Farbe(n) römischer Schilde

Werde ihn jetzt wohl schwarz machen, mit nem schönen Lederüberzug in Krappkarminrot.
HBO/BBC Produktion ROM zeigt viele Schwarze Schilde, die wissenschaftliche Welt hat sich ja bis auf die Zeitlinienverschiebungen zwecks Storytelling meist positiv zu der Serie geäußert, soweit ich weiß.
Und bei 16 historischen Beratern dürfte da einiges bei rumkommen, wenn sich hier meistens 2 schon untereinander duellieren ^^
 
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HBO/BBC Produktion ROM zeigt viele Schwarze Schilde, die wissenschaftliche Welt hat sich ja bis auf die Zeitlinienverschiebungen zwecks Storytelling meist positiv zu der Serie geäußert, soweit ich weiß.
Und bei 16 historischen Beratern dürfte da einiges bei rumkommen, wenn sich hier meistens 2 schon untereinander duellieren ^^

1. Fernsehserien als Quellen zu nutzen erscheint mir so sinnvoll wie Verkehrsregeln nach einer Formel 1 Übertragung zu entwerfen.

2. Die Fachwelt äußerte sich positiv über den Unterhaltungsfaktor und die Tendenz, nicht aber über die Serie per se und ihren Wert. Beispiel:
„Kompletter Bockmist“ - Kölner Stadt-Anzeiger

Etwas fachlicher und ausführlicher war seine Rezension der Serie in der Archäologie und Kulturzeitschrift "Antike Welt".

Und auch Gladiator bekam für seine Darstellung jede Menge Preise und rühmte sich diverser Fachpersonen. De facto sind die meisten davon früh abgesprungen.
Auch die Qualität der "Historiker" und "historischen Berater" ist schnell geklärt. Etwa der Chef der italienischen Gruppe "Ars Dimicandi", die ohne jegliche Quellenbelege seit Jahren lederne segmentaten präsentieren und die Herleitung ihrer rotierenden Römer noch immer nicht belegten, in beiden Staffeln "Rome" aber dem Zuschauer vorgaukeln, dass dies die römische Wunderwaffe gewesen wäre...

Also bitte nicht so an die Sache rangehen. Fachbücher gibts genug.
 
1.) Hab ich nicht, ich habe die "Historiker", die dahintersteckten als "Quellen" herangezogen.

2.) Hab ich gelesen und nur erkannt, was ich vorher sagte. Das Ereignishopping ist grausam und die Charaktere zT grottig. Details stimmen (den Gladiatorenkampf habe ich nicht bewusst gesehen).

3.) Ars Dimicandi ist mir bekannt. Ich denke ihre rotierenden Römer haben sie übertrieben dargestellt, wenn, dann ging das mittels cornicen und signifer streng organisiert ähnlich der Alpha, Beta, Gamma Ablöse der Phalanx. Niemand wird dem andern am Balteus gerissen haben.

In Gladiator gab es genau eine historische Beraterin. Sie sagte, das seien Fantasierüstungen und Waffen, das wäre nicht schön. Ihr Rat wurde ignoriert. Scott meinte, es wäre cool. Fertig.

Meine Überlegung war folgende:

Da das altehrwürdige Soldatenrot der Tunicen (tunica russata) der Römer und Spartaner auf den Gott Mars zurückgeht und somit auf die militärische Stärke Roms, könnte Schwarz als Farbe Saturns auf eine Repräsentanz des Reichtums Roms zurückgehen (Ackerbau, Staatsschatz).
In der Notitia Dignitatum wird schwarz und rot so oft als Schildfarbe benutzt, dass eine frühere Verwendung keineswegs ausgeschlossen ist.

Ach - ich verweise nochmal bittend auf meinen Topic mit der Frage, bis wann Rundschilde bei der Kavallerie benutzt wurden.

So long
 
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Indem du Rome als Vorgabe oder Demonstration nimmst könnte man dies durchaus so sehen.

Die Kritik erstreckt sich auf weit mehr als nur Charakterdarstellung und die Gladiatur, auch die Ausrüstung bekommt ihr fett weg. Bei diesem Interview nur die Bekleidung, bei der ausführlicheren Rezension wird deutlich, dass das wenigste daran stimmt.
Zusammenfassend wird also an der historischen Geschichte herumgepfuscht, die Ausrüstung und Bekleidung stimmt vorne und hinten nicht, Zusammenhänge und Kulturumstände werden cineastisch entfremdet (etwa in der Gladiatur) und historische Charaktere teilweise extrem entfremdet. Was bleibt sind also der Marktplatz und die Strassen...

Welche Farbe nun die tunicae, speziell der Soldaten hatte läßt sich nicht sagen. Das es "altehrwürdig marsrot" wäre ist nur eine Theorie einiger sehr ambitionierter aber auch unzugänglicher Herren. Bewiesen ist da bei weitem nichts.

Es gab auch für den Film Gladiator mehrere historische Berater, das den DVDs beigelegte Material verrät davon zwar wenig aber doch immerhin etwas.
Die meisten legten nur keinen Wert mehr darauf damit in Verbindung gebracht zu werden.
 
Sofern es noch nicht erwähnt wurde:

Ein römischer Militärhistoriker beschreibt in seinem Werk, wie zwei Legionäre des Mucianus bei der Schlacht von Cremona die Schilde gefallener Vitellianer aufnahmen und von ihnen gedeckt in die feindlichen Reihen eindrangen, wo sie eine Wurfmaschine außer Gefecht setzten.

(Quelle: Peter Connolly, Die römische Armee)

Die Schilde müssen also besondere Identifikationsmerkmale aufgewiesen haben.
 
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