Die Rassendiskussion bezieht sich nach meinem Verständnis auf die Ursachen der Verteilung über den Globus.
1. Die eine Fraktion, Hansforscht und Maelonn, meine ich so verstanden zu haben, dass sie eine extreme Anpassung an spezielle Umweltanforderungen für die Ursache der ungleichmäßigen Merkmalsverteilung hält.
2. Die andere Fraktion, zu der ich mich zähle, sieht die Gründe überwiegend anders. Diese Gründe habe ich versucht zu erklären, mit Gendrift, unterschiedlichen Vermehrungsraten usw.
Da ich hier angesprochen bin, darf ich das mal richtigstellen: Ich habe schon viel weiter oben gesagt, dass ich mir eine Reihe unterschiedlicher Ursachen vorstellen kann (Dazu zählen auch Gendrift, sexuelle Selektion und wer weiß was noch). Ich habe auch gesagt, dass ich eine Lebensraumanpassung gerade hinsichtlich der Hautpigmentierung für eine sehr wahrscheinliche Ursache halte, und dass dieses Phänomen gerade weil es überlebensrelevant ist, relativ schnell auftreten wird. Und zwar dies ganz im Gegenteil zu Phänomenen, die keinen Vorteil in der Reproduktionswahrscheinlichkeit ergeben. Letzteres zielt auf Gendrift ab.
Also: Unterschiede, die auf den kummulierten Zufall der Gendrift zurückgehen, brauchen viel länger, als Unterschiede, die einen klaren Reproduktionsvorteil ergeben, also insbesondere erlauben, alt genug zu werden, um viele Kinder in die Welt zu setzen, oder der Flaschenhalseffekt, der besonders schnell auftritt.
Deshalb ist gerade Gendrift, die nicht auf Reproduktionsvorteile zurück geht und trotzdem unweigerlich auftritt, für meine Überlegung zu Zeithorizonten viel entscheidender.
Insbesondere habe ich aber gesagt, dass es müssig ist über die Ursachen eines Phänomens zu streiten, dessen Existenz wir noch diskutieren. Sonst sind wir nämlich wieder da, wo wir das was wir sehen, so lange nicht akzeptieren wollen, bis wir verstanden haben, warum es da ist.
Das Phänomen ist nun einmal da, ob wir es uns erklären können oder nicht.
so mobil, wie die Menschheit in den letzten 50 Jahren lebte, war sie bis weit ins 20. Jhdt nun mal nicht.
Und ich möchte hinzufügen: So mobil, wie die Europäer in Bezug auf andere Erdteile im Zeitalter der Entdeckungen wurden, waren sie vorher auch nicht. Immerhin gab es im Altertum noch einige Mobilität ums Mittelmeer herum, die aber schon das subsaharische Afrika nicht erfasste, geschweige denn weiter entfernte Erdteile.
Wir haben in anderen Fäden darüber gesprochen, dass man sich die Wanderung des Menschen (als Art) aus Teilen Afrikas in andere Weltteile nicht als eine Gruppe von Leuten mit einem Wanderungsziel vorstellen sollte, sondern als Drift, wo Menschen mal ein paar Kilometer nach rechts, in der nächsten Generation nach links ihre Reviere ausweiten und so allmählich verlagern, ohne es selbst so richtig zu bemerken. Wir haben darüber gesprochen, dass solche "Wanderungen" Jahrtausende für 1000 Kilometer dauern können, weil sie ziellos stattfinden. Allerdings können wir frühere Entdeckungsprojekte nicht ausschließen.
Das hat viel mit dem Menschenbild zu tun. Ich glaube nicht, dass die Menschen vor 100.000 Jahren tumbe Toren waren. Ich vermute eher, dass sie genauso gut denken, planen, entscheiden konnten wie wir es heutigen naturnahe lebenden Völkern auch zutrauen.
Hier wurde wieder auf Günther Beckstein abgestellt. Ich kenne auch noch weitere Deutsche mit mongolischen Merkmalen. Die wahrscheinlichste Erklärung überseht ihr: Vorfahren aus einem Genpool mit entsprechenden Eigenschaften. Woher nehmt ihr die Gewissheit, dass Herr Beckstein keine entsprechenden Vorfahren hat?
Nehmen wir den allseits bekannten Roberto Blanco. Wer will mir weiß machen, Roberto Blanco könne zu 100% Nachfahre von Menschen sein, die bereits vor der ersten Amerikareise Columbus' in der Karibik wohnten?