Je mehr ich mich mit dem Thema Kelten und Römer beschäftige,um so mehr komme ich zu dem Schluß,daß die Römer die eigentlichen Barbaren (im zivilisatorischen Sinne) waren.
@zaphodB.
Pass bitte ein wenig mit diesen polemischen Behauptungen auf. Mit deiner Behauptung klammerst du nämlich aus, das Rom in vielen Bereichen bis heute Vorbildcharakter für unsere eigene Kultur hat.
Ja-ja, da ist er der Culturkampf - mitten in unserer Gesellschaft : "Barbaren" contra Römer, immer noch nach weit über 1000 Jahren. Und das interessiert mich ...
Es gibt grob gesehen zwei Typen: Der eine beruft sich auf die griechisch-römische Tradition, der andere lehnt genau dies ab und schwärmt für die ehemals "barbarischen" Völker.
Und es scheint dabei darum zu gehen, wie wir in unserer heutigen Cultur eigentlich leben wollen? Das hat sicher auch etwas mit der Bewertung von Naturnähe zu tun. Wieviel Civilisation wollen wir eigentlich? Es hat aber auch mit Denkweisen zu tun: Es gibt Menschen, denen das Rationale suspect vorkommt und die mögen oftmals die römische Tradition nicht.
Für mich war das Schwärmen für Kelten und Germanen immer unerklärlich. Es gibt da ja Leute, die kaum zwischen Filmfiction und Historie unterscheiden (können). Letzteres will ich hier niemandem unterstellen. Aber von einer gewissen Kelten- Germanenromantik ist der Interessierte wohl kaum frei.
Der prorömische Typ scheint mir eher Angst zu haben, den sicheren Boden der Civilisation zu verlassen. Ich zähle mich durchaus dazu ...
Aber gerade bei diesem Thema muß man beachten, daß Menschen aufeinander prallen, die offensichtlich völlig verschieden denken und fühlen. - Mir ist z.B. aufgefallen, daß Freunde des Mittelalters öfters schlecht mit denen dere Aufklärung harmonieren. Weil die Philosophien grundverschieden sind. - Es gibt noch mehr solche Gegensätze: Rothäute - Bleichgesichter ect.
Mancher ist von Jugend auf vielleicht von Asterix und Obelix beeinflußt, wo man lernt, daß auf die Römer einzuschlagen sei ...
Aber in gewissem Sinne kann man sagen, daß dieses keltisch-germanische Denken heute im Aufwind begriffen ist: Unsere Bevölkerung wendet sich nämlich von ihrer geistigen Tradition ab und "(dritte-)Weltcultur" bekommt zunehmend Raum. Der alte griechisch-römische Rationalismus der Renaissance scheint im Niedergang begriffen zu sein.
Ich sage das mal ganz wertneutral und bin gespannt, wie andere das betrachten ...