Ariovist
Mitglied
Grüßt Euch
In mehrern Büchern über Taktik oder Militägeschichte,sowie auch einigen antiken Zeitgenossen,so auch Tacitus, ist bei den Germanen von der Aufstellung im Keil, Eberkopf oder Hohlkeil die Rede. Also einer Aufstellung in einer dreieckigen Form. Dieser soll,ähnlich wie eine Spitze leichter in den Boden gerammt werden kann, die feindliche Formation leichter durchbrechen können und außerdem sollen mit einem Keil leichter Bewegungen ausgeführt werden können als in einer rechteckigen Form.
Was die Bewegung angeht,so kann ich das nicht beurteilen und käme auf einem Feldversuch an. Was aber das durchstoßen der feindlichen Linien angeht, so würde ich das bezweifeln, eigentlich eher bestreiten; und zwar aus folgenden Gründen:
a) ein solcher "Keil" würde bei einem Ansturm,wohl erst recht bei germansichen Kriegern,deren Ansturm ja,ähnlich der Keltischen, so furchtbar gewesen sein soll, und auftreffen auf die gegnerische Linie,sich sofort plattdrücken. Die hinteren Glieder stürmen ja ebenfalls weiter an bis sie auf den Feind treffen, der "Keil" bestände also lediglich beim Ansturm auf den Feind,nicht aber mehr beim oder kurz nach dem zusammentreffen;
b) selbst wenn man davon ausgänge,das die Hundertschaft (oder in welcher größe der "keil" auch imer aufstellung bezogen hätte) eine solche Disziplin aufbringen würde,auch beim auftreffen brav die Dreiecksformation beizubebehalten ,die hintersten 2 geduldig warten bis der erste vorne seinen vorderen Gegner niedergestreckt und zum nächsten vorrückt und die hinteren erst dann nachrücken, so wäre das ganze doch unvorstellbar. Der erste Mann müsste ein gottgleicher Kämpfer sein. Von der Ausdauer her sowie auch von seinem kämpferischen Geschick. Insbesondere da er ja,spätestens wenn er vorrückt mehrere Gegner,von mindestens drei Seiten, zu bekämpfen hat und das auch nur, wenn seine hinteren Glieder ebenfalls erfolgreich die Gegner niederstrecken. Man bedenke das auch die Nachfolger wieder das Problem haben von mehreren Gegnern angegriffen zu werden. Nämlich von zwei. auserdem gänge der gesamte Druck des Ansturms sofort flöten. Erst recht wenn es sich um einen "Hohlkeil" (welcher meines erachtens nach noch unsinniger wäre) handeln würde.
Taktisch wäre also a völlig sinnlos und b unhaltbar,wenn man nicht gerade meuternde Truppen unbedingt "loswerden" will. Einzig bei der Kavallerie und auch nur dann wenn sie in einen sehr losen,also keinesfalls geordneten Infanteriehaufen hineinbrecht,könnte ich mir vorstellen,das dieser dann schneller auseinander getrieben werden könnte. Allerdings könnte man einen so losen Haufen auch gleich mit einer rechteckigen Aufstellung niederreiten und niederhauen. Warum ihn erst teilen?
Meine Frage lautet nun.
Wie denkt ihr über den "germanischen Eberkopf"? Gibt es doch einen taktischen Nutzen und wenn ja welcher? Wenn nicht wie kommt es dann,daß die Römer so oft von der Keilform der Germanen sprachen? Kann es sein,das der Gevierthaufen (also die Aufstellung so breit so auch tief) in der Bewegung von vorn spitzzulaufend aussah,da die ersten Glieder solcher Gevierthaufen sich zu einer Schilderreihe zusammengedrängt haben sollen und deshalb vom "Keil" die Rede war? Was glaubt ihr,gibt es neuere Erkenntnisse?
In mehrern Büchern über Taktik oder Militägeschichte,sowie auch einigen antiken Zeitgenossen,so auch Tacitus, ist bei den Germanen von der Aufstellung im Keil, Eberkopf oder Hohlkeil die Rede. Also einer Aufstellung in einer dreieckigen Form. Dieser soll,ähnlich wie eine Spitze leichter in den Boden gerammt werden kann, die feindliche Formation leichter durchbrechen können und außerdem sollen mit einem Keil leichter Bewegungen ausgeführt werden können als in einer rechteckigen Form.
Was die Bewegung angeht,so kann ich das nicht beurteilen und käme auf einem Feldversuch an. Was aber das durchstoßen der feindlichen Linien angeht, so würde ich das bezweifeln, eigentlich eher bestreiten; und zwar aus folgenden Gründen:
a) ein solcher "Keil" würde bei einem Ansturm,wohl erst recht bei germansichen Kriegern,deren Ansturm ja,ähnlich der Keltischen, so furchtbar gewesen sein soll, und auftreffen auf die gegnerische Linie,sich sofort plattdrücken. Die hinteren Glieder stürmen ja ebenfalls weiter an bis sie auf den Feind treffen, der "Keil" bestände also lediglich beim Ansturm auf den Feind,nicht aber mehr beim oder kurz nach dem zusammentreffen;
b) selbst wenn man davon ausgänge,das die Hundertschaft (oder in welcher größe der "keil" auch imer aufstellung bezogen hätte) eine solche Disziplin aufbringen würde,auch beim auftreffen brav die Dreiecksformation beizubebehalten ,die hintersten 2 geduldig warten bis der erste vorne seinen vorderen Gegner niedergestreckt und zum nächsten vorrückt und die hinteren erst dann nachrücken, so wäre das ganze doch unvorstellbar. Der erste Mann müsste ein gottgleicher Kämpfer sein. Von der Ausdauer her sowie auch von seinem kämpferischen Geschick. Insbesondere da er ja,spätestens wenn er vorrückt mehrere Gegner,von mindestens drei Seiten, zu bekämpfen hat und das auch nur, wenn seine hinteren Glieder ebenfalls erfolgreich die Gegner niederstrecken. Man bedenke das auch die Nachfolger wieder das Problem haben von mehreren Gegnern angegriffen zu werden. Nämlich von zwei. auserdem gänge der gesamte Druck des Ansturms sofort flöten. Erst recht wenn es sich um einen "Hohlkeil" (welcher meines erachtens nach noch unsinniger wäre) handeln würde.
Taktisch wäre also a völlig sinnlos und b unhaltbar,wenn man nicht gerade meuternde Truppen unbedingt "loswerden" will. Einzig bei der Kavallerie und auch nur dann wenn sie in einen sehr losen,also keinesfalls geordneten Infanteriehaufen hineinbrecht,könnte ich mir vorstellen,das dieser dann schneller auseinander getrieben werden könnte. Allerdings könnte man einen so losen Haufen auch gleich mit einer rechteckigen Aufstellung niederreiten und niederhauen. Warum ihn erst teilen?
Meine Frage lautet nun.
Wie denkt ihr über den "germanischen Eberkopf"? Gibt es doch einen taktischen Nutzen und wenn ja welcher? Wenn nicht wie kommt es dann,daß die Römer so oft von der Keilform der Germanen sprachen? Kann es sein,das der Gevierthaufen (also die Aufstellung so breit so auch tief) in der Bewegung von vorn spitzzulaufend aussah,da die ersten Glieder solcher Gevierthaufen sich zu einer Schilderreihe zusammengedrängt haben sollen und deshalb vom "Keil" die Rede war? Was glaubt ihr,gibt es neuere Erkenntnisse?
Zuletzt bearbeitet: