T
Tekker
Gast
Hallo liebe Gemeinde, :winke:
durch mein Interesse an Heimatgeschichte und diverse Threads hier im Board bin ich auf dieses Thema gekommen. Zuerst möchte ich meine diesbezüglichen Kenntnisse darstellen, woran sich dann mein Fragenkomplex anschließt.
Um 100 n.Chr. stellte sich die Besiedlung des nordwestdeutschen Raumes so dar: Westlich der Ems lebten die Friesen. Die ehedem an der Ems ansässigen Ampsivarier wurden bereits zuvor aus ihren Gebietendurch die Chauken verdrängt, die Reste scheinen später in Franken bzw. Sachsen aufgegangen zu sein. Die Chauken wiederum besiedelten ein großes Gebiet westl. (kl. Ch.) und östl. (gr. Ch.) der Weser, sowohl Marsch als auch Gest. An der mittleren Weser befanden sich die Angrivarier. Diese hatten sich schon nach Osten bzw. Süden (?) auf Kosten der kaum noch erwähnenswerten Cherusker ausgedehnt. Ebenso drängten sie kurz vor 100 im Verbund mit den im Hamaland (westl. Münsterland und angrenzende Niederlande) lebenden Chamaven die Brukterer aus den Gebieten der oberen Ems und Lippe nach Süden ab. An der Elbe siedeln noch die Langobarden und jenseits des Flusses die Sachsen, an welche sich nördl. und östl. Angeln und Warnen anschließen.
Erst im 3./4. Jhdt. kommt wieder Bewegung in dieses Siedlungsbild, da sich Sachsen und Angeln in Bewegung setzen. Dies trifft wohl auch auf die Chauken zu, da die um Christi Geburt einsetzende Erhöhung des Meeresspiegels eine Siedlungstätigkeit in den Marschen zum Erliegen bringt. Die Abwanderung ist in erster Linie gen Britannien gerichtet, obwohl ein Teil der Angeln, gemeinsam mit den Warnen, in das Gebiet der Hermunduren wandert, wo der Stamm der Thüringer entsteht.
Chauken, sofern sie nicht schon stets ein sächsischer Teilstamm waren, und Angrivarier schließen sich dem Stammesverband der Sachsen an. Dieser besiedelt das (um 400?) verlassene Gebiet der Langobarden und nimmt die Reste des Landes der Cherusker, die in den Sachsen aufgehen, in Besitz.
Im 6./7. Jhdt. wurden die Gebiete der bereits zum Stammesverband der Franken gehörenden Brukterer und Chamaven vom sächsischen Stammesverband unterworfen. Ebenso scheinen die Sachsen territorialen Gewinn aus dem durch die Franken herbeigeführten Ende des thüringischen Reiches gezogen zu haben.
Schließlich erfolgte im 7./8. Jhdt. nach einem deutlichen Absinken des Meeresspiegels die Wiederbesiedlung der Marschen. Im Gegensatz zu den Elbmarschen, in die wieder Sachsen einzogen, wurde die Küste im Westen bis einschließlich der Wesermündung von Friesen besiedelt.
Nach den Sachsenkriegen des 8. Jhdts. wurde das Sachsenland 804 endgültig dem fräkischen Reich einverleibt. Die hernach auftauchenden Teilstämme der Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordelbier waren aber evtl. nur administrative fränkische Einheiten.
(Für evtl. Fehler bitte ich um Nachsicht und Korrektur, da ich mich erst seit ein paar Tagen mit dieser Sache beschäftige.) :red:
Nun zu den Fragen:
durch mein Interesse an Heimatgeschichte und diverse Threads hier im Board bin ich auf dieses Thema gekommen. Zuerst möchte ich meine diesbezüglichen Kenntnisse darstellen, woran sich dann mein Fragenkomplex anschließt.
Um 100 n.Chr. stellte sich die Besiedlung des nordwestdeutschen Raumes so dar: Westlich der Ems lebten die Friesen. Die ehedem an der Ems ansässigen Ampsivarier wurden bereits zuvor aus ihren Gebietendurch die Chauken verdrängt, die Reste scheinen später in Franken bzw. Sachsen aufgegangen zu sein. Die Chauken wiederum besiedelten ein großes Gebiet westl. (kl. Ch.) und östl. (gr. Ch.) der Weser, sowohl Marsch als auch Gest. An der mittleren Weser befanden sich die Angrivarier. Diese hatten sich schon nach Osten bzw. Süden (?) auf Kosten der kaum noch erwähnenswerten Cherusker ausgedehnt. Ebenso drängten sie kurz vor 100 im Verbund mit den im Hamaland (westl. Münsterland und angrenzende Niederlande) lebenden Chamaven die Brukterer aus den Gebieten der oberen Ems und Lippe nach Süden ab. An der Elbe siedeln noch die Langobarden und jenseits des Flusses die Sachsen, an welche sich nördl. und östl. Angeln und Warnen anschließen.
Erst im 3./4. Jhdt. kommt wieder Bewegung in dieses Siedlungsbild, da sich Sachsen und Angeln in Bewegung setzen. Dies trifft wohl auch auf die Chauken zu, da die um Christi Geburt einsetzende Erhöhung des Meeresspiegels eine Siedlungstätigkeit in den Marschen zum Erliegen bringt. Die Abwanderung ist in erster Linie gen Britannien gerichtet, obwohl ein Teil der Angeln, gemeinsam mit den Warnen, in das Gebiet der Hermunduren wandert, wo der Stamm der Thüringer entsteht.
Chauken, sofern sie nicht schon stets ein sächsischer Teilstamm waren, und Angrivarier schließen sich dem Stammesverband der Sachsen an. Dieser besiedelt das (um 400?) verlassene Gebiet der Langobarden und nimmt die Reste des Landes der Cherusker, die in den Sachsen aufgehen, in Besitz.
Im 6./7. Jhdt. wurden die Gebiete der bereits zum Stammesverband der Franken gehörenden Brukterer und Chamaven vom sächsischen Stammesverband unterworfen. Ebenso scheinen die Sachsen territorialen Gewinn aus dem durch die Franken herbeigeführten Ende des thüringischen Reiches gezogen zu haben.
Schließlich erfolgte im 7./8. Jhdt. nach einem deutlichen Absinken des Meeresspiegels die Wiederbesiedlung der Marschen. Im Gegensatz zu den Elbmarschen, in die wieder Sachsen einzogen, wurde die Küste im Westen bis einschließlich der Wesermündung von Friesen besiedelt.
Nach den Sachsenkriegen des 8. Jhdts. wurde das Sachsenland 804 endgültig dem fräkischen Reich einverleibt. Die hernach auftauchenden Teilstämme der Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordelbier waren aber evtl. nur administrative fränkische Einheiten.
(Für evtl. Fehler bitte ich um Nachsicht und Korrektur, da ich mich erst seit ein paar Tagen mit dieser Sache beschäftige.) :red:
Nun zu den Fragen:
- Kann man davon ausgehen, das die Chauken schon eh und je nur ein sächsischer Teilstamm waren?
- Kann mir jemand etwas über die Chasuarier sagen, über die ich leider nichts finden konnte?
- Wie war die Ausdehnung des thüringischen Reiches vor seiner Vernichtung? Ich bin mir diesbezüglich bei der Ausdehnung des sächsischen Gebietes nicht sicher...
- Gab es schon vor der "fränkischen Zeit" die Gaueinteilung?
- Was war vor den Chauken, da diese wohl erst um 100 v. Chr. einwanderten?
- Und dann noch etwas offtopic, wurde Schleswig im Zuge des Mittelalters deutsch besiedelt oder fußt die Bevölkerung evtl. noch auf westgerm. Resten?