Ist euch vielleicht auch ein gutes Werk bekannt, welches die Spätantike/Mittelalter kurz, aber dennoch informativ behandelt?
Versuchs doch mal mit so einem Abitur-Buch. Da gibts doch so Bücher, die den Stoff knapp zusammenfassen. Und wenn du etwas vertiefen willst, kannst du ja nochmal bei Wikipedia stöbern. Das ist für die Schule eigentlich ok.
Zu 3.
Waren die dann zum Teil befreundet und haben sich Briefchen geschrieben?
(Ernst gemeinte Frage!)
Dazu will ich was Kurzes (und stark vereinfachtes) schreiben: es gab einen grundsätzlichen Ost-West-Konflikt, der sich im Wesentlichen um die Frage drehte, wer denn nun der richtige römische Kaiser sei. Das ist das sog. "Zweikaiserproblem".
Zur Zeit Karls des Großen wurde z.B. die "Vakanz" des byzantinischen Throns genutzt, um Karl als Kaiser einzuführen (in Byzanz herrschte Eirene, also eine Frau, für ihren kleinen Sohn, was Karl als "Vakanz" wahrnahm, der er eine Frau nicht als Kaiser ansah).
Zur Zeit Ottos gab es jede Menge Diplomatie, der Gesandte Liutprand von Cremona wurde aber z.B. vom Kaiser Nikephoros Phokas II. monatelang eingesperrt, zumindest berichtet er das selbst. Die (also Nikephoros und Otto) mochten sich nicht, Problem war hier wieder die Kaiserwürde. Ein Vorgänger von Nikephoros, Konstantin VII., hatte den gleichen Gesandten noch freundlich empfangen. Weil Otto da, neben anderen Gründen, einfach noch nicht so weit war, selbst römischer Kaiser sein zu wollen.
Im Spätmittelalter kloppten sich dann noch viel mehr europäische Herrscher um die "Kaiserwürde" bzw. wollten sehr viel Macht an sich reißen. Es gibt da z.B. den Papst Bonifaz VIII., Karl I. von Anjou oder den serbischen Herrscher, ich glaub Stephan Dusan war das... die wollten alle so ein bisschen die "Weltherrschaft" oder mal Kaiser sein (wie gesagt, stark vereinfacht...
).
Wahrscheinlich auch, weil diesmal wirklich öfter eine Art "Vakanz" des byzantinischen Kaiertums herrschte oder zumindest eine Schwäche. In Byzanz war man sich im 14. Jh. nichtmal untereinander über das Kaisertum einig und hatte zahlreiche andere Probleme, also konnte man sich kaum noch um westliche "Kaiser" kümmern.
Unser Lehrer hat uns sogar mal erzählt, dass vor 10 Jahren die Antike und das Mittelalter gar nicht im Abiturstoff dabei waren, sondern dass man gleich in die Neuzeit eingestiegen ist..
Bei uns war das so. Und viele lernen nach der 6/7ten Klasse auch nichts mehr über Antike und Mittelalter. Das finde ich ein Unding. :nono: Ich bin ja in Sachsen und Lehrämtler, ich habe im Praktikum mal das Byzantinische Reich behandelt. Das ist im Lehrplan Wahlpflicht, muss also gar nicht gemacht werden und ich hatte dafür 2(!) Stunden (90 Min.). Oder naja, vielleicht waren es 4 Stunden oder so, aber es ist Wahlpflicht und man muss dafür was anderes weglassen und generell ist es viel zu wenig.
Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, Hauptsache die Schüler werden motiviert und lernen grundlegende Techniken, Quellenkritik usw.
Historische Daten, Abläufe, Zusammenhänge etc. kann man gar nicht vermitteln. Ich kann den Übergang von der Republik zur Kaiserzeit nicht in 2 Stunden an 12-jährige vermitteln, wenn ich zu einem TEILaspekt davon 70 Seiten schreiben kann und das dann noch sehr weit entfernt von vollständig ist. Alles total vereinfachen auf Zahl+ Ereignis ist mir aber auch blöd und kann ich nicht wirklich vetreten, also wird es wohl so sein, dass ich möglichst skandalöse kleine Beispiele rauspicke, die hoffentlich Spaß machen und diese vielleicht einer Art Zeitleiste zuordne.
Es gibt ja noch viel mehr Ziele des Unterrichts, als Wissen zu vermitteln, das muss man ja auch noch alles unterbringen.
Umfassende Geschichtskenner werden die Schüler dann nicht, da muss man leider sagen, das kann die Schule auch nicht leisten. Geschichte ist aber auch im Studium ein Fach, wo man meistens selbst lesen muss.