Deswegen frage ich mich bei solchen Artikeln auch, was ist die Berechtigung sehr seltene Ausnahmen bei der Publikationspraxis so prominent an den Pranger zu stellen.
Ein Beigeschmack schwebt auf jeden Fall mit. Ohne weiteres Wissen um die laufenden Vorgänge, es fällt leicht sich flugs auf der Seite der Amüsierten wieder zu finden. Gerade in diesem Fall wo schon der Titel des Fakes ganz allgemein Aufmerksamkeit erregen dürfte.
Da die Autoren (dem Spiegel-Artikel zufolge) damit argumentieren, dass neben äußerlicher Einhaltung wissenschaftlicher Formalia primär das “Jonglieren“ mit komplex anmutenden sprachlichen Mitteln ausgereicht habe, um Nonsens zu verschleiern und Hürden zu nehmen, findet man sich belustigt daran erinnert, wie sich bspw. am 1. April Horrorszenarien vom “hochgiftigen“
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Dihydrogenmonoxid platzieren lassen.
Zu einem guten “Scherz“, erst recht einem der eine nachwirkende Absicht verfolgen will, gehören immer zwei Seiten. Wenn die andere Seite auch, zumindest im Nachgang schmunzeln kann, erachte ich ihn für gelungen.
Beeindrucken würde mich, wenn jetzt in der Folge die Beteiligten, Autoren und Gutachter, gemeinsam an die Öffentlichkeit gehen, dann sähe ich darin etwas sehr produktives - und sehr menschelndes - hinsichtlich der Intention auf Schwächen eines Systems hinweisen zu wollen.
So hoffe ich, dass nun nicht einfach nur Gutachter-Köpfe rollen!
In memoriam ehemaliger Studientage:
Der schelmische Einbau von
R. Goscinny/ A. Uderzo: Die Trabantenstadt, sowohl im Literaturverzeichnis als auch via befußnoteten Zitaten aus Sprechblasen-Texten, in eine Oberseminarsarbeit zum Thema von Urbanisierungsprozessen, schmälerte nicht deren Bestbewertung. Wer da zu flüchtig drüber gelesen hatte blieb Geheimnis, doch sowohl Studis wie Hiwis und beide Profs hatten bei der resümierenden Abschlussveranstaltung ihren Spaß und es gab allenfalls cervisia-selige Köpfe.