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Der Habit für die Lakaien, Kutscher und andere Bediente scheint die offizielle Kleidung zu sein."Habit de Valets de pieds, de cochers et autres à la livrée du prince de Condé"
Der Surtout ist nicht bortenverziert. Die rote Weste hat aber immerhin silberne Knopflöcher. Wie bei einem Justaucorps gehen Knöpfe und Knopflöcher vorn und hinten bis ganz nach unten. Die Aufschläge sind ebenso wie die Weste rot. *"Surtout de Valets de pieds, de cochers et autres à la livrée du prince de Condé"
Es handelt sich im Detail um:"Livrée de grand gala, livrée journalière et demi gala"
Das Gala-"Kleith" ist rot mit breiten, geschwungenen Goldborten besetzt. Der rote Seidensamt stammt aus Florenz, die Borte und die ebenfalls goldenen Knöpfe aus Frankreich."Ein Edl Knaben Gälla=Kleith"
Diese alltägliche Kleidung der Pagen besteht aus einem Surtout mit z.B. nur drei Knopflöchern hinten am Schlitz, Weste und Hose. Knopflöcher sind in Gold, das Tuch ist grau."Ein Edl Knaben Hauß=Kleith"
Diese Demi-Gala-Kleidung ist von rotem Tuch, anstelle von Zierknopflöchern etc. sieht man goldene, geschlungene Litzen. **"Ein Edl Knaben schlingen=Kleid"
***"... l'on crois que la plus grand economie tant pour la cour que por la ville seroit d'ordonner a tous les Courtisans d'etre toujors habillés de noir sanz manteau, et les jours de Galla en velours ou Soije noire avec les Vestes riches ... la meme chose s'observoit des Dames du Palais, lesquelles un jour de Galla pourvoient avoir des jupes riches, mais fabriques dans le paijs. L'on espere que tout la ville sanz aucun ordre exprés suivra de exemple. "
****"Am 20. ist große Cour und Gala-Tag. Der ganze Hof erscheint an diesem Tag in Hofuniform."
*****"Die Uniform ist rot mit Seladon (Meergrün). Weste, Aufschlag und Kragen sind mit silbernen Tressen eingefaßt, die Knopflöcher mit silbernen Passen."
Kann man nicht so sagen.@Brissotin
Beim mitlesen dieses Threads ist mir aufgefallen, wenn ich das so richtig interpretiere, das Hofuniformen so ca. Mitte des 18. Jh. an offensichtlich vielen Höfen eingeführt wurden. Könnte das nicht auch u.a. soziologische Gründe haben, nämlich die Hofuniform als äußeres Zeichen des Abschlußes der Disziplinierung des Adels, durch den jeweiligen Landesherren?
M.
@Brissotin
Eine Frage, konnten im 18. Jh die hoffähigen Offiziere oder beurlaubten Offiziere es frei entscheiden, ob sie Hof-Gala tragen wollten oder Uniform?
Die Frage gilt auch für Regimentsinhaber einheimischer und Regimenter anderer Staaten?
M.
Hier nun eine Zusammenfassung dazu, zumindest was den Kaiserhof anbelangt.1.
Kommt auf den Hof an. Wenn ich mich recht entsinne, gestattete es schon Franz I. Stephan, dass am Kaiserhof Uniform getragen werden durfte. Leider war nicht davon die Rede, ob dies auch für die Große Gala galt.
Allerdings bekräftigte Karl VI. die Mantelkleiderordnung andererseits 1715 nochmals. An besonderen Festtagen sollte Schwarze oder Goldene Gala getragen werden, wie befohlen wurde. Das schwarze Galagewand ähnelte der üblichen normalen Hoftracht, abgesehen von jenem bunten Campagnen-Kleid, das ich oben bereits angesprochen hatte und das am kaiserlichen Hofe während des Aufenthalts in der Sommerresidenz getragen werden durfte. Durch die recht einheitliche Hofkleidung in Schwarz an bestimmten Tagen, wurden die Grenzen innerhalb des Adels verschwommen, abgesehen von Niederadeligen, die kein Geschmeide tragen durften."daß ihm diejenige Cavalier oder Dame weit angenehmer seye, so ordentlich haushalte, ob solche gleich in einem schlechten Kleid bey Hof erscheinen, als wann andere in kostbaren und charmantirten Kleidern, so nicht bezahlt sind, dahin kämen."
"Höfische Alltagskleidung" (hat dafür jemand einen treffenden mögl. zeitgenössischen Ausdruck?)
Da kannst Du Recht haben.Hallo Brissotin, ich weiß nicht ob der Einwurf schon kam (habe nicht alle Beiträge gelesen), aber es gibt ja auch so Oberbegriffe wie Parure und Grand Parure, die nochmal von Robes de cour unterschieden werden. Wobei Grand Parure sich vermutlich eher mit dem deckt, was du als Demi-Gala bezeichnest. Deshalb wäre "Parure" vielleicht adäquat für "Höfische Alltagskleidung". (?)
Vielen Dank für den aufmerksamen Blick in meine Links!1) Leider sind die Links von Nr. 4 und 5 die gleichen.
2)
Puh, es ist echt schwierig, die Alltagskleidung zu identifizieren, da auf den Stichen fast alles wie Galakleidung auf mich wirkt, angesichts der überlieferten Originale, die oft so viel schlichter wirken. Aber von der am Hof getragenen Kleidung ist vermutlich nicht mehr viel übrig. Die ganzen Rüschen und Riesenschleifen erschlagen einen ja förmlich. =)
Zum Beispiel die Darstellungen 6,7 und 8: Mir scheint, die erste Abbildung geht eher in die Richtung Demi-Gala, sie wirkt sehr "modern". Alles in allem kommen mir sämtliche Abbildungen wenig alltäglich vor.
Aber bei Abbildung 12 denke ich auch, dass es eher ein alltägliches Kleid der Königin ist. Der Stich ist mir im Zusammenhang mit Marie Antoinette auch schon mal begegnet. Nur der Umhang macht einen stutzig.
Aber bei Abbildung 12 denke ich auch, dass es eher ein alltägliches Kleid der Königin ist. Der Stich ist mir im Zusammenhang mit Marie Antoinette auch schon mal begegnet. Nur der Umhang macht einen stutzig.
Da wäre für mich die Frage, ob diese Anglaisen, Chemisenkleider in Versailles bei Hofe getragen wurden, z.B. wenn die Königin zur Messe ging oder ob diese Kleider für Anlässe wie dem Aufenthalt in ihren privaten Gemächern oder dem Petit Trianon vorbehalten waren, wo eben nicht der ganze Hof anwesend war?Dem muss ich wiedersprechen! Als wirklich alltägliche Kleider hatte die Königin ja noch Unmassen von Robes à l'Anglaise, Chemisenkleider etc.!
1.1.
Ich habe hier ein paar Darstellungen des Königspaares in informeller Kleidung, wie ich annehme:
http://img116.imageshack.us/img116/9907/attachments14.jpg
Le Tapis Vert au moment de l'abattage des arbres", hiver 1774-1775, dans les jardins de Versailles (Hubert Robert)
2.
http://upload.wikimedia.org/wikiped..._Young7.jpg/440px-Marie_Antoinette_Young7.jpg
Aus 1777 von Jean-Baptiste Dagoty
3.
Und hier ein paar bei zeremoniellen Anlässen:
http://www.picbutler.de/bild/78207/attachments33p7t4p.jpg
Hier ein Gemäldeauszug, der das Königspaar bei der Versammlung der Nationalstände zeigt.
4.
Hier gibt es mehrere Darstellungen zur Hochzeit Marie Antoinettes mit Louis Auguste, zumindest die oberen vermutlich zeitgenössisch. Allerdings kann man garderobetechnisch wenig darauf erkennen.
La dernière Reine de France
1.
1. Das oberste Bild (das kolorierte) scheint mir für unsere Belange noch am brauchbarsten. Schön sind die breiten Hofkleider zu erkennen. Sind da irgendwelche Bänder hinten an den Kleidern angebracht?
2. Vielen Dank für die Beispiele! :yes:
1.1.
Ich kann sogar noch einen nachlegen.
Louis XVI and Marie Antoinette in wedding costumes. Mary Evans - Prints Online
Jetzt steht hier natürlich wieder nicht, von wann der Stich ist, aber sieht durchaus zeitgenössisch aus, meine ich. Zumindest die Robe von Marie Antoinette ähnelt sehr deutlich auch der Darstellung auf dem bunten Stich.
2.
Hier sind übrigens noch zwei Skizzen, die ich von oben genanntem Desrais gefunden habe:
http://www.artvalue.com/photos/auct...16-portrait-presume-de-la-famille-2497605.jpg
Portrait présumé de la famille royale
3.
http://www.muzeocollection.com/data...ans-jardin-tuileries-desrais-claude-louis.jpg
La Promenade du Dauphin dans le jardin de Tuileries
Das Bild hatte ich ganz vergessen, kenne ich aber natürlich.Gerade wurde ich noch auf folgendes Bild aufmerksam gemacht:
http://text.habsburger.net/module-e...kaiserkinder/MB-ST_K3-MOD7-03.jpg/image_large
Der Link ist leider etwas lang. Das Gemälde von Johann Franz Geipel zeigt die Aufführung der Gluck'schen Oper Il parnasso confuso in Schönbrunn in 1765. Anlässlich der Hochzeit des späteren Kaisers Joseph II. mit Maria Josepha von Bayern.
Auffällig ist ja hier, dass die männlichen und weiblichen Mitglieder der kaiserlichen Familie jeweils gleich gekleidet sind. Ich weiß nicht, ob das am Wiener Hof so üblich war, oder ob es dem Umstand geschuldet war, dass vier der Töchter auf der Bühne zugange waren und man irgendwie einen Kontrast zwischen denen auf der Bühne und denen im Publikum herstellen wollte.
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