Die Existenz von Rassen zu bejahen ist nicht rassisstisch
Dank erstmal vorab an sepiola für die Hinweise.
Das "wodurch" ist kompletter Unsinn.
"Rassische Anpassungen" und "rassische Merkmale" sind durch durch die Humangenetik widerlegt, und bei Anthropolgen verworfen. Letzter Anwendungsbereich von Groß-Cluster, die vereinfachend als "races" bezeichnet werden , ist der medizinische. Hier hat das nichts mit biologischen Ursachen zu tun, sondern markieren die Cluster zB das sozio-ökonomische Umfeld. Fans des Rassebegriffs benutzen das gerne in Unkenntnis, die "Berechtigung" von Rasse als Unterscheidungskriterium zu "gewinnen", haben aber den fachlichen Hintergrund der "Statistical Genetics" nicht kapiert.
Für den neusten Stand und die g.h.M., gut und verständlich geschrieben:
Smedley/Smedley: Race in North America - Origin and Evolution of a Worldview, 2012. Daraus:
"Most geneticists and biological anthropologists now agree with the idea that human races, in any kind of biological sense, do not really exist (Bolnick 2008; Dupre 2008). Human variation, it is argued, is extraordinarily complex, and there is much greater variation within a population than between populations. Most traits are not inherited in discrete units, but their ranges of expression are continuous and overlapping from one population to another. Virtually no traits can be scientifically utilized in an absolute way to distinguish separate populations, especially where there is any degree of propinquity (Bolnick 2008; Graves 2001). Even the frequencies of independently assorted genetic traits are discordant, and there are no genetic traits that are exclusive to one race. Moreover, unlike other animal species that manifest geographic variation in localized populations, humankind undergoes adaptation within a cultural context. Cultural, or learned, factors not only influence the nature of the selective forces that affect the survival of certain genetic features, but also affect human mating and reproductive habits. Since the emergence at least of sapiens forms, mating customs have ceased to be random. The biological expres- sions of genetic transmission have been heavily imprinted by migration and social preferences and taboos. The so-called human races are thus not clear-cut, homogeneous, or uniform groupings bounded by absolute, natural lines of demarcation. Another powerful argument against the use of the term race in science is that the effort to establish racial classifications and to fit all human populations into one or another category obscures and/or distorts the reality of bio- physical variation, so that it is useless for the study of human evolution. For one thing, racial classifications as an end in themselves cannot provide us with explanations of how such variations originated. And the very act of attempting to compress all peoples into limited categories tends to prevent full recognition and comprehension of existing variability; that is, the ranges and gradations of specific physical features. Even in the computer-based clusters, some people appear in more than one “race.” In addition, it is argued, the race concept in biology is a static one, suited to rigid typological thinking but not to modern understanding of the dynamics of genetic processes or the evolutionary significance of human diversity. Even if geneticists could agree on identifying these major clusters of peoples as genetic races, this would neither obviate nor explain the racial ideology by which we live."
Bei Bedarf gern detaillierte Zitate zur Humangenetik und dem Rassebegriff.
Mit begrenzter Sicht hält man möglicherweise manches für begrenzt. Da Du einfach erkennbar kein Humangenetiker bist, ist Dein Urteil über solche Studien völlig belanglos, und - da fachfern - höchstens weltanschaulich interessant. In dem Fall vermute ich, dass die humangenetischen Erkenntnisse äußerst störend bei Rassenachweisen wirken, weshalb sie vorsorglich abqualifiziert werden sollen.
Wenn Du dem Urteil widersprechen möchtest, kannst Du gern zitieren: aus einem der anerkannten wissenschaftlichen Apparate, in denen dann nachzuweisen wäre, dass die Anthropologie die humangenetischen Erkenntnisse für begrenzt hält. Bitte keinen Meta-Talk, sondern einfach nur eine wissenschaftlich anerkannte Enzyklopedie zitieren, die den herrschenden Forschungskonsens zusammenfasst. Dank im Voraus.
Lieber Silesia,
was soll denn dieses nette englische Zitat? Dass es Menschen untershciedlicher Rassen gibt, ist doch offensichtlich. Wir können nun natürlich darüber streiten, ob wir das Wort "Rasse" mögen oder nicht. "Ethnie" hat für mich mehr mit Kultur und der Angehörigkeit zu einer politischen Gemeinschaft zu tun. Das ist etwas Anderes. Wen nun irgendwelche Leute einen Aufsatz schreiben, in dem sie versuchen das Offensichtliche damit wegzureden, dass sie keine durchgehenden genetischen Übereinstimmungen zwischen den Angehörigen derselben Rasse und/oder keine durchgehenden Unterscheidungen zwischen den Angehörigen verschiedener Rassen gefunden haben, widerlegt das doch nicht, was offensichtlich ist. Mal so ganz nebenbei: Wie soll das überhaupt systematisch gehen: Wenn es keine unterschiedlichen Rassen gibt, kann man ja gar nicht prüfen, ob irgendwelche genetischen Marker zwischen Angehörigen derselben Rasse übereinstimmen und zwischen Angehörigen verschiedener Rassen unterschiedlich sind. Das ist doch abstruser Blödsinn!
Eine ganz andere Frage wäre dann, inwieweit es noch oder jemals Gruppen gegeben hat, die "reinrassig" waren. Dieselbe Frage läßt sich aber auch bei Arten stellen, wo wir wohl nicht zu diesem Thema aneinander geraten würden, z.B. bei Hunden oder Pferden. Rassehunde sind ja Exemplare einer Art, deren Vorfahren nach erwünschten Merkmalen von Menschen manuell selektiert wurden, um sie zu einer gemeinsam Fortpflanzung zu bringen. Da ist gar keine biologische Schwelle drin, was vielleicht auch das erste Kriterium ist, dass geflissentlich übersehen wird, wenn versucht wird wissenschaftlich zu beweisen, dass man Menschen nicht unterschiedlichen Rassen gültig zuordnen könne. Zumindest heutzutage wird man kaum noc eine politische Gemeinschaft finden, in der alle Mitglieder "reinrassig" wären. Ob es das je gegeben hat, lässt sich auch trefflich diskutieren, beginnend mit der Frage, wie hoch man da die Latte legen will.
Das beschriebene Phänomen existiert, und es existiert völlig unabhängig von Schwachomaten, die versucht haben, ihre rassistischen Träume mit einigermaßen idiotischen Märchen zu belegen. Rassissmus ist eine Denkwelt, die Menschen nach ihrer vermuteten Rassezugehörigkeit als unterschielich wertvoll und unterschiedlich berechtigt darstellen will. Das setzt zwar einen Rassebegriff als Unterscheidungskriterium voraus. Andersherum ist aber Rassissmus nicht die Voraussetzung dafür, die Existenz unterschiedlicher Menschenrassen als wahr anzuerkennen.
Ich denke, wir sollten endlich dahin kommen, den Begriff der Menschenrasse wertfrei zu betrachten, also anzuerkennen, dass Menschen sehr wohl aus unterschiedlichen Rassen stammen können, und trotzdem völlig gleichwertig sind. Im Grunde genommen, ist die Ablehnung des Begriffs der Menschenrasse selbst rassisstisch, weil diese Ablehnung voraussetzt, unterschiedliche Menschenrassen als nicht gleichwertig zu betrachten.
Ich denke im historischen Ablauf ist die Reihenfolge nicht:
Erst werden unterschiedliche Rassen definiert / dann werden Angehörige anderer Rassen als minderwertig definiert / dann werden sie diskriminiert.
Sondern vielmehr:
Erst werden Angehörige verschiedener politischer Gemeinschaften definiert, / dann wird die Möglichkeit ausgemacht, kollektiv auf Kosten der Angehörigen einer anderen politischen Gemeinschaft durch Diskriminierung Vorteile zu erzielen / dann fühlt sich das nicht gut an / dann wird die Moral so umgestrickt, dass es beruhigender Weise doch in Ordnung erscheint, diese Menschen zu unterdrücken und auszubeuten.
Es war eben viel leichter, Menschen eines deutlich anderen Aussehens krass auszubeuten, nachdem man ihnen das Menschsein weitgehend abgesprochen hatte. Dazu war der Begriff der Menschenrasse praktisch, weil er ein offensichtliches Unterscheidungsmerkmal bot. Der Begriff war aber nicht ursächlich, sondern wurde missbraucht.
Daran, dass man Bantus von Japanern ziemlich sicher unterscheiden kann, beißt keine Maus nen Faden ab. Es gibt aber überhaupt keine Berechtigung dazu Menschen aus solchen Gründen unterschiedlich zu behandeln. Und: Rasse und Kultur sind zwei ganz verschiedene Paar Schuh, auch wenn sie häufig korrelieren, weil die Angehörigen desselben Volkes dazu neigen, miteinander verwandt zu sein.
Wenn wir dann auch einmal anerkennen wollen, dass "Rasse" ein noch weniger absoluter Begriff ist als "Art", weil hier ja keine Fortpflanzungsschranke besteht, dann wird es auch müssig, die Verwandtschaften der einzelnen Rassen betrachten zu wollen. Da wo Rassen künstlich durch Züchterwillen entstehen, kann der Züchter entweder auf eine existierende Rasse zurückgreifen und daraus weiter züchten, oder auf einen breiteren Genpool zurückgreifen und frisch von vorn beginnen. Das ist bei Menschenrassen ja nur insofern anders, als hier kein Züchterwille vermutet wird, sondern Lebensraumanpassungen und auch Zufälle ohne Überlebensvorteil (drift, Flaschenhals).
So, und nun können wir gerne darüber sinnieren, welchen Euphemismus wir für den Begriff gebrauchen sollten, den ich hier als Menschenrasse bezeichnet habe. Der Grund dafür ein anderes Wort zu suchen liegt dann aber im Rassissmus, der noch in so vielen Köpfen steckt und das Wort belastet. Auch in meinem Kopf steckt das, weil ich in einer rassisstischen Kultur aufgewachsen bin (Europa). Genauso steckt das auch den Köpfen von Menschen, die überall Rassissmus ausmachen, wo er gar nicht ist. Solange diese Vorurteile in den Köpfen stecken, wird auch jedes neue Wort schnell vom selben Stigma ereilt werden. Deshalb wäre ich eher dafür über den Zusammenhang nachzudenken, den ich oben rot eingefärbt habe.