tejason
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Ein anderes mir bekanntes Beispiel:
Noch 1941 verkaufte Boeing die Nachbaurechte über ein Bomben-Zielgerät für Flugzeuge an die Deutschen!
Da kommt einer durch die Tür, hat Geld in der Hand und will etwas kaufen.
Fällt verdammt schwer da nein zu sagen.:nono:
Guter Punkt. Meiner Ansicht nach änderten die Erfahrungen des 1. Weltkrieges das Verhältnis zwischen Politik und (Wehr-)Wirtschaft grundlegend. Nach diesem Krieg war klar das die Fähigkeit einen Krieg zu führen sehr wesentlich auch vom strategischem Potential einer Volkswirtschaft abängt, da nun niemand mehr mit "schnellen Siegen" rechnen konnte. Jene Staaten die hier besondere Defizite hatten, begannen besonders intensiv nach Ausweichmöglichkeiten und entsprechenden militärischen Doktrinen zu suchen. Hier ist besonders Deutschland zu nennen, das sich intensiv mit synthetischer Ölherstellung, künstlichem Gummi und dergleichen mehr befasste. Rein militärische Überlegungen führte zu Konzepten wie dem strategischen Bombenkrieg oder Ideen, die wir heute unter dem Begriff des 'Blitzkrieges' zusammenfassen. Viele wehrwirtschaftliche Entscheidungen der Nazis sind auch vor diesem Hintergrund zu sehen.
Etwa wurde der Neubeginn in der Panzerproduktion nicht an die in Serienfertigung bewanderten Firmen Ford und Opel gegeben, da man befürchtete dass durch ihre US-Eigner eventuelle Geheimnisse weiter gegeben werden konnten. Auch die Industrie musste das berücksichtigen und vergab die Patente zur Herstellung von Buna (Synthesekautschuk) an eine US-Firma nur unter entsprechenden Auflagen. Als die USA dann 1941 ihre Kautschukquellen in Fernost an die Japaner verlor, weigerte sich der Patentnehmer gemäß des Vertrages die Patente herauszugeben. Das Wort vom Verrat ging um und ein Kongressbeschluß verpflichtete schließlich zur Herausgabe des Patentes. Vielfach waren nun Genehmigungen notwendig, wenn wehrtechnisch verwendbare Verfahren oder Produkte exportiert werden sollten.
Die Industrie hat es aber wohl bis heute sehr gut geschafft sich ihre Absetzmärkte zu sichern und zu erhalten nach den Umbrüchen der beiden Weltkriege...