerung brachten ihr eher noch mehr Zulauf als ein Ende der Aktionen.
Das Thema ist interessant. Kopier nicht nur irgendein Wikipedia-Scheiß (das haben die Lehrer inzwischen ja wohl kapiert), sondern schreib etwas dazu. Internet hast du - die größte Bibliothek aller Zeiten. Aus einer kleinen Gruppe von Kerlen mit lächerlichen Uniformen wurden komplett in schwarz uniformierte und praktisch in ganz Europa gefürchtete "Priester des Todes".
Filip S.