Historizität Jesu von Nazareth

Ich sagte ja schon, Jesus war zu seinen Lebzeiten viel zu unbedeutend, als dass jemand hätte über ihn berichten sollen.

Übrigens: Es gibt sehr frühe skandinavische Könige, über die von Snorri in der Ynglinga saga, in der anonymen "historia Norvegiae" und von Saxo grammaticus unterschiedliches berichtet wird. Die historker gehen davon aus, dass diese Könige zwar gelebt haben, aber die Nachrichten samt und sonders Mythen sind. In diesem Zusammenhang ist entscheidend, dass die Geschichtlichkeit der Personen akzeptiert wird, obgleich die Nachrichten über sie Mythen und unrichtig sind.
Frage: Warum sollte das bei Jesus anders sein? Synoptiker, Johannes und Apokryphe berichten unterschiedliches. Das sagt doch nichts über die Geschichtlichkeit aus.

Aber ich muss mich mal hier für eine Weile ausklinken: Mein Computer hat die Grätsche gemacht und ist in der Werkstatt (Gott sei Dank noch Garantie drauf!). Kommt erst Mitte nächster Woche zurück.
 
Das geht nun nicht. Denn das Höhlengleichnis setzt voraus, dass wirklich Gegenstände vor dem Licht vorbeigetragen werden, die dann Schatten werfen. Bei den Ufos handelt es sich aber nicht um Schatten, sondern um Halluzinationen.
Demgegenüber ist das Leben Jesu eine (unbekannt bleibende) Realität, die also tatsächlich in der Lage ist, Schatten zu werfen. Diese Schatten sind dann die Eindrücke, die er bei seinen Zeitgenossen hinterlassen hat. Und diese werden dann literarisch verarbeitet.

Das ist eine Frage, wie man das Höhlengelichnis deutet. Oder wir kennen unterschiedliche versionen(?) davon. Denn die Ufosichtungen sind ja oft auch falsch gedeutetete reale Phänome. Insofern passt für mich das Höhlengleichnis auf beides: Auf Ufologie und auch auf jesus. Und genau das macht es uns ja so schwierig mit der Historizität hier richtig umzugehen: Die schattigen Abbildungen von etwas, was wir für Realität halten, was aber selber nur Statuen und vasen und ähnliches waren, die von nicht einmal mit ihrem Schatten sichtbaren(!), aber sprechenden Menschen vorüber getragen wurden. Das Bild, was sich die Höhlenmenschen von den wahren Geschehnissen hinter ihnen nur machen konnten, musste zwangsläufig derart grotesk und falsch sein...
 
Paulus als Quelle

Die ältesten Zeugnisse zum Wirken (und damit zur Geschichtlichkeit) Jesu entstammen den Briefen des Paulus. Er hat Jesu zwar nicht persönlich gekannt, hatte aber Umgang mit seinen Brüdern und den Aposteln (vor allem mit Petrus, mit dem er offenbar heftig Streitigkeiten ausfocht). Die Evangelien können wohl auch als Zeugnisse herangezogen werden, doch sind sie zum Teil mit Legenden durchzogen, so dass es selbst für Kundige nicht immer leicht ist, Historisches und Mythisches auseinanderzuhalten. In noch höherem Maße gilt das für die apokryphen Schriften, die über Jesus berichten.(...)

Also gerade diesem Paulus traue ich ja ganz persönlich überhaupt nicht über den Weg. Denn wenn jemand allein aus tiefster Religiösität handelt, ist er für mich ein sehr schlechter Zeitzeuge. Es ist genau dieser springende Punkt, dass er eben kein Augenzeuge der Ereignisse war, sondern sich aus seinen Visionen heraus dazu berufen fühlte, das spirituelle Erbe Jesu in die Welt zu tragen. Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet er und nicht einer der Augenzeugen die Führung der Christenmission übernommen hat. und sein Eifer war selbst Jesu Gefährten schon unheimlich. Vielleicht liegt ja genau darin unsere schwierige Aufgabe heute: Allein die paulinische Verzerrung wieder herauszuklamüsern. Das scheint gewaltig schwierig, zumal, würden wir heute überhaupt über die Historizität eines Wanderpredigers namens Jesus diskutieren, wenn Paulus keine Visionen gehabt hätte? Aber das ist - ich weiß - ein anderer Thread, aber m.E. wichtig im Hinterkopf zu behalten, wenn wir uns die Apostelgeschichte und das Lukasevangelium im besonderen anschauen: Das war Jesus, wie ihn Paulus gerne gesehen hätte; aber er hat ihn selber so nicht gesehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sagte ja schon, Jesus war zu seinen Lebzeiten viel zu unbedeutend, als dass jemand hätte über ihn berichten sollen.(...)

Eine lange Diskussion läuft jetzt schon über die generelle Herangehensweise an das Thema hier und dreht sich prächtig im Kreis, naja eiert vielleicht eher herum... *zwinker*

Ich teile Fingalos Meinung: Diesen Wanderprediger Jesus wird es sehr wahrscheinlich wirklich gegeben haben, aber er war einfach zu unbedeutend zu seinen Lebzeiten, als dass er zu seinen Lebzeiten von Chronisten wahrgenommen worden wäre. Kann man das als Ausgangsbasis für eine weitere Diskussion hier allgemein akzeptieren?

Dann würde sich nun die Frage stellen, was wissen wir über das historische Leben dieses Jesus. Und zumindest über den historischen Kontext in dem er predigte, wissen wir doch schon einmal sehr viel.

Man müsste sich nur schrittweise heranwagen.
 
ok, dann werf ich jetzt einfach mal ne andere These auf: es gab die historische Person Jesus nicht. Es handelt sich dabei um den Divus Julius, den vergöttlichten Gaius Julius Cäsar, dem nach seinem Tod die Historizität auf eine Person namens Jesus Christus überschrieben wurde. Die Initialen J.C. sind nur eine Gemeinsamkeit.
Es geht weiter über die Auferstehung des J.C., der Römer bei seiner Huldigung durch das römische Volk, der bei seiner Verbrennung sich aufrichtete.Das wurde ebenfalls auf den Jesus übertragen.

Alle Gemeinsamkeiten aufzuzählen wäre hier zuviel. wer möchte kann sich diesbezüglich weitere Infos hier holen: Divus Julius - Startseite
 
Da die netten Bewertungen ja wieder mal (nicht anders zu erwarten von Euch) anonym kamen und ich also nicht persönlich nicht Stellung nehmen kann, eine Erläuterung.
Ich (persönlich) kann an die Historizität einer Person nur dann glauben, wenn die Beweise mir auch schlüssig erscheinen, denn sonst ist es eben nur Glauben (und ich bin hier nicht in der Kirche). Zu dem "Müll" oben, den der eine oder andere abstrakt, bescheuert u.ä. findet: Macht Euch doch selbst Gedanken darüber, lest die Thesen, verfolgt die Beweiskette und beschließt danach, an solch eine Überlegung zu glauben oder an das Evangelium.

Da beides nicht in jeder Hinsicht überzeugen kann, kann ich mir also aussuchen, ob es die historische Person gegeben hat. Schließlich muß jeder selbst wissen, was schlüssig ist, und was löchrig.

Da es scheinbar auch egal ist, ob Quellen als Beweise gesichert, falsch, gefälscht, fehlerhaft sind, ist für mich hier Schluß. Schließlich geht es hier um die Historizität der Person und nicht um die Quellen, also gab es sie für die Einen, für die anderen wahrscheinlich und wieder für andere garnicht; ob bewiesen oder nicht! (oder hab ich Dich hier auch mißverstanden, Fingalo?)
 
Zu dem "Müll" oben, den der eine oder andere abstrakt, bescheuert u.ä. findet: Macht Euch doch selbst Gedanken darüber, lest die Thesen, verfolgt die Beweiskette und beschließt danach, an solch eine Überlegung zu glauben oder an das Evangelium.


Was ist denn das für eine merkwürdige Alternative? Nur weil jemand die Thesen Carottas für haarsträubend hält, muß er an das Evangelium glauben? Gilt denn das Alles-oder-nichts-Prinzip? Entweder sind alle mittelalterlichen Urkunden echt oder das ganze Mittelalter ist eine Fälschung?


Da beides nicht in jeder Hinsicht überzeugen kann, kann ich mir also aussuchen, ob es die historische Person gegeben hat.


Na denn, viel Spaß noch mit Illig, Carotta, Pfister & Co...
 
Also.. auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, weil ich etwas wiederhole - ich hab nicht alle Beiträge komplett gelesen -, ich habe vor einiger Zeit mal gelesen und Gerüchte gehört, dass bestimmte Schriften im altindischen Sanskrit einen Prediger erwähnen, der ungefähr im selben Zeitraum auftaucht, zu dem Jesus (wenn überhaupt) gelebt hat und dass die Wissenschaft sehr dazu neigt, das als einen Beweis dafür zu sehen, dass Jesus eine reale Person war.

Leider kann ich hierzu keine Quellenangaben machen, denn es ist schon eine ziemliche Weile her, dass ich das mal aufgeschnappt habe :cry:.

Dennoch möchte ich hier die Überlegung einfließen lassen, dass Jesus ja nicht zwingend im heutigen Israel gelebt und gewirkt haben muss. Ich spekuliere gedanklich einfach ein wenig herum, aber was, wenn "Jesus" eigentlich gar kein Jude war? Was, wenn er von woanders kam, mit Händlerkarawanen? Was, wenn er gar nicht bis nach Israel kam, sondern nur die Kunde von ihm und seine Anhänger? Ein Erscheinen eines predigenden Fremden dürfte einiges an Aufsehen erregt haben, folglich dürfte er auch eine große Popularität erlangt haben... oder wahlweise das Erscheinen einer ganze Gruppe predigender Leute! Es würde auch erklären, warum er den orthodoxen Juden ein Dorn im Auge war.

Ich will hier weder behaupten, dass Jesus gelebt hat, noch dass er nicht gelebt hat, aber diese Theorie ist genauso wahrscheinlich, wie die vom leitenden Stern, der drei "Könige" punktgenau zu einem Stall bringt.
Hierbei gehts mir auch nicht darum, einen gläubigen Christen vor den Kopf zu stoßen, aber gerade die Bibel dürfte meiner Ansicht nach eine der heute am meisten verfälschten Quellen sein, die es gibt (man denke an all die Kopisten in den Klöstern... von dem Frauenbild, das da gezeichnet wurde, will ich gar nicht erst anfangen :p ). Und da bisher keine verlässlichen Quellen aufzutreiben sind, die zur Zeit Jesu entstanden sind, denke ich, können wir nur spekulieren und hoffen, dass die Wissenschaft eines Tages einen Fund macht, der uns beweist, dass Jesus tatsächlich gelebt hat. (Und damit meine ich nicht so fragwürdige Dinge wie das Grabtuch von Turin =) )

Abschließend möchte ich allen - ob nun strenggläubig oder nicht - einen Buchtip geben, denn ich finde, das ist eine der interessantesten Auslegungen und fiktiven Beschreibungen des Lebens Jesu:

Die Bibel Nach Biff
 
Jesus kommt aus Indien, Jesus kommt aus Persien?

Mit einem kurzen Wort: Solche Konstrukte sind Unsinn! Der Wunsch, Jesus wäre kein Jude und im Idealfall Arier gewesen, wurde in der unheiligen Zeit des 3. Reichs geboren. Und dem, was da an Absurdem zusammengedacht wurde, Aufmerksamkeit zu schenken, ist verlorene Zeit.

Epicharm
 
Davon das Jesus Arier war, war nicht die Rede ;) !

Und ich stütze meine Überlegungen mit Sicherheit nicht auf Ideen des dritten Reiches, sondern wie bereits erwähnt, geht es mir um die Erwähnung in Schriften im Sanskrit.

Von daher würde ich dich bitten, Unterstellungen, wie die gedankliche Nähe zur - wie du sie nennst - "unheiligen Zeit des dritten Reiches", einfach mal zu unterlassen :) Denn damit hatte mein Gedankengang mit Sicherheit nix zu tun. Ob Jesus nun helle Haut oder dunkle Haut hatte... ist im Endeffekt für den Glaubensinhalt egal. Hier gehts doch nur darum, OB er gelebt hat und das einzige, was ich in den Raum warf war die Überlegung, dass er ja nichtmal notwendigerweise Jude gewesen sein muss um diesen Glauben zu reformieren!
Denn wenn ich mir die Wandlung von "Auge um Auge" zu "Liebe deinen Nächsten" ansehe, als wichtige Stützen des Glaubensinhalts, in Kombination mit der Tatsache, dass niemand weiß, was Jesus zwischen dem zwölfen und dem dreißigsten Jahr seines Lebens machte... Warum ist es dann unlogisch und falsch darüber nachzudenken, ob die Geburt Jesu und seine Kindheit authentisch erzählt werden, oder ob der Teil vielleicht nur überliefert ist und Jesus ganz einfach im Alter von dreißig jahren von jetzt auf gleich auftauchte - "aus dem Nichts" sozusagen?

Hier möchte ich auch anmerken, dass ich mich mit der Kirchenlehre zu Zeiten des dritten Reiches nicht befasst habe und auch nicht gedenke es zu tun, weil die Kirche genug Verbrechen auf dem Kerbholz hat, als dass ich meine schlechte Meinung über ebenjene Institution noch weiter verschlechtern will. Ich würde mich daher freuen, wenn nicht nochmal wer auf die Idee kommt, mir zu unterstellen, ich würde Gedankengut des dritten Reiches weiterverwerten ;) Ich gebe zu, mein Verstand geht manchmal seltsame Wege, aber das ist denn doch zu stark!
 
Und ich stütze meine Überlegungen mit Sicherheit nicht auf Ideen des dritten Reiches, sondern wie bereits erwähnt, geht es mir um die Erwähnung in Schriften im Sanskrit.


Nein, Du stützt Deine Überlegungen auf Gerüchte, es gäbe solche Schriften:

ich habe vor einiger Zeit mal gelesen und Gerüchte gehört, dass bestimmte Schriften im altindischen Sanskrit einen Prediger erwähnen


Solange keine konkreten Hinweise auf überprüfbare Quellen vorliegen, lohnt sich eine Diskussion überhaupt nicht.



Denn wenn ich mir die Wandlung von "Auge um Auge" zu "Liebe deinen Nächsten" ansehe


Der Satz "Liebe deinen Nächsten" ist ein Zitat aus dem Alten Testament; er steht schon im mosaischen Gesetz:

Leviticus 19 schrieb:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.


Ich spekuliere gedanklich einfach ein wenig herum, aber was, wenn "Jesus" eigentlich gar kein Jude war?


Was, wenn Buddha eigentlich gar nicht aus Indien stammte, sondern in Wirklichkeit seine Jugend beim Stamm der Apachen verbrachte? Was, wenn Alexander der Große aus Sibirien kam und seine Eroberungen in Ostasien stattfanden? Was sollen denn solche - durch keinerlei Quellen untermauerten - Spekulationen?



aber gerade die Bibel dürfte meiner Ansicht nach eine der heute am meisten verfälschten Quellen sein, die es gibt (man denke an all die Kopisten in den Klöstern...


Offensichtlich hast Du von der Quellenlage so gut wie keine Ahnung. Bereits aus Zeiten, wo es noch gar keine christlichen Klöster gab, datieren Hunderte von biblischen Handschriften, die sich von mittelalterlichen Ausgaben nur in unwesentlichen Details (vor allem simple Abschreibfehler) unterscheiden. Viele moderne Bibelausgaben basieren auf akribischen textkritischen Untersuchungen dieser ältesten Manuskripte.
 
Ich wollte damit lediglich sagen, dass die Quellen die wir zur Verfügung haben alle nicht 1:1 verwertbar sind. Es ist genau wie bei der von dir aufgestellten Behauptung "was wenn Buddha gar nicht aus Indien kam"...Papier ist geduldig. Und nur weil viele NACH dem Leben Jesu von ihm berichten, muss das nicht heißen, dass es ihn wirklich gegeben hat. Und meine Spekulationen sind genauso unhaltbar, wie die Behauptung, drei Könige seien einem Stern bis zu einem Stall gefolgt (Navigation in allen Ehren, aber das... :D).

Ums auf den Punkt zu bringen: was wir haben sind Schriften von Leuten, die diese nach dem - angeblichen - Wirken von Jesus und vor allem nach seinem Tod, verfasst haben. Ob ich jetzt in die eine oder in die andere Richtung spekuliere bleibt sich dabei doch gleich, oder seh ich da was falsch? :rotwerd: Ich kann auch die Geschichte eines Menschen aufschreiben und in 2000 Jahren Rätseln sie dann, ob ich die Geschichte nun erfunden habe oder ob die Person wirklich gelebt hat.

Die Problematik bei dieser Art Diskussion liegt darin, dass sich eine ganze Weltreligion auf eine Geschichte stützt, die vier Leute überliefern, nein aufgeschrieben haben. Natürlich gibt es noch weitere Quellen, die hier schon genannten Apokryphen und z.B. die Rollen von Qumran. Nur... egal, wie sehr man daran rüttelt, es gibt keine Beweise für die Existenz Jesu, ebensowenig wie es Beweise gibt, dass er erfunden ist.

Im übrigen hab ich mich mal im Internet auf die Suche gemacht, was diese "Jesus im Sanskrit"-Sache angeht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Doku, die ich damals gesehen habe mit Sicherheit zum Phänomen des Infotainment gehörte... Viele Aussagen, wenig Beweise. Da ich auch kein Sanskrit lesen kann werde ich wohl von der Vorstellung Abschied nehmen müssen, dass Jesus vielleicht doch mal in Indien war - so er denn gelebt hat.

Somit möchte ich hier eine allumfassende Entschuldigung von mir geben, ich werde in Zukunft erst nach Quellen suchen und dann meine Gedanken zum Ausdruck bringen... oder auch nicht :D. Trotzdem möchte ich mich von der Behauptung distanzieren, Gedankengut des 3. Reiches weiterverwertet zu haben. ;)
 
Dass Dir das mit dem 3. Reich so unter die Haut geht, das ehrt Dich. Aber es ist halt einmal so. In dieser Zeit eben versuchte man in bestimmten Kirchenkreisen , die Schlüsselpersonen des christlichen Anfangs, die durch und durch jüdisch waren, zu verleugnen oder zu arsieren. Wenn Du willst, so krähte der Hahn damals das 4. Mal. Wenn Du Dir die Arbeiten von Dr. Walter Grundmann, Prof. f. NT u. Völkische Theologie, ohne habil. aber mit eigenhändiger Unterschrift Hitlers auf der Ernennungsurkunde, ansiehst, wirst Du die von Dir angesprochenen Ideen in einer wirren Wissenschaftlichkeit dargeboten bekommen. Soweit ich mich erinnern kann, versuchte er einiges von dem, was er gerne "als geschichtlich" beweisen wollte, aus Äußerungen Fichtes abzuleiten.

Meine Meinung dazu. Wenn Dich diese Ideen interessieren, versuch seine Schrifte einzusehen und kritisch zu überdenken. Allerdings denke ich, und von dem will ich nicht abrücken, ist das schlecht investierte Zeit.

Grüße v. Epicharm
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute man kann über Geschichte denken und diskutieren wie mal will, es ist aber meistens immer eine Frage des Glaubens. Alle Unterlagen zu „historischen“ Themen beruhen doch meist auf Überlieferungen und teilweise auf „Annahmen“ eines Wissenschaftlers. Nehmen wir mal als Beispiel die Dinosaurier, - wer sagt uns das die und die Spezies, nur das und das gefressen hat? Hat man je einen Mageninhalt untersuchen können, oder verlässt man sich nur auf Annahmen anhand des Gebissbildes? Also alles nur Mutmaßungen das dies und jenes wahrscheinlich so und so gewesen sein könnte.
Ausklammern möchte ich aber die „religiöse“ Schiene. Hier sind wir alle nur auf das Glauben angewiesen. Hier kann man keine Rückschlüsse ziehen das dieses und jenes, so und so gewesen ist. Uns fehlen einfach irgendwelche, auch nur im weitesten Sinne, haltbaren Anhaltspunkte. Es gibt wirklich rein gar nichts, was die „Daseinsberechtigung“ von Jesus, Mohammed, Buddha, Satan und oder wem auch immer untermauern könnte.
Von daher ist es müßig über diese Themen zu diskutieren weil niemand seinen Standpunkt haltbar untermauern kann.
Man kann sich über „Religion“, bzw. über die Geschichte der Religion unterhalten, - muss, oder sollte, dann aber auch die Meinung seines Gegenübers respektieren. Ich betone noch einmal, es gibt keinen der seinen Standpunkt nachweisbar untermauern kann. (Und mit nachweisbar meine ich nachweisbar…und nicht irgendwelche Erzählungen in irgendwelchen Büchern)

[FONT=&quot]So, das wollte ich zum Thema einfach mal loswerden.[/FONT]
 
Ich habe gelesen - ja, nachträglich :D - dass einige dieser Ideen sicher ihren Ursprung in ebenjenen bestimmten Kirchenkreisen, die du erwähnst, ihren Ursprung haben. Darauf war mein gedankliches Konstrukt aber nicht aufgebaut. Ich habe einfach durchgesponnen, was es alles an Möglichkeiten gegeben haben könnte. Von einer Arisierung war von meiner Seite aus keine Rede, ich habe lediglich einen Gedanken angesprochen, der nicht unhaltbarer ist, als manch anderer, der in diesem Zusammenhang genannt wird (Wie z.B. die seltsame Theorie, dass Jesus und G.I. Caesar dieselbe Person waren). Und ob dieser "zugewanderte" Jesus nun aus Indien, China oder Tibet kam, spielte in meiner Überlegung keine Rolle. Daher auch die Vehemenz meiner Verteidigung, Epicharm. :) Dennoch danke für den Literaturverweis, wenn ich mal Muße und Zeit habe, werde ich die Bibliothek nach eben jenen Informationen durchforsten. Zeitverschwendung würde ich es nicht nennen, wenn man sein Wissen erweitert, solange man kritisch bleibt, was die Quellen angeht.

Trotzdem sind wir nicht wirklich viel weiter gekommen... wir wissen immer noch nicht, ob es Jesus gegeben hat oder nicht... und wir werden es wohl nie erfahren, es sei denn, wir finden irgendwo in einem geheimen Versteck das Tagebuch von Jesus :D *vorsicht, Ironie*
 
speaker schrieb:
Da die netten Bewertungen ja wieder mal (nicht anders zu erwarten von Euch) anonym kamen und ich also nicht persönlich nicht Stellung nehmen kann, eine Erläuterung.
Ich (persönlich) kann an die Historizität einer Person nur dann glauben, wenn die Beweise mir auch schlüssig erscheinen, denn sonst ist es eben nur Glauben (und ich bin hier nicht in der Kirche). Zu dem "Müll" oben, den der eine oder andere abstrakt, bescheuert u.ä. findet: Macht Euch doch selbst Gedanken darüber, lest die Thesen, verfolgt die Beweiskette und beschließt danach, an solch eine Überlegung zu glauben oder an das Evangelium.

Da beides nicht in jeder Hinsicht überzeugen kann, kann ich mir also aussuchen, ob es die historische Person gegeben hat. Schließlich muß jeder selbst wissen, was schlüssig ist, und was löchrig. (...).

Lieber Speaker, haben wir denn so aneinander vorbeigeredet?

Nichts anderes wollte ich sagen. "Ich (persönlich) kann an die Historizität einer Person nur dann glauben, wenn die Beweise mir auch schlüssig erscheinen, denn sonst ist es eben nur Glauben (und ich bin hier nicht in der Kirche)."

Vielleicht habe ich mich auch ein wenig zu kompliziert ausgedrückt.
Werd wohl mal bei Scorpio oder Lynxxx in die Lehre gehen müssen :yes:
 
Dann frage ich mal ganz dumm. Welche Beweise wären denn Beweise?
Weshalb sollte die gesamte damals bekannte Welt über einen Jesus berichten? Welche Beweise sind denn überhaupt zu erwarten wenn man die damalige Zeit betrachtet?
So wie ich das verstehe wird die Historizität eines Jesus angezweifelt weil sonst über ihn nichts bekannt ist was nicht gefälscht sein könnte. Aus welchen Gründen auch immer.
 
Weshalb sollte die gesamte damals bekannte Welt über einen Jesus berichten?

Welche Beweise Beweise wären, ist eine interessante Frage. Aber leider nicht zu beantworten.
Zur obigen Frage: Der Name Jesus (wahrscheinlich auch die Person) wurde damals im christlichen Raum durch Apostel, Missionare und dergleichen unisono verbreitet. Schriften fürs allgemeine Volk gabs nicht zum lesen, wenn man überhaupt lesen konnte, weil es eh nicht gebraucht wurde. Also "belas" sich die gemeine Familie in der Kirche oder Gemeinde über "Kanzelreden".
Zudem war Religion Pflichtfach fürs Volk. Und das jederzeit, wenn die Religionshüter das wollten.

Ist eine vereinfachte Darstellung. Warum, wieso, weshalb die Religionshüter das taten will ich mich nicht auslassen.

Dass übrigens Jesus als Prophet im Koran vorkommt ist ein guter Werbe-Trick gewesen, um leichtgläubige Christen (Byzantinisches Reich, Iberische Halbinsel) den Islam schmackhaft zu machen. Zudem wird das Christentum als Irrglaube enttarnt, da man Jesu und Jesumutter Maria anbete obwohl das Christentum die Ein-Gott-Lehre verbreite. Jesus kommt denn auch im Koran gut weg, man unterstellt ihm nicht als Erfinder der Lehre des Christentums zu gelten.
 
Zudem war Religion Pflichtfach fürs Volk. Und das jederzeit, wenn die Religionshüter das wollten.

Ist eine vereinfachte Darstellung. Warum, wieso, weshalb die Religionshüter das taten will ich mich nicht auslassen.


Das ist auch besser so, Du solltest Deine kreative Phantasie nicht überstrapazieren.
 
"Ich (persönlich) kann an die Historizität einer Person nur dann glauben, wenn die Beweise mir auch schlüssig erscheinen, denn sonst ist es eben nur Glauben (und ich bin hier nicht in der Kirche)."
"... dir schlüssig erscheinen"? Das bedeutet doch, dass Du einen Schlüssigkeitsfilter vors Gehirn setzt, der dafür sorgt, dass nur die Informationen Gewicht haben, die in das bereits vorhandene (aber nicht eingestandene) Konzept passen.
Kannst Du mir mal den Lastthurdayismus widerlegen?
(was das ist? Das ist die Lehre, dass die gesamte Welt mit allen Erinnerungen und Festplatten und archäo- und paläontologischen Zeugnissen vorigen Donnerstag aus dem Nichts entstanden ist.)
Wenn nicht, dann kannst du auch nicht beweisen, dass es vor dem vorigen Donnerstag überhaupt etwas gegeben hat.:p Dann ist auch der Beweis für die Geschichtlichkeit Jesu obsolet.=)
 
Zurück
Oben