Facharbeitsthema: Indianer

hey hey!

ich stehe vor dem gleichen Problem wie Tossi! Der einzige Unterschied ist nur das ich meine Facharbeit auf Englisch schreiben muss.

Jetzt wollte ich zum einen Fragen wie das ganze mit der Facharbeit weitergegangen ist und was am Ende dabei rausgekommen ist.

Und zweitens bin ich auch gerade dabei mir über die Fragestellung bzw das genaue Thema meiner Arbeit gedanken und zu machen.
Als erstes wollte ich das ganze einfach allgemein halten, hab dann aber gemerkt das das langweilig und viel zu viel werden würde und hab mir dann, auch auf den Vorschlag meines Lehrers überlegt das ganze auf eine bestimmten Stamm zu reduzieren.

Jetzt wollte ich fragen ob die Sioux, bzw die Lakota da wirklich die beste Wahl sind oder ob es andere Stämme gibt die sich vielleicht besser eignen.
Ich habe da z.B. an die Apachen gedacht, die ja mit Geronimo, Cochise, ... auch einige bekannte Namenin ihren Reihen hatten.

Vielen Dank schonmal!
Lg Tobi
 
ich stehe vor dem gleichen Problem wie Tossi! Der einzige Unterschied ist nur das ich meine Facharbeit auf Englisch schreiben muss.

Jetzt wollte ich zum einen Fragen wie das ganze mit der Facharbeit weitergegangen ist und was am Ende dabei rausgekommen ist.
Da Tossi sich hier nicht mehr gemeldet hat, sind wir da auch nicht schlauer.

Als erstes wollte ich das ganze einfach allgemein halten, hab dann aber gemerkt das das langweilig und viel zu viel werden würde und hab mir dann, auch auf den Vorschlag meines Lehrers überlegt das ganze auf eine bestimmten Stamm zu reduzieren.

Jetzt wollte ich fragen ob die Sioux, bzw die Lakota da wirklich die beste Wahl sind oder ob es andere Stämme gibt die sich vielleicht besser eignen.
Ich habe da z.B. an die Apachen gedacht, die ja mit Geronimo, Cochise, ... auch einige bekannte Namen in ihren Reihen hatten.

Wie weit bist du mit deinen Überlegungen zum Thema denn? Kannst du schon mal grob formulieren, über was du schreiben willst?

Zur 'besten Wahl': einerseits ist es natürlich gut, wenn du über eines der Völker schreibst, über die es viel Literatur gibt. Der Nachteil dabei ist klar: da ist dann auch viel Mist dabei - esoterisch Angehauchtes, oder historisch Falsches, oder es werden Stereotypen als Fakten dargestellt.

Du kannst aber auch eines der Kulturareale zugrundelegen. Im Fall der Lakota wären das die Plains. Dabei solltest du aber auch darauf eingehen, daß die Plainskulturen erst nach Kolumbus möglich waren und eine relativ neue Entwicklung darstellen.
Andere Kulturareale: der Südosten (mit den sogen Five Civilized Tribes) oder der Nordosten, insbesondere die Haudenosaunee (Irokesen), wo der föderative Aufbau der Six Nations interessant ist (aber nicht nur dort gegeben war, sondern zb auch bei den Muskoke/Creek, die zu den Five Civilized Tribes gehören).
 
also das grobe thema sollte Native Americans - a history of violence werden. Das heißt der Schwerpunkt wird wahrscheinlich die Konfrontation und die Konflikte mit den Weißen!

mein Problem ist nur das ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbreche und iwie einfach keine klare Struktur finden kann nach der ich die Facharbeit dann aufbauen kann.

Ich hab mir das ganze jetzt so vorgestellt, dass ich als Fragestellung nehm:
Warum war die Katastrophe, also die Eskalation des konflikts zw Indiandern und Weißen unausweichlich??
und dann im ersten Teil der Facharbeit, die Geschichte der Gewalt am Beispiel der Sioux nacherzähl, und im zweiten Teil sozusagen das Waum beantworte!
??
 
also das grobe thema sollte Native Americans - a history of violence werden. Das heißt der Schwerpunkt wird wahrscheinlich die Konfrontation und die Konflikte mit den Weißen!

In der Form finde ich das Thema nicht so gut, da es mE mißverständlich ist und so verstanden werden kann, daß die Geschichte der Indianer eine der Gewalt ist.
Wenn du auf die Auseinandersetzungen im Zuge der Kolonisierung/ Besiedelung hinaus willst, wäre auch möglich: Colonisation in Northern America - a history of warfare (das ist jetzt aber auch nur so spontan nach Lesen deiner Antwort aus dem Ärmel gefallen und noch nicht das Gelbe vom Ei...).

Zur Struktur: du kannst die Unterschiede in der Kriegführung auf beiden Seiten heranziehen, also welche Methoden auf beiden Seiten vorhanden waren, deren Unterschiede (da gibt es erhebliche), war das Konzept eines Eroberungs-/Verdränungskrieges bei den Indianern überhaupt bekannt, wie sah Kriegführung bei den indianischen Kulturen aus, elche Ziele verfolgte sie, welchen sozialen Stellenwert/welche Rolle nahm die Kriegführung ein.

Warum war die Katastrophe, also die Eskalation des konflikts zw Indiandern und Weißen unausweichlich?
und dann im ersten Teil der Facharbeit, die Geschichte der Gewalt am Beispiel der Sioux nacherzähl, und im zweiten Teil sozusagen das Waum beantworte!??
Welche Sioux meinst du? Die Bezeichnung 'Sioux' geht auf ein Wort aus einer anderen indianischen Sprache zurück (ich meine, aus dem Cree oder dem Anishnabe/Ojibway - bin aber grad zu faul zum Suchen) und aus der hervorgeht, daß sie dieses Volk als Feinde ansehen.
Die Eigenbezeichnung ist anders, und zwar je nach Gruppe Nakoda, Dakota oder Lakota (=die Verbündeten). Die Lakota sind der Teil der Dakota, die als Büffeljäger auf die Plains zogen und eine nomadische Lebensweise aufnahmen. Dies erfolgte in einem Verdrängungsvorgang, der die indianischen Völker von Osten nach Westen schob. Die ursprüngliche Lebensweise war halbseßhaft und es wurde Gartenbau betrieben, im Sommer gejagt. Auch das Leben im tipi wurde erst auf den Plains ganzjährig aufgenommen.

Die Lakota/Dakota sind vielleicht sogar ein gutes Beispiel für deine Arbeit, da sie stereotyp als kriegerisch gelten, so daß es da interessant ist darzustellen, daß (und wie) die Haltungen der Gesellschaften zum Krieg sich sehr unterscheiden.

Die Literaturempfehlungen im Thread sind auch bei deinem Thema geeignet, vor allem Wearne und Nichols sind empfehlenswert, und ich schau bis morgen noch mal nach etwas zu den Plainskulturen.
 
hey!
mein pc war kaputt :(( und ich bin immer noch nicht weiter...
ich hatte jetz ne besprechung mit meinem Lehrer und der hat vorgeschlagen ich soll doch die Entwicklung der Beziehung zwischen weißen und Indianern beschreiben. am beispiel von einem bestimmten Stamm!
Er hat die Cherokee vorgeschlagen (wg dem Trail of Tears...) aber mir sind die Lakota-sioux eig lieber.
Lakota und Teton-Sioux sind die gleichen oder? (steht bei Wikipedia)

Aber ansonsten steh ich immernoch ganz am Anfang.
Als Thema bzw Titel hab ich mir jetz mal n paar Sachen überlegt:

The Lakota-Sioux: From the first settlers to wounded knee
The indian-white relationship in the times of colonization, using the example of the Lakota-Sioux
The Lakota-Sioux: the road to wounded knee

aber so richtig begeistert bin ich bis jetzt von keinem!
Mein Problem ist, dass ich keinen Schimmer hab wie ich an die ganze Sache rangehn soll.
Und unendlich viel Zeit hab ich auch nicht mehr! Ich bin langsam echt am verzweifeln...

Zur Struktur: du kannst die Unterschiede in der Kriegführung auf beiden Seiten heranziehen

Die Idee find ich gar nicht schlecht, aber ich kann mir nicht so richtig vorstellen dazu 15 seiten zu schreiben.
Wenn ich ganz allgemein die Entwicklung der Indianisch-weißen Beziehungen "nacherzähle" hab ich doch viel mehr quellen oder nicht? die Unterschiede in der Kriegsführung könnte ich mir als Unterpunkt vorstellen!

Vielen Dank für die bisherigen Tips!
 
  • Introduction
  • the Lakota in pre-Columbian times
    • their origin
    • their way of life
    • their culture and religion
  • first contact to white settlers
  • first conflicts
  • Differences in warfare
  • contracts and approaches towards peaceful solutions
    • Fort Laramie
  • the last war
    • little big horn river
    • Ghost Dance
    • wounded knee massacre
  • the Lakota’s life in reservations
  • Conclusion
wär das ne mögliche Gliederung?? Fehlen natürlich noch ne ganze Details aber so von den Überbegriffen her?
 
Hallöle,
mein pc war kaputt :(
ich hatte mich auch schon etwas gewundert, wo du steckst :)

ich hatte jetz ne besprechung mit meinem Lehrer und der hat vorgeschlagen ich soll doch die Entwicklung der Beziehung zwischen weißen und Indianern beschreiben. am beispiel von einem bestimmten Stamm!
Er hat die Cherokee vorgeschlagen (wg dem Trail of Tears...) aber mir sind die Lakota-sioux eig lieber.
Die Cherokee sind als Beispielfall nicht schlecht, weil sie zu den sogen Five Civilzed Tribes gehören und vor dem Trail vieles aus der weißen Kultur adaptiert hatten.
Teton/Tiyataonwan ist eine andere Bezeichnung der Lakota.


The Lakota-Sioux: From the first settlers to wounded knee
The indian-white relationship in the times of colonization, using the example of the Lakota-Sioux
The Lakota-Sioux: the road to wounded knee
From the first settlers ist schon mal ungünstig, da die ersten Siedler im Gebiet der heutigen USA im Mittleren Westen zwar vermutlich bereits Auswirkungen hatten, aber dazu wirst du keine Quellen finden.
Auch der zweite Titel hat insofern Schwächen, da der Erstkontakt der Lakota recht spät stattfand und ich mich jetzt ohne in Büchern nachzusehen zwar etwas schwertue mit der Datierung, aber es könnte nach der Phase der colonization (also nach Unabhängigkeit der USA) gewesen sein.
Der dritte Titel gefällt mir insofern am besten, als er inhaltsmäßig recht viel an Möglichkeiten offenläßt.


Wenn ich ganz allgemein die Entwicklung der Indianisch-weißen Beziehungen "nacherzähle" hab ich doch viel mehr quellen oder nicht? die Unterschiede in der Kriegsführung könnte ich mir als Unterpunkt vorstellen!
Da hast du mehr Quellen & kannst keine Facharbeit, sondern eine weitere Bibliothek schreiben.

Zu deinem Entwurf der Gliederung gleich mehr....
 
  • Introduction
  • the Lakota in pre-Columbian times
    • their origin
    • their way of life
    • their culture and religion

  • Da würde ich bereits einhaken: die Lakota gab es in pre-Columbian times noch gar nicht. Die Ethnie der Dakota lebte in der Zeit weiter im Osten, sie waren halbseßhaft und betrieben Feldbau. Aufgrund des durch die fortschreitende Annektierung von Gebieten im Osten entstehenden Drucks auf die indianischen Völker (Zugang zu europäischen Gütern und Waffen spielte ebenfalls eine Rolle) wichen die Dakota in Richtung Westen aus.

    Im Zuge dieses Ausweichens nahm ein Teil der Dakota, eben die Teton, eine nomadische Lebensweise auf den Plains auf (ein anderer Teil trennte sich bereits zuvor ab, die Assiniboin, von der Dakota-Gruppe der Yanktonai, und bewegte sich zunächst nördlich, dann ebenfalls westlich). Jagd und Sammeln wurden die Haupternährungsquellen. Diese Lebensweise wäre ohne den Erwerb von ausreichend Pferden gar nicht möglich gewesen. Insofern sind die Lakota bzw alle Plainskulturen bereits das Ergebnis einer durch Landnahme und Einwanderung verursachten Entwicklung. Dies solltest du daher am Anfang deiner Arbeit herausstellen. Ebenso, daß sie daher nicht 'typisch' für indianische Kulturen in Nordamerika sind.

    Erwähnen solltest du noch die politische Organisation der Lakota, welche Untergruppen es bei ihnen gab, wo diese lebten.

    [*]first contact to white settlers
    Ähm, jein. Es waren weniger Siedler, als Händler, Pelzjäger, Soldaten. Massive weiße Einwanderung in das Gebiet der Lakota gab es erst nach Bekanntgabe der Goldfunde in den Black Hills.
    [*]first conflicts
    [*]Differences in warfare
    Bei differences in warfare wäre eine andere Überlegung, dies bereits in das obige Kapitel 'culture' zu integrieren, da die Unterschiede im kulturellen / philosophischen Bereich liegen.
    [*]contracts and approaches towards peaceful solutions

    • Im Englischen wird der Begriff 'treaties' verwendet. Bei approaches to peaceful solutions ist anzumerken, daß es im Grunde keine geben konnte, wenn die eine Seite die bisherige Lebensweise in ihrem Gebiet weiterführen möchte und die andere weite Gebiete annektieren und die Indianer auf relativ kleinem Raum konzentrieren und letztlich assimilieren will.
    [*]the last war
    • little big horn river
    • Ghost Dance
    • wounded knee massacre
    [*]the Lakota’s life in reservations

  • Ich sehe die Unterpunkte Ghost Dance und Wounded Knee eher als in den letzten Punkt gehörend, life on the rez. Hier solltest du umformulieren, da du sonst bis in die Gegenwart gehst. Beim GD solltest du auch berücksichtigen, wie dieser von den Weißen gesehen wurde (und warum) und ob diese Bewegung letztlich die Wichtigkeit/Gefährlichkeit hatte/ haben konnte, die ihr beigemessen wurde sowie auch, wie einflußreich diese bei den Lakota tatsächlich war.


    Hier noch eine weitere Literaturempfehlung:
    Horst Hartmann: Die Plains- und Prärieindianer Nordamerikas. Berlin 1973 (Herausgegeben vom Museum für Völkerkunde Berlin)
 
Hey hey!
Vielen vielen Dank! Hat mir sehr Geholfen!!



  • Introduction
  • the Sioux in pre-Columbian times
    • origin of the name
    • different groups / Lakota, Dakota, Nakota
    • way of living
    • culture and religion
  • The Lakota
    • emerge out of the whole Sioux people
      • reason
      • populating the Plains
    • structure of the tribe / political organization / way of living
    • rites / customs / beliefs
      • the Sun Danc
    • way of warfare (differences to the settlers)
  • first contact to the effects of colonization
    • fur trade (France and England)
    • weapons
    • Lewis and Clark
    • Swelling migration to the plains
  • first conflicts
    • minor contentions resulting from the increasing migration
    • more and more forts are build all around the plains
  • Fighting for survival / Sioux Wars
    • Fort Laramie Treaty of 1851
    • Grattan-Massacre
    • Battle of Ash Hollow
    • War for the Bozeman Trail
      • Red Clou
      • Fetterman-Massacre
    • Treaty of Fort Laramie of 1868
    • War for the Black Hills
      • Sitting Bull and Crazy Horse
      • Gold in the Black Hills
      • Rosebud River
      • Little big horn river
      • capitulation and removal to the reservation
      • Killing of crazy horse and sitting bull’s migration to Kanada
    • Ghost Dance
      • development
      • influence among the Lakota
      • impression on the white population
      • danger of the Ghost Dance movement
    • the killing of sitting bull
    • wounded knee massacre
  • the Lakota’s life today
    • life in reservations
    • alcohol abuse
    • unemployment …
  • Conclusion
Ich hoffe das is jetz ne basis auf der ich meine Facharbeit aufbaun kann???
Zumindest hab ich jetzt n ungefähren roten Faden für die Arbeit im Kopf!
Und so langsam müsst ich anfangen zu schreiben! :scheinheilig:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey!
Ich muss morgen mein endgültiges Thema abgeben, was ich dann auch nicht mehr ändern kann!
jetzt wollt ich fragen was richtig ist

The Lakota-Sioux -The Road to Wounded Knee
Laktoa Sioux ohne Bindestrich oder nur Lakota
Wenn ich nur Lakota schreib dann weiß halt kein Mensch was Gemeint is...

danke! lg...
 
The Lakota-Sioux -The Road to Wounded Knee
Laktoa Sioux ohne Bindestrich oder nur Lakota
Wenn ich nur Lakota schreib dann weiß halt kein Mensch was Gemeint is...

Der Bindestrich ergibt allerdings eine sachlich nicht korrekte Bezeichnung.
Mein Vorschlag:

The Lakota (Sioux) - The Road to Wounded Knee

Dann hast du den korrekten Namen der Ethnie und durch den Zusatz in Klammern hast du diejenigen aufgeklärt, die sonst nicht Bescheid wissen.
 
Ein interessantes Thema für eine Facharbeit über Indianer wären die Beziehungen zwischen dem Volk der Comanchen und den deutschen Einwanderern in Texas gewesen. Comanchen und deutschen Einwanderern gelang mit dem Frieden vom 02.03.1847 und dem darauf folgenden Abschluß des Friedensvertrages vom 09.05.1847 eine historische Leistung. Auf dem im Jahre 1936 in San Saba, Texas, eingeweihten Gedenkstein ist zu lesen:

On this site a treaty of peace was agreed upon, March 1-2, 1847, between twenty Comanche chiefs and the German colonists represented by Otfried Hans Freiherr von Meusebach (1812-1897), who became a citizen of Texas under the name of John O. Meusebach...this treaty was never broken.

Berühmt wurde die Ansprache, welche der Führer der deutschen Einwanderer, John O. Meusebach, anlässlich der Unterzeichnung des Friedensvertrages hielt:

Wenn mein Volk für eine Zeitlang mit Euch gelebt hat und wenn wir uns gegenseitig besser kennen, dann mag es vorkommen, dass einige heiraten möchten. Bald werden unsere Krieger Eure Sprache lernen. Wenn sie dann wünschen, ein Mädchen aus Eurem Stamm zu heiraten, sehe ich darin überhaupt kein Hindernis, und unsere Völker werden so viel bessere Freunde. .... Mein Bruder spricht von einer Barriere zwischen den roten Männern und den Bleichgesichtern. Ich schätze meine roten Brüder nicht geringer, weil ihre Haut dunkler ist, und ich halte nicht mehr vom Volk der Weißen, nur weil ihre Hauptfarbe heller ist.

Vor wenigen Tagen wurde die kleine texanische Ortschaft "Albert", welche einst von deutschen Einwanderern gegründet worden war, bei e-bay versteigert. In diesem Zusammenhang hatte der alte Eigentümer scherzhaft darauf hingewiesen, dass ein Käufer sich keine Sorgen bezüglich der Comanchen zu machen brauche. Der alte Friedensvertrag gelte ja immer noch.

Örtchen wechsel dich - Politik - Berliner Zeitung

Noch eine Anmerkung bezüglich des weiter oben im Thread angesprochenen angeblichen romantischen Indianerbildes von Karl May. Die Werke des sächsischen Fabulierers mögen romantisch sein, Karl Mays Standpunkt jedoch ist eindeutig und seine Schilderung der damaligen Verhältnisse schonungslos:

"Ja, die rote Rasse liegt im Sterben! Ganz unstreitig gehörte ihnen (den Indianern) das Land, das sie bewohnten. Es wurde ihnen genommen. Er (der Weiße) versprach Liebe und Frieden und gab Haß und Kampf. Man brachte ihm das schleichende Gift des "Feuerwassers", dazu die Blattern und andere Krankheiten, die ganze Stämme lichteten und ganze Dörfer entvölkerten. Welch eine stolze, schöne Erscheinung war er früher, als er von der Mähne seines Mustangs umweht, über die weite Savanne flog, und wie elend und verkommen sieht er jetzt aus in den Fetzen, die kaum seine Blöße decken!" Winnetou Band I

Gneisenau
 
Ein interessantes Thema für eine Facharbeit über Indianer wären die Beziehungen zwischen dem Volk der Comanchen und den deutschen Einwanderern in Texas gewesen. Comanchen und deutschen Einwanderern gelang mit dem Frieden vom 02.03.1847 und dem darauf folgenden Abschluß des Friedensvertrages vom 09.05.1847 eine historische Leistung.

Die historische 'Leistung' ist zwar unstrittig, ich halte dies als Thema für eine Facharbeit jedoch für nicht geeignet, da zu sehr spezifiziert. Für Schüler wird es zudem problematisch sein, an diesbezügliche Quellen heranzukommen und sich nicht nur auf das zu verlassen, was im Internet zu finden ist, wenn auch zb Tageszeitungen ab und an sozus unter Kuriosa etwas berichten.


Noch eine Anmerkung bezüglich des weiter oben im Thread angesprochenen angeblichen romantischen Indianerbildes von Karl May. Die Werke des sächsischen Fabulierers mögen romantisch sein, Karl Mays Standpunkt jedoch ist eindeutig und seine Schilderung der damaligen Verhältnisse schonungslos:
May ist in keiner Weise im Rahmen einer Facharbeit als sachdienliche Aussage oder gar Sachaussage zitierwürdig.
Ich gebe dir nur insofern recht, daß May kein *romantisches* Indianerbild vertritt, sondern dies im Gegenteil von den Ansichten seiner Zeit deutlich geprägt ist, da May sich der Auffassung der Indianer als "vanishing race" voll und ganz anschließt. Da ist er in seinem Standpunkt, wie du schreibst, auch eindeutig. Jedoch beruht das Konzept der "vanishing race", das seinerzeit auch von Personen vertreten wurde, die sich in Teilen positiv über Indianer äußerten, auf Stereotypen - nicht zuletzt das des Indianers, der mit und in der 'modernen Welt' nicht zurechtkommt und vor allem auch nicht zurechtkommen kann. Dieses Konzept ist jedenfalls in keiner Weise als "romantisch" zu bezeichnen..

Im von dir ausgewählten Zitat heißt es u.a.:
Welch eine stolze, schöne Erscheinung war er früher, als er von der Mähne seines Mustangs umweht, über die weite Savanne flog, und wie elend und verkommen sieht er jetzt aus in den Fetzen, die kaum seine Blöße decken!"
Winnetou Band I
Hier liegt eine erhebliche Verkürzung der Betrachtung indianischer KulturEN vor ('Mähne des Mustangs', 'über die weite Savanne flog') auf die in der Entwicklung recht neuen Plainskulturen vor, die jedoch nur eine Minderheit der indianischen Ethnien ausmachten; die anderen fallen bei ihm unter den Tisch. Das so tradierte Indianerbild ist heute noch wirksam und sorgt dafür, daß die Plainskulturen als typisch und weitverbreitet bzw als einzige indianische Kultur im nordamerikanischen Raum angesehen werden.

Die von May u.a. eingenommene Betrachtungsweise bewertet Indianer auch (teils ausgesprochen, teils wie im obigen Zitat nicht ausdrücklich) als 'minderwertig', weshalb sie die Begegnung mit der 'modernen weißen Kultur' eben nicht unbeschadet überstehen können, sondern ein moralischer, kultureller etc Abstieg der indianischen Völker geradezu zwangsläufiges Ergebnis des Kontakts mit der 'überlegenen' weißen Zivilisation und am Ende der Entwicklung das Aussterben der Indianer ebenso zwangsläufig, vorprogrammiert und notwendig sei - mithin auch bei bestem Willen seitens der Weißen nicht zu vermeiden, mit Ausnahme einiger Individuen, die möglicherweise doch eine Assimilation schaffen können, die jedoch innerhalb dieses Denkmodells als Ausnahmen aufgefaßt werden. - Vorhandene
Gegenbeispiele klammert diese Betrachtungsweise eher systematisch aus - wie May in keiner Weise zb die Existenz der sogen Five Civilized Tribes zur Kenntnis nimmt, die unter dem Einfluß der weißen Kultur eine Schrift entwickelt hatten und innerhalb weniger Jahre in dieser alphabetisiert waren, die traditionelle Institutionen mit denen der weißen Kultur kombinierten etc.

Wenn May wie im obigen Zitat die Verelendung der indianischen Ethnien (... "in den Fetzen, die kaum seine Blöße decken...") als Tatsache hinstellt, reicht dies in keiner Weise für eine 'schonungslose' Beschreibung, da er es beim Ansprechen eines Ist-Zustandes beläßt und auf dessen Ursachen kaum eingeht. Hierdurch erfährt die Argumentation, es habe gar nicht anders kommen können, eine weitere, immanente Bestätigung. Der Verweis auf den Alkoholkonsum als Begründung dient ebenfalls als Stütze der Argumentation, allein der Kontakt mit 'der Zivilisation' habe ausgereicht, um diese Entwicklung zwangsläufig ablaufen zu lassen.

Wer May gelesen hat, kann sich außerdem an immer wiederkehrende Bewertungen erinnern, die Personen mit 'gemischter' Abkunft deutlich degradieren; May wiederholt in seinen Büchern die seinerzeit gängige These, daß 'Mischlinge' von beiden 'Rassen' nur die negativen Eigenschaften erben und daher noch minderwertiger seien als 'reinrassige' Indianer und stellt diesen Personenkreis in seinen Büchern auch entsprechend dar. Damit kommen diese Personen noch schlechter weg als 'reinrassige' Indianer und Weiße, deren Schlechtigkeit nicht als sozus genetisch unausweichlich dargestellt wird.

Die bei May vorherrschende Betrachtungsweise der zum Untergang zwangsläufig verurteilten Indianer sowie auch der 'rassischen' Minderwertigkeit von Personen 'gemischter' Abkunft war im 19. Jahrhundert allgemein verbreitet. Inzwischen kann sie jedoch in keiner Weise mehr als "eindeutiger Standpunkt" positiv beurteilt oder gar als "schonungslose Schilderung" bezeichnet werden.
 
Mit Verlaub Ingeborg, Deine Aussagen sind Quatsch!

Zitat Ingeborg:
Hier liegt eine erhebliche Verkürzung der Betrachtung indianischer KulturEN vor ('Mähne des Mustangs', 'über die weite Savanne flog') auf die in der Entwicklung recht neuen Plainskulturen vor, die jedoch nur eine Minderheit der indianischen Ethnien ausmachten; die anderen fallen bei ihm unter den Tisch. Das so tradierte Indianerbild ist heute noch wirksam und sorgt dafür, daß die Plainskulturen als typisch und weitverbreitet bzw als einzige indianische Kultur im nordamerikanischen Raum angesehen werden.

Stellungnahme:
Die Schauplätze von Mays Wild-West-Reiseerzählungen liegen westlich des Mississippi, sie reichen von den nördlichen Plains bis weit in den Süden der USA und teilweise sogar bis Mexiko. In seinen Erzählungen beschreibt Karl May die Kultur der Assiniboins ebenso wie die der Pueblo-Indianer. Karl-Mays Hauptfigur Winnetou ist nicht einmal Plainsindianer, sondern Mescalero-Apache. Und die Mehrzahl der bei Mays Wild-West-Erzählungen vorkommenden Indianerstämme gehört gar nicht zu den Plainsindianern. Übrigens gibt es neben den klassischen Wild-West-Erzählungen noch eine Reihe weiterer Erzählungen, bei denen May auf Indianerkulturen eingeht. Der Kolportageroman "Waldröschen", welcher heute in 5 Bänden (z. B. "Die Pyramide des Sonnengottes") zusammengefaßt ist, spielt u. a. in Mexiko. Dabei wird auf die indianischen Hochkulturen ebenso eingegangen wie in der Erzählung das "Vermächtnis des Inka". In den Bänden "Am Rio de la Plata" und "In den Kordilleren" sowie in der Erzählung "Auferstehung" beschreibt May die Indio-Kulturen Südamerikas.

Zitat Ingeborg:
Die von May u.a. eingenommene Betrachtungsweise bewertet Indianer auch (teils ausgesprochen, teils wie im obigen Zitat nicht ausdrücklich) als 'minderwertig', weshalb sie die Begegnung mit der 'modernen weißen
Kultur' eben nicht unbeschadet überstehen können, sondern ein moralischer, kultureller etc Abstieg Es ist indianischen Völker geradezu zwangsläufiges Ergebnis des Kontakts mit der 'überlegenen' weißen Zivilisation und am Ende der Entwicklung das Aussterben der Indianer ebenso zwangsläufig, vorprogrammiert und notwendig sei - mithin auch bei bestem Willen seitens der Weißen nicht zu vermeiden, mit Ausnahme einiger Individuen, die möglicherweise doch eine Assimilation schaffen können, die jedoch innerhalb dieses Denkmodells als Ausnahmen aufgefaßt werden. - Vorhandene Gegenbeispiele klammert diese Betrachtungsweise eher systematisch aus - wie May in keiner Weise zb die Existenz der sogen Five Civilized Tribes zur Kenntnis nimmt, die unter dem Einfluß der weißen Kultur eine Schrift entwickelt hatten und innerhalb weniger Jahre in dieser alphabetisiert waren, die traditionelle Institutionen mit denen der weißen Kultur kombinierten etc.

Stellungnahme:
Karl May beschreibt die Indianer als hochbegabte Rasse, deren echter Vertreter Winnetou war. Mir ist in der deutschsprachigen Literatur keine Figur bekannt, die von ihrem Erfinder mit derart vielen hochwertigen Eigenschaften versehen wurde. Und dabei handelt es sich laut Karl May nicht um eine Ausnahmeerscheinung, sondern um das "treue Einzelbild seines Volkes." (Winnetou, Band I). Karl May hat stets die Ansicht vertreten, dass die Indianer sehr wohl in der "modernen Welt" zurechtkommen können. Er hat daher auch gefordert, den Indianern die hierfür notwendige Zeit zu lassen. "Der Rote aber hat diese Zeit nicht gefunden, denn Sie wurde ihm nicht gewährt." (Winnetou Band I). Immer wieder betont Karl May die Verantwortung der Weißen an den Verhältnissen: "...... denn nicht er (der Indianer), sondern der Weiße ist schuld daran." (Winnetou Band I). In seinem Alterswerk "Winnetous Erben", mit dem er seine Reiseerzählungen im Wilden Westen abschließt, setzt sich Karl May mit Geschichte und Zukunft der Indianer Nordamerikas auseinander und macht noch einmal deutlich, dass die Indianer in der "modernen Welt" zurechtkommen wollen und können. Am Mount Winnetou, treffen sich die alten und die jungen Häutlinge sowie die Vertreter aller Indianerstämme Nordamerikas. Es kommt zum Aufbruch in die "moderne Welt" unter gleichzeitiger Bewahrung der Traditionen. Unter den dort versammelten Indianer befinden sich Künstler, Architekten, Bankiers, Geschäftsleute und Akademiker wieTscho=lo=let, Professor der Philosophie, aber auch alte Medizinmänner wie Tatellah=Satah. "Die rote Nation will empor, sie will fliegen lernen, sie will Teil haben an allem, was Manitou der ganzen Menscheit gab."

Zitat:
Wenn May wie im obigen Zitat die Verelendung der indianischen Ethnien (... "in den Fetzen, die kaum seine Blöße decken...") als Tatsache hinstellt, reicht dies in keiner Weise für eine 'schonungslose' Beschreibung, da er es beim Ansprechen eines Ist-Zustandes beläßt und auf dessen Ursachen kaum eingeht. Hierdurch erfährt die Argumentation, es habe gar nicht anders kommen können, eine weitere, immanente Bestätigung. Der Verweis auf den Alkoholkonsum als Begründung dient ebenfalls als Stütze der Argumentation, allein der Kontakt mit 'der Zivilisation' habe ausgereicht, um diese Entwicklung zwangsläufig ablaufen zu lassen.

Stellungnahme:
In den von mir gelesenen Wild-West-Reiseerzählungen geht Karl May immer wieder auf die Ursachen des Ist-Zustandes ein. Bist Du sicher, dass wir über den gleichen Schriftsteller reden? Oder gibt es vielleicht noch einen anderen Karl May, welcher Wild-West- Reiseerzählungen geschrieben hat?

Zitat:
Wer May gelesen hat, kann sich außerdem an immer wiederkehrende Bewertungen erinnern, die Personen mit 'gemischter' Abkunft deutlich degradieren; May wiederholt in seinen Büchern die seinerzeit gängige These, daß 'Mischlinge' von beiden 'Rassen' nur die negativen Eigenschaften erben und daher noch minderwertiger seien als 'reinrassige' Indianer und stellt diesen Personenkreis in seinen Büchern auch entsprechend dar. Damit kommen diese Personen noch schlechter weg als 'reinrassige' Indianer und Weiße, deren Schlechtigkeit nicht als sozus genetisch unausweichlich dargestellt wird. Die bei May vorherrschende Betrachtungsweise der zum Untergang zwangsläufig verurteilten Indianer sowie auch der 'rassischen' Minderwertigkeit von Personen 'gemischter' Abkunft war im 19. Jahrhundert allgemein verbreitet. Inzwischen kann sie jedoch in keiner Weise mehr als "eindeutiger Standpunkt" positiv beurteilt oder gar als "schonungslose Schilderung" bezeichnet werden.

Stellungnahme:
Wer May gelesen hat, kann sich außerdem an immer wiederkehrende Bewertungen erinnern, die Mischehen und Personen mit "gemischter" Abkunft deutlich positiv darstellen. Die Karl-May-Leser erinnern sich an den Band "Auf fremden Pfaden", wo Jan, ein junger Burenführer, sich in die Tochter des Zulukönigs Somi verliebt. Deren spätere Verbindung besiegelt den Frieden zwischen Zulus und Buren. Eine romantische, unrealistische Geschichte? Nein! Eine Aufforderung zu Toleranz und Völkerverständigung, die ihrer Zeit weit voraus war. Gern erinnern sich die Karl-May-Leser an den Band "Der Ölprinz", an Nitsas-Ini, den Häuptling der Navajos und seine deutschstämmige Ehefrau sowie deren gemeinsamen Sohn Schi-So, der als prächtiger, junger Bursche geschildert wird. Mit Vergnügen erinnern sich die Karl-May-Leser auch an Ellen Winter in der Erzählung "Old Firehand" (später umgeschrieben zum Mittelteil von Winnetou Band II), die Tochter von Old Firehand, dem deutschstämmigen Waldläufer und Ribanna, der Tochter des Häuptlings der Assiniboins. Ellen vereint die Vorzüge beider Rassen und wird von dem jungen Ich-Erzähler (der Vorläufer des Old Shatterhand in den Winnetou-Bänden) als ideale Partnerin gesehen und begehrt. Desweiteren erinnern sich die Karl-May-Leser an die "Old-Surehand"-Bände. Old Surehand, der aufgehende Stern unter den Westleuten und der junge Komantschenhäuptling Apanatschka stehen sich im tödlichen Zweikampf gegenüber, ohne zu wissen, dass sie Brüder sind, Söhne eines weißen Mannes und einer roten Frau. Sowohl Old Surehand als auch Apanatschka gehören zu den Vorbildern in Karl Mays Reiseerzählungen, sie gehören zu den Vorläufern des "Edelmenschen" welcher nach Mays Vorstellungen durch die Vermischung der Völker entstehen sollte: "...... daß alle Stämme, Völker, Nationen und Rassen sich nach und nach zu vereinigen und zusammenzuschließen haben." Dieser Menscheitsgedanken zieht sich wie ein roter Faden durch Mays Alterswerk.

Gneisenau
 
Old Kara Ben Emsig war ein Kind seiner Zeit, er kannte Nordamerika und den Vorderen Orient selbst nur aus der Sekundärliteratur und er hat sicher auch gewisse Vorurteile übernommen, ohne sie genauer zu reflektieren.

In gewisser Weise muss ich Gneisenau beipflichten, in vielen Romanen Karl Mays betont der Erzähler oder eine seiner Hauptfiguren immer wieder, dass Indianer kulturfähig und bildungsfähig sind, dass diese Eigenschaften keineswegs nur begabten Individuen als Ausnahmeerscheinung zueigen sind, sondern allen Indianern, sofern man ihnen nur Zeit gibt. Eine gewisse Parallele findet sich in den Orientzyklen wo May recht positiv über Araber und Kurden berichtet.

May wendet sich in verschiedenen Romanen gegen eine rassistische Betrachtung, wie sie z. B. Old Wabble, der einzige Cowbow Karl Mays vertritt, der übrigens eine seiner interessantesten Figuren weil nicht eingleisig, ist. Allerdings liegt auch Ingeborg nicht gar so falsch. In vielen Romanen Mays finden sich zum Beispiel Vorurteile über Schwarze, die kindlichen Gemüts und triebhaft sind. Auch Mestizen, Chinesen, Griechen und Armenier kommen bei Old Kara Ben Emsig schlecht weg.
Auch hat May eine gewisse Schwäche dafür von Indianern oder Türken als von "dem Roten", "dem Türken" zu sprechen, wobei es da durchaus eine gewisse Parallele gibt, wenn er vom "kranken Mann (am Bosporus) oder vom "sterbenden Mann" spricht.
 
Allerdings liegt auch Ingeborg nicht gar so falsch. In vielen Romanen Mays finden sich zum Beispiel Vorurteile über Schwarze, die kindlichen Gemüts und triebhaft sind. Auch Mestizen, Chinesen, Griechen und Armenier kommen bei Old Kara Ben Emsig schlecht weg.
Auch hat May eine gewisse Schwäche dafür von Indianern oder Türken als von "dem Roten", "dem Türken" zu sprechen, wobei es da durchaus eine gewisse Parallele gibt, wenn er vom "kranken Mann (am Bosporus) oder vom "sterbenden Mann" spricht.


Hallo Scipio,

in Mays Reiseerzählungen finden sich tatsächlich einige Vorurteile über verschiedene Rassen und Völker. So kommen z. B. die Chinesen in Mays lustiger Studienfahrt nach China "Der blaurote Methusalem" oder in der Reiseerzählung "Im Zeichen des Drachen" schlecht weg. Um einen Schriftsteller beurteilen zu können, muß man jedoch sein Gesamtwerk betrachten, und dabei wird Mays Spätwerk von vielen außer Acht gelassen.

Ich will dies an einem Beispiel deutlich machen. Wie oben geschildert, zeigte May in seinen Reiseerzählungen gewisse Vorurteile gegen die Chinesen. Er schien somit der richtige Mann zu sein, um während des Boxerkrieges eine anti-chinesische Propagandaschrift zu verfassen. Doch statt diesem Wunsch nachzukommen, verfasste Karl May anlässlich des Boxerkrieges den Band "Und Friede auf Erden", ein Werk, das den Gedanken der Völkerversöhnung und des Völkerfriedens gewidmet ist und Wege der Verständigung zwischen Europa, Asien und dem Orient zu zeigen versucht. "Und Friede auf Erden" ist ein Plädoyer gegen Vorurteile und Rassismus sowie für Toleranz und ein friedliches Miteinander.

Deshalb: Betrachtet man das Gesamtwerk, sind Rassismus-Vorwürfe gegen Karl May zurückzuweisen.

Gneisenau
 
Man mag ja manches gegen einige allzu perfekte, teutonische Superhelden haben, und Mays christliche Bekenntnisse für etwas penetrant halten, insgesamt und unterm Strich neige ich dann aber doch dazu, mich eher @Gneisenaus Plädoyer für "Old Kara Ben Emsig" anzuschließen, der sich ausgiebig mit dem Schriften Mays auseinandergesetz hat, denn insgesamt waren seine Plädoyers gegen rassistische Vorstellungen größer, als Vorurteile, die er wohl unkritisch übernommen hat, ohne sie sonderlich zu respektieren.

@Ingeborgs Beiträge sind aber auch verdienstvoll, denn sie weisen darauf hin, dass man Karl May allzusehr glorifiziert. Doch im 19. Jahrhundert haben durchaus verdiens´tvolle Wissenschaftler und autoren durchaus stärkeren Tobak zum Besten gegeben. Ein prominentes Beispiel ist da Harriet Beecher Sttowe, deren Buch "Uncle Tom´s Cabin" eine scharfsichtige Anklage gegen die Sklaverei war, dennoch aber nicht frei von rassistischen Stereotypen, so dass "Uncle Tom" unter Schwarzen eine Beleidigung ist.

Selbst Mark Twains "Huckleberry Finn" dieses wunderbare Werk, das aus der naiv- scharfsinnigen Sicht eines Nachfahren des Simplizius die Verlogenheit der puritanischen Moral, das System der rassistischen Sklaverei so wunderbar karikiert, wurde Rassismus vorgeworfen, nur weil Huck im Terminus der Zeit oft das Wort Nigger gebraucht.

Prüfen wir doch mal uns selbst, kaum jemand ist frei von Vorurteilen, da schließe ich mich selbst nicht aus. Das Einzige was man tun kann, ist sich darüber bewußt zu werden, dass es Vorurteile sind, die ja bei näherer Betrachtung meist absurd sind.
 
Hallo Scipio,

ein ausgezeichneter Beitrag, welcher uns daran erinnert, dass wir Personen immer im Zusammenhang mit ihrer Zeit beurteilen müssen. Bedauerlicherweise wird diese Notwendigkeit heute immer wieder außer Acht gelesen, zahlreiche Zeitgenossen beurteilen historische Persönlichkeiten aus heutiger Sicht und legen die heute gültigen moralischen Maßstäbe an. Was letztlich zu einem Fehlurteil führen muß.

Jetzt will ich aber doch noch einmal zurück zum Thema kommen. Bei der Suche nach Quellen für eine Facharbeit zum Thema Indianer muß man sich ja nicht auf das Internet beschränken. Ich warne sogar ausdrücklich davor, denn im www findet sich auch jede Menge Mist. Es schadet nichts, zur Abwechslung mal ein Buch in die Hand zu nehmen. In jeder Stadtbücherei findet sich Literatur zum Thema Indianer. Sollte vor Ort ein Werk über die Comanchen bzw. über die deutschen Siedler in Texas nicht vorhanden sein, gibt es die Möglichkeit, mittels der Verzeichnisse der Bibliothekenverbünde in Deutschland sich entsprechende Literatur auszusuchen und diese mittels Fernleihe zu bestellen.

Gneisenau
 
Vielen Dank für die Elogen, mon Cher! Ich schreibe mich übrigens

Scorpio, es gab oder gibt allerdings auch einen Scipio im Forum
 
hey!
ich mal wieder! Ich hab grad weihnachtsferien und bin dabei meine facharbeit zu schreiben!
Im moment bin ich beim Aufbau des Stammes und der politischen Organisation und dazu hab eine Frage.

Die wichtigste Einheit der Gesellschaft der Lakota war ja die "tiyospaye". Die bestand aus mehreren Familien, hat in Tipis gewohnt, zusammen gejagt,... hab ich soweit alles verstanden.
Bei dem ganzen System mit Akicitas, Wicasa Itancans, Shirt wearers, nacas, ... blick ich auch soweit durch.
Ich konnte nur iwie aus keiner meiner Quellen rauslesen ob sich dieses System von oben auf die einzelnen tiyospayes bezieht, oder auf die 7 Untergruppen der Lakota (Oglalla, Brulé, Miniconjous,...).
Eig gehts allgemein darum dass ich diese tiyospayes nicht so richtig einordnen kann was Größe, Gesamteinordnung (also aus wievielen tiyospayes eine der 7 Untergrupen besteht, ...),... angeht

vielen Dank schonmal im Vorraus
glg tobi
 
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