Das Schlachtfeld von Kalkriese soll nach den Kämpfen durch Germanen geplündert worden sein, ähnliches kann man für die meisten Schlachtfelder annehmen - dass die Einheimischen (gleich welcher Herkunft) sich an Recyclingware bedienten. Dazu kommt, dass die römische Armee jener Zeit ein Berufsheer mit sehr teurer Ausrüstung war, während ihre Gegner weit weniger Gerüstet waren… Kurz: Wo nichts ist, kann man nichts finden. Schwerter, Helme oder gar eiserne Körperrüstung besaßen bei den Germanen Seltenheitswert! Und das gilt für die meisten der sogenannten „Barbarenvölker“, also nicht nur für Germanen…
[FONT="]Was macht denn die Masse der Fundstücke gerade am Harzhorn aus? Schuhnägel (nur die Römer hatten mit Nägeln verstärkte Sohlen), Geschossspitzen und diverse Bruchstücke. Was ein Mann am Körper trägt, findet man bei Schlachttoten in der Regel nahe bei dessen Körper (= Recycling einfach!), während die Geschosse vereinzelt irgendwo im Grünen versteckt liegen konnten. Auch ist die Metallmenge einer Pfeilspitze nicht sonderlich groß… Es gab damals keine Wegwerfgesellschaft, alles wurde wieder gebraucht! Das römische Militär war zum Kriege da, es rechnete wohl kaum die Kosten von Pfeilsalven auf, während hinter germanischen Bogenschützen keine umfassende Logistik für Ersatz sorgte. Ich möchte annehmen, dass germanische Krieger im Zweifel eher nicht schossen um zu sparen, als vielleicht ein römischer Auxiliar? Da fällt mir der alte Film „Braveheart“ wieder ein, wo der böse König Eduard anstelle von (teuren) Pfeilsalven zuerst die Iren gegen die Aufständischen vorschickt… Auf der Trajanssäule sind sogar germanische Hilfstruppen abgebildet, die halbnackt mit Keulen angreifen. Noch später finden sich Berichte (Ammianus Marcellinus), wo sich Germanen provisorisch mit geflochtenen Schilden und im Feuer „gehärteten“ Holzspeeren und Wurfhölzern (also Metallfrei!) bewaffnen. So trug ein Legionär rund 30 kg Ausrüstung (meist Metall) mit sich herum. Lanzenspitze, Schildbuckel und Gürtelschnalle eines einfachen Kriegers wog nur einen geringen Bruchteil davon. Organische Ausrüstungsgegenstände sind bis heute längst verrottet.
[/FONT] Generell beeinflussten sich beide Seiten militärtechnisch durchaus. Erschwerend kommt hinzu, dass vielfach Germanen in den römischen Hilfstruppen dienten, wo sie häufig auf „einheimische Weise“ bewaffnet waren. Waffenhandel gab es ebenfalls…. Eine Unterscheidung fällt schwer. Typisch Germanisch sind vielleicht Hiebschwerter, Wurfäxte, auch zum Hieb geeignete Speerspitzen…? Fündig wirst du eher bei den von Carolus angeführten Themen.