Jüngers Arbeiter und die Roboter

overthehill

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Von Ernst Jünger habe ich bereits einige Büchlein gelesen und seine Sicht auf die Welt im Laufe der Jahre doch immer mehr schätzen gelernt. Aktuell habe ich gerade ein zweites mal mit dem "Arbeiter" (1932) begonnen, da fehlte mir beim ersten Durchgang vor ein paar Jahren wohl noch etwas die Muße, jedenfalls ist da nicht viel hängen geblieben.

Nach all den Jahrzehnten hoher Massenarbeitslosigkeit, die wir hinter uns haben, fällt es mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, mich in das metaphysische Konzept einzufühlen, das Jünger in der Gestalt des Arbeiters wohl vorschwebte.

Sofern davon tatsächlich eine geschichtsbildende Kraft ausgeht, wie er meinte, kann man die heute eigentlich nicht mehr ohne die Verstärkung denken, die sich über die Automatisierung der letzten Jahrzehnte ergeben hat.

Was große Industriebetriebe heutzutage mit nur noch einem Minumum an humanoiden Arbeitern rausknallen, ist schon allerhand. Der Großteil der eigentlichen Arbeit hingegen wird von Robotern und der IT erledigt, da springt einem Nietzsches Konzept des Übermenschen ja aus jedem einzelnen Hydraulischlauch heraus geradezu ins Gesicht.

Har Jünger das in den späten Jahren aus dieser Perspektive noch einmal essayistisch kommentiert?
Lohnt da ein Blick in die späten Tagebücher?
 
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