Mich würde interessieren, ob in dem Buch auch von Leopolds Verhältnis zur Freimaurerei die Rede ist. Vielleicht kann sich Rovere dazu äußern. Im Vorwort des neuen Buches heißt es über Leopold:
1831 wurde Prinz Leopold von Sachsen-Coburg zum ersten König der Belgier gewählt, das Land selbst war erst im Jahr zuvor nach einer Revolution vom Königreich der Niederlande unabhängig geworden. Leopold schuf einen neuen, monarchischen Stil. Er war ein liberaler König, der sich seiner Zeit anzupassen wusste. Er schuf den Typus des bürgerlichen Monarchen, der sich die Macht mit einem gewählten Parlament teilt, mehr einem gekrönten Präsidenten ähnlich als einem Herrscher von Gottes Gnaden. Ein Modell, an das sich bis zum heutigen Tag die in Europa verbliebenen Monarchien halten. Die Nachkommen Leopolds regieren bis heute in Belgien.
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Die Quellen gehen von einem sehr positiven Verhältnis Leopolds zur Freimaurerei aus, differieren aber in der Frage, wie intensiv es war. Einerseits heißt es, er habe 1813 als Herzog die Weihen in der Schweizer Loge ´Zur Hoffnung´ (Bern) empfangen, andererseits soll er "wahrscheinlich nie einen Fuß" in einen Logenhaus gesetzt haben, was aber doch sehr unwahrscheinlich ist. Zweifellos war er für freimaurerische Angelegenheiten sehr engagiert und trug als belgischer König entscheidend zur Gründung der Großloge `Grand Orient de Belgique´ bei, als deren Schutzherr er auftrat. Umgekehrt sah er die belgische Freimaurerei im Dienst der nationalen Sache und erwartete von einflussreichen Freimaurern politische Unterstützung. Ganz reibungslos war das Verhältnis wohl nicht, da einige Mitglieder um die Unabhängigkeit der belgischen Freimaurerei von Leopolds Ambitionen fürchteten, weswegen ihm die Großmeisterschaft in der Loge verweigert wurde. Die Berner Loge ´Zur Hoffnung´ veranstaltete aus Anlass seines Todes 1865 eine Trauerfeier.