Dieter
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So invalide ist die Wulfilabibel doch gar nicht.
"Invalid" ist sie zum Glück nicht - es sei denn sie fällt gerade dem Wurm zum Opfer!
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So invalide ist die Wulfilabibel doch gar nicht.
offenbar lebte das Gotische in Italien bei einigen kleineren Bevölkerungsteilen noch bis in die Langobardenzeit hinein: es soll aus dem frühen Mittelalter klerikale Vertragsexte in gotischer Sprache geben (H.Wolfram, die Goten, im Kapitel über die Ostgoten) - - - aus Spanien sind wohl keine gotischen Schriftquellen überliefert (ausgenommen Personennamen)?Für die Ostgoten können wir z.B. festhalten, dass sie es um 500 noch für sinnvoll hielten, die Wulfila-Bibel zu reproduzieren (den Codex Argenteus, heute Uppsala).
ein ulkiges Zitat, speziell die fett markierten Passagen -- steht und fällt das nicht mit der Datierung z.B. des Beowulfs? Wenn er, wie manche meinen, erst im 9. oder gar 10. Jh. entstanden ist, dann ist die "Wikingerenglisch-These" eher unwahrscheinlich.Passend dazu lese ich gerade heute diesen Artikel in der Zeit:
Sprachforschung: Lernen von den Räubern | Wissen | ZEIT ONLINE
Etwas irritierend (...):
offenbar lebte das Gotische in Italien bei einigen kleineren Bevölkerungsteilen noch bis in die Langobardenzeit hinein: es soll aus dem frühen Mittelalter klerikale Vertragsexte in gotischer Sprache geben (H.Wolfram, die Goten, im Kapitel über die Ostgoten) - - - aus Spanien sind wohl keine gotischen Schriftquellen überliefert (ausgenommen Personennamen)?
ein ulkiges Zitat, speziell die fett markierten Passagen -- steht und fällt das nicht mit der Datierung z.B. des Beowulfs? Wenn er, wie manche meinen, erst im 9. oder gar 10. Jh. entstanden ist, dann ist die "Wikingerenglisch-These" eher unwahrscheinlich.
was hältst du denn von dieser (wie ich finde sehr kühnen) These?Wie gesagt, ich halte es auch für unwahrscheinlich, dass die provencalischen/spanischen Goten kein Gotisch mehr sprachen, aber valide Belege dafür/dagegen gibt es nun mal nicht.
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gotis...s_Gotischen_auf_die_Aussprache_des_SpanischenTante Wiki schrieb:Wolfram Euler (2009, S. 80) geht davon aus, dass dieser Import durch westgotische Muttersprachler erfolgt ist, „dass die Aussprache des heutigen Spanischen hinsichtlich seines Phonembestandes also auf ein mit germanischem Akzent gesprochenes Iberoromanisch zurückgeht“.
[β] und [ɣ] sind Allophone von [b ] und [g], die vor allem intervokalisch verwendet werden, [ð] wird vor allem am Wortende verwendet, also unidað, Madrið, solidaridað... Das ist aber eine spanische Entwicklung, die in Lateinamerika weitgehend unbekannt ist. Ich kann nicht einmal sagen, ob diese Entwicklung in ganz Spanien stattgefunden hat. Die Entwicklung des auslautenden -d zu [ð] ist also nach der Trennung der Sprachen anzusetzen.
gibt es deiner Ansicht nach heute noch Germanen?
und falls nicht, ab wann (zeitlich, historisch) ist es sinnlos noch von Germanen zu sprechen?
einige der völkerwanderungszeitlichen und frühmittelalterlichen germanischen Großgruppen, wenn auch nicht alle, können zur Vorgeschichte der Deutschen gerechnet werden.
Was macht denn einen Germanen aus? Groß, blond und blaue Augen?
Dann wären auch viele Italiener, Spanier, Franzosen, Polen, Russen und ein kleines Völkchen am Hindukusch Germanen und sehr viele Deutsche keine.
Wer Gotisch sprach war Gote? Gotisch ist eine germanische Sprache! Waren deshalb alle Gotischsprecher Germanen?
War es jemals sinnvoll von Germanen zu sprechen, nur weil es Römer mal getan hat?
Es gibt germanische Sprachen und wer eine als Muttersprachler spricht ist ein Germane, oder muss er doch blond und blauäugig sein?
Im Übrigen waren bei der Ethnogenese der Deutschen nicht nur diverse germanische Großstämme und romanisierte Kelten sondern auch starke slawische Elemente beteiligt. Inwieweit die römischen und christlichen Wurzeln dazu beigetragen haben kann ich nicht nachvollziehen, dies trifft doch auf fast alle europäischen Ethnien zu.
Aber warum ausgerechnet die Goten und nicht die Cherusker, Chatten....
ergänzen wir noch um die auffallende Präsenz von Goten (und Gauten, Geaten etc.) in der mittelalterlichen Literatur (altnord., altengl., althochdt., mittelhochdt.)Das hat sogar zu einem Gotizismus in Spanien und Schweden geführt,
Einen Germanen macht vor allem aus, dass er eine germanische Sprache spricht und sich dem kulturellen germanischen Umfeld zugehörig fühlt. Germanen sind eine Sprach- und Kulturgemeinschaft, wobei es keine Rolle spielt, ob sie nun blonde, schwarze oder grüne Haare haben.
Wer gotisch sprach war natürlich Gote. Und weil Gotisch eine germanische Sprache ist, zählte er überdies zur germanischen Sprach- und Kulturgruppe, war also Germane.
Ob das "sinnvoll" war, ist irrelevant. Die Römer erkannten, dass die Germanen gegenüber anderen Völkern eine eigene sprachliche und kulturelle Identität hatten. Somit unterschieden sie sie von Kelten, Dakern, Thrakern, Illyrern und vielen anderen Völkern.
An der Entstehung der Deutschen waren einige Ethnien beteiligt. Jenseits der Elbe vor allem Slawen, ferner Römer, Kelten, Dänen, Juden u.a. Solche Vorgänge spielten sich auch bei den anderen europäischen Völkern ab; und wenn man den Zustrom der 400 000 Ruhrpolen Ruhrpolen ? Wikipedia im 19./20. Jh. und die zahlreichen Einwohner mit Migrationshintergrund bedenkt, ist die Ethnogenese der Deutschen längst nicht abgeschlossen.
Also ist ein deutscher Muttersprachler (Deutsch=germanische Sprache) ein Germane, egal welche Haarfarbe er hat.
Also waren alle die sich den Goten auf ihrem Weg anschlossen und gotisch sprachen, auch die Alanen die gotisch sprechen konnten, Germanen.
Bei den Dakern, Thrakern und Illyrern stimme ich Dir zu. Nur was unterschied für einen Römer einen Kelten von einem Germanen? Das Aussehen wohl kaum. Die Sprache, ob keltisch oder germanisch, war für römische Ohren sicher gleich unverständlich.
Dieter, wenn man dich so liest, könnte man meinen, die Germanen hätten bis ins Frühmittelalter eine gemeinsame, stammesübergreifende Identität gehabt, die dann verloren gegangen sei. Ist das vielleicht die Krux des Missverständnisses zwischen dir und Janogla?
Einige wenige Germanen wie Arminius und Marbod hatten wohl die Möglichkeit, "über den Tellerrand" hinaus zu blicken und konnten und im Vergleich zu einem einfachen Germanen ihre stammesmäßige Eigenbetrachtung mit römischer Fremdbetrachtung ethnischer Art zusammenbringen, um daraus eine Art Gesamtbild bezüglich aller Stämme formen zu können.
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