Mina,
ein Beispiel aus meiner Heimatstadt.
Am Fluss, an dessen Ufern die Stadt entstand, befindet sich eine holzverarbeitende Firma welches seine Energie mit einem großen Wasserrad bezieht.
In den 1860ern erreicht die Eisenbahn den Ort an dessen Rand.
Ca. 30 Jahre später erwirbt der Betrieb eine große Dampfmaschine und zieht um in die unmittelbare Nachbarschaft des Bahnhofs.
Weder die schwere Maschine selbst, noch der Brennstoff, der wohl nicht ausschließlich aus Holzabfällen bestehen kann, sind wirtschaftlich über das damalige unbefestigte "Straßennetz" transportierbar.
Also legt man Schienen auf den kurzen Weg zum Bahnhof.
Das ist zwar alles richtig aufwändig, die Dampfmaschine ist teuer und die Schienen und der Zusatz-Brennstoff Kohle auch.
Doch gleichzeitig hat man einen Zugang zu einem Netz für den Abtransport der selbst erzeugten Güter.
Und das kann der kleine, aber schnelle, Fluss nicht bieten.
Die Eisenbahn bietet also nicht nur Energieversorgung, so wie der Fluss vorher, sondern auch Transport in beide Richtungen.
Die Lokomotive ist der Antrieb der Bahn.
Es sind auch andere Möglichkeiten denkbar.
Die erste Eisenbahn Europas (Budweis-Linz) wird von Pferden gezogen, und auch die erste deutsche Dampf-Eisenbahn (Nürnberg-Fürth) wird überwiegend mit Pferden betrieben.
Aber so ein Pferd hat halt auch nur ein PS
.
Eine andere Möglichkeit bietet das "Cable-Car". *
Man treibt ein langes umlaufendes Stahlseil (Cable) von einer zentralen Dampfmaschine an, und die Waggons klemmen sich an. (Ein berühmtes Beispiel findet sich in San Francisco)
Damit kann man zwar eine Punkt zu Punkt Strecke bewerkstelligen. Ein Netz entsteht dadurch nicht (und lange Seile sind durchaus tückisch).
Bleibt also die autonome Lokomotive. Die ist stark und wird immer stärker .
Sie braucht zwar Kohle- und Wasserstationen, kann sich aber ansonsten frei auf dem Schienennetz bewegen.
*Schau Dir mal dazu auf YT "A Trip Down Market Street, 1906" an. (und schalt den Ton weg, gab keinen Tonfilm zu dieser Zeit)