Erstmal berichtige ich mich, der Roman hieß vollständig: "Der Talisman" oder "Richard Löwenherz in Palästina. Erzählung aus der Zeit der Kreuzfahrer" (The Talisman, aus Tales of the Crusaders, 1825) Jedenfalls fand ich die eine Szene halt sehr ähnlich. Ebenfalls fielen mir Parallelen zu ähnlich gelagerten und sagenhaften Literaturvorlagen auf. Die Beziehung des Ritters zu einer Prinzessin erscheint schon sehr sagenhaft, ebenso der Aufstieg vom Schmied zum Ritter. Ich dachte kurz an "Wieland" oder dergleichen, schade dass Ridley Scott (hm auch der Nachname stimmt mit dem Literaten überein :still: :grübel: :devil: ) den Titelhelden nicht auch noch seine eigene Rüstung schmieden ließ.
Mal kurz noch eine andere Frage, die ganz böse ist. War nicht ein Schmied ein Handwerker und hätte er nicht als Handwerker nach den Geboten der Zünfte (http://www.mittelalter-handwerk.de/zunfte.htm) einen väterlichen Betrieb nur übernehmen können? Für einen Bastard bzw. Sohn eines Edelmannes, dessen Vaterschaft allerdings scheinbar unbekannt war, eine komische Karriere, außer seine Frau war vielleicht Witwe oder Tochter eines Schmieds, dann war das Einheiraten durchaus eine gängie Praxis, wenn ich mich richtig an einen Vortrag der Handwerkskammer hier in Freiburg erinnere. Das Zunftwesen kam im Hochmittelalter auf, fragt sich, ob es zu der Zeit schon flächendeckend entwickelt war...:grübel:
Timo:
Die Niederlage der Kreuzfahrer in offener Feldschlacht empfand ich zumindest eher so unter dem Motto präsentiert: selber schuld, wenn ihr einen Fehler begeht. Emotionen waren damit weniger verbunden, außer dass der Zuseher vielleicht erleichtert war, die paar Bösewichtcharaktere, die auch auf die Dauer etwas langweilig wurden, los zu sein. :devil: Stimmt eigentlich allerdings auch beklommen, wenn man es schon halb als positiv den Sarazenen zurechnet, nicht als ausgesprochen negativ erschienen zu sein.:grübel:
Mal kurz noch eine andere Frage, die ganz böse ist. War nicht ein Schmied ein Handwerker und hätte er nicht als Handwerker nach den Geboten der Zünfte (http://www.mittelalter-handwerk.de/zunfte.htm) einen väterlichen Betrieb nur übernehmen können? Für einen Bastard bzw. Sohn eines Edelmannes, dessen Vaterschaft allerdings scheinbar unbekannt war, eine komische Karriere, außer seine Frau war vielleicht Witwe oder Tochter eines Schmieds, dann war das Einheiraten durchaus eine gängie Praxis, wenn ich mich richtig an einen Vortrag der Handwerkskammer hier in Freiburg erinnere. Das Zunftwesen kam im Hochmittelalter auf, fragt sich, ob es zu der Zeit schon flächendeckend entwickelt war...:grübel:
Timo:
Gut der Film war eher begrenzt auf die Sichtweise auf die Verhältnisse im christlichen Lager. Dennoch waren die Moslems für mein Gefühl recht positiv besetzt. Ich fand schon, dass der Film einen gegenüber den Verteidigern ebenso wie gegenüber den Angreifern von Jerusalem recht reserviert bzw. unparteiisch gegenüberstehen ließ.Einmal abgesehen davon, daß die von Dir hervorgehobenen "Ausnahmen" in beiden Fällen nicht durch Exaktheit im Sinne der Geschichtswissenschaft glänzen, verstehe ich auch Deinen positiven Eindruck zur Darstellung der Muslime in Kingdom Of Heaven nicht: mit Ausnahme von Saladin erschienen sie als monolithischer Block in Form von Kriegern mit runden Schilden, und von ihrer Kultur bekam man mal gar nichts mit.
Die Niederlage der Kreuzfahrer in offener Feldschlacht empfand ich zumindest eher so unter dem Motto präsentiert: selber schuld, wenn ihr einen Fehler begeht. Emotionen waren damit weniger verbunden, außer dass der Zuseher vielleicht erleichtert war, die paar Bösewichtcharaktere, die auch auf die Dauer etwas langweilig wurden, los zu sein. :devil: Stimmt eigentlich allerdings auch beklommen, wenn man es schon halb als positiv den Sarazenen zurechnet, nicht als ausgesprochen negativ erschienen zu sein.:grübel: