1.
Um aber auf Kolberg zurückzukommen, musste ich dabei weniger an US- Produktionen wie "Green Baretts" oder "The Alamo" denken, als an die Kriegsfilme die in den 50er, 60er Jahren im Ostblock gedreht wurden.
2.
Bei einigen Szenen aus Veit Harlan Filmen habe ich oft den Eindruck, dass da Sergej Eisenstein oder D. W. Griffith Pate gestanden haben. Francis Ford Coppola sagte einmal, ein guter Regisseur müsse "steal from the best", und Harlan scheint dieses Motto verinnerlicht zu haben. Freund und Feind sind in Schwarz Weiß Filmen manchmal schwer auseinanderzuhalten. Eisenstein verwendete musikalische Ldeitmotive, und Harlan ließ in "Der Große König" die Preußen immer von links nach rechts angreifen. Ob Zufall oder nicht, die gleiche Konzeption findet man auch auf antiken Malereien z. B. auf dem Fresko aus Pompeji, das Alexander und Dareios bei Issos oder Gaugamela zeigt.
1.
Diese Filme wurden ja auch später gedreht.
Wie üblich waren denn staatlich gelenkte Filme in den USA?
2.
Ich fand auch recht viele Parallelen zwischen sowjetischen Filmen der Zeit und dem deutschen Propagandafilm.
Vielleicht auch eben weil die Sowjetunion teilweise seltsam mit der Vergangenheit umging, ging sie doch immer dabei auch die Gefahr ein, das Zarentum auf irgendeine Weise zu verherrlichen.
Die gleiche Frage könnte man sich aber auch bei den Fridericus-Rex-Filmen stellen - hätten sie nicht auch den Monarchisten Auftrieb verschaffen können? Hat man diese Gefahr erkannt?
Für "Kolberg" spielt das keine so große Rolle. Da steht ja das Militär im Vordergrund und der Heldenmut.
Wie kann eine Person als zu Recht der Vorbildfunktion einer Ideologie die über 100 Jahre später den Nationalen Gedanken der Zeit Körners für sich auf die Fahnen schreibt eingestuft werden?
Das diverse Ereignisse oder Personen für die eigenwilligen Ideologien der Randspektren genutzt werden, macht diese doch nicht auch zu deren geistigen Handlangern?
Generell ist es doch so, dass man Körner von der Seite der Nationalsozialisten nicht extra verbiegen musste. (
Körner Superstar | ZEIT ONLINE )
Ich habe jetzt mal seine Gedichte auf Zeno überflogen und frage mich eh, wie man sowas am Stück mit immer derselben Beschwörungsformel hat verfassen können. :S
Dass seine Werke für die Nationalsozialisten Pate stehen würden, konnte er freilich nicht wissen.
Man muss ihn sicher aus seiner Zeit heraus betrachten. Sein Umfeld mit Arendt und ähnlichen Freunden im Geiste wird sein übriges getan haben. :S Uns wurde zumindest im Schulunterricht zwar ein Gedicht von ihm vorgestellt, aber auch verdeutlicht, dass seine Werke wegen der nationalistischen Sichtweise mit Vorsicht zu genießen sind.
Die Dichtung der französischen Revolution war ja auch sehr nationalistisch geprägt. Triefenden Patriotismus findet man auch schon bei Kleist (Ewald Christian von Kleist). Aber ich überlege gerade emsig, ob mir ein französisches Lied aus den Revolutionskriegen einfällt, welches so explizit einen bestimmten Feind verteufelt.:grübel:
Hier ein alter Film zu Vordenkern des Nationalismus (oder auch nicht):
http://www.geschichtsforum.de/f66/v...lstaats-als-vordenker-der-ns-ideologie-35441/ Passt hier v.a. wegen des Beginns vom Film "Kolberg" in die Thematik.