Hat man mit Handelsschiffen gekreuzt?

Deswegen konnte man sich als Schiffskapitän leisten, mehrere Tage in einem Hafen, auf günstigen Wind hoffend, zu verbringen.
Wenn man die beabsichtigte und teilweise durchgeführte Fahrt des Frachters von Caesarea nach Rom, die nebenbei der Überführung von Paulus diente, in der Apostelgeschichte 27 liest, dann konnte man es sich sogar leisten, falls nötig, mehrere Monate zu überwintern und das mit einer nicht ganz unverderblichen Ladung Getreide plus 276 Seelen an Bord.
Bibeltext
 
Aus der Apostelgeschichte geht nicht hervor, wie im Zuge einer Überwinterung mit der Ladung Getreide verfahren würde. Diese über die etliche Wintermonate hinweg an Bord zu behalten erachte ich für wenig wahrscheinlich. Eine Einlagerung derselben in einem geeigneten Speichergebäude bzw. sogar deren Verkauf vor Ort wären Optionen um der Verderblichkeit der Ladung Rechnung zu tragen.
 
Aus der Apostelgeschichte geht nicht hervor, wie im Zuge einer Überwinterung mit der Ladung Getreide verfahren würde. Diese über die etliche Wintermonate hinweg an Bord zu behalten erachte ich für wenig wahrscheinlich. Eine Einlagerung derselben in einem geeigneten Speichergebäude bzw. sogar deren Verkauf vor Ort wären Optionen um der Verderblichkeit der Ladung Rechnung zu tragen.
Vielleicht handelte es sich nur um eine kleine Menge Getreide an Bord dieses Schiffes aus Alexandria (nicht aus Caesarea, wie ich oben geschrieben habe - die Gruppe mit Paulus stieg ja um).
Eine Überwinterung eines Schiffes mit einer großen Getreideladung halte ich jedoch für nicht wahrscheinlich. Das Ent- und Beladen dauerte lange. Ebenso wird kaum überall Lagerraum frei gehalten worden sein, nur um sie mit dem Getreide von vielleicht überwinternden Schiffen zu füllen. Rom war auf Getreidelieferungen vor dem Winter angewiesen und wenn schon einmal ein Schiffer das Risiko auf sich nahm, im Herbst noch eine Fahrt zu starten, wäre es kontraproduktiv gewesen, wenn man Gelegenheiten schaffte, diese dann doch abzubrechen.
Da war eine Risikogarantie oder Versicherung für Fahrten im Winter zielführender und es soll sie unter Claudius ja auch gegeben haben.
 
@Mittelalterlager ich weiß es nicht, vermute aber, dass es in Säcken abgepackt war.

"Auf dem Wandgemälde aus der Nekropole vor der Porta Laurentina in Ostia ist zu sehen, dass saccarii das Getreide in Säcken an Deck des Schiffes bringen und den Inhalt in einen modius leeren (Abb. 33). Was danach mit dem Getreide passierte, bleibt uns verborgen. Ob es wieder in Säcken verpackt oder in anderen Behältern transportiert wurde, muss also aufgrund mangelnder Kenntnisse Spekulation bleiben."​

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In dem von @Sepiola verlinkten Dokument steht (ab Punkt 4.4.2 auf der Seite 69), dass in Häfen, die dem Transport von Getreide dienten, Lagerräume zur Verfügung standen. Weiter wird dort gesagt, dass die (Handels-)Seefahrt zwischen November und März eingestellt war, d.h. im Herbstmonaten September und Oktober konnte die Verschiffung des Getreides noch erfolgen.
 
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