Die Untergliederung des Ägyptischen erfolgt chronologisch. Regionale Unterschiede zwischen verschiedenen Dialekten lassen sich erst mit der koptischen Sprache sicher feststellen, die auch Vokale in der Schrift wiedergibt.
In der Regel teilt man die ägyptische Sprache in zwei Hauptabschnitte, das Ältere oder Klassische Ägyptisch und das Jüngere bzw. Späte Ägyptisch. Zum Älteren Ägyptisch werden die Sprachstufen Altägyptisch und Mittelägyptisch gezählt, das Jüngere Ägyptisch umfaßt Neuägyptisch, Demotisch und Koptisch.
Altägyptisch ist sozusagen die Sprache des Alten Reichs. Es wird hauptsächlich vom 27. bis zum 21. Jahrhundert v. Chr. als Schriftsprache verwendet.
Schon während dieser Zeit wird es vom Mittelägyptischen abgelöst, das ab dem 23. Jahrhundert v. Chr. in Gebrauch war. Diese Sprachstufe galt den Ägyptern selbst als klassisch. Sie blieb bis zur Übernahme des Christentums als "Hochsprache" in Gebrauch. Ägyptische Schreiber mußten sie lernen. Daher ist das auch die Sprachstufe, die der heutige Ägyptischschüler als erstes lernen sollte.
Echnaton war es, der das damals gesprochene Neuägyptisch zur Schriftsprache machte. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das Spätägyptisch-Demotische. Die letzte Sprachstufe stellt schließlich das Koptische dar. Darunter versteht man die Sprache des christlichen Ägyptens, die in griechischer Schrift und einigen aus der demotischen Schrift übernommenen "Sonderzeichen" geschrieben wurde. Das Koptische spielt bei der Wiederentdeckung der ägyptischen Sprache eine große Rolle: Als das Arabische zur Umgangssprache wurde, blieb es als Kirchensprache erhalten. Die Kenntnis des Koptischen half, die Grammatik der älteren Sprachen und die Bedeutung der ägyptischen Wörter zu rekonstruieren, so daß man heute die entzifferten Texte nicht nur lesen, sondern auch verstehen kann.