Andronikos
Mitglied
*Ende 1281, +11.10.1347
dt. König seit 1314, Kaiser seit 1328
1314 wurde er in einer Doppelwahl neben dem Habsburger Friedrich von Österreich zum König gewählt. Nach jahrelangem Thronstreit kann er sich mit der Schlacht bei Mühldorf am Inn gegen Friedrich durchsetzen (1322). In der Folge gerät er in Konflikt mit Papst Johannes XXII., 1324 wird er mit Kirchenbann belegt. Dies führte zu einer Aussöhnung mit den Habsburgern, Anfang 1326 erkannte er Friedrich als Mitkönig an. Die stabilisierte Lage in Deutschland ermöglicht ihm nun einen "Italienzug". Am Pfingssonntag 1327 wird er in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien gekrönt. Im Januar 1328 trifft er in Rom ein, wo er von Kardinal Sciarra Colonna, als Beauftragten des populus romanum zum Kaiser gekrönt wurde (bewußte Mißachtung des päpstlichen Anspruches auf die Kaiserkrönung). Er setzt Johannes XXII. ab und setzt Nikolaus V. als (Gegen-)Papst ein. Nach dem Tod Friedrichs 1330 kehrt er nach Deutschland zurück und versucht in der Folge eine Einigung mit Johannes XXII. zu erreichen. Doch auch nach dessen Tod erreicht man keine Einigung mit dem Nachfolger Benedikt XII., besonders weil der französiche König dies zu verhindern sucht. 1338 entscheiden die Kurfüsten, das der von ihnen Gewählte nicht der päpstlichen Approbation bedarf, Kraft ihrer Wahl ist er automatisch im gesamten Römischen Reich herrschaftsbefähigt. Damit festigt Ludwig seine Position. Der Nachfolger Benedikts, Clemens VI. fördert die Thronansprüche der Luxemburger, 1343 fordert er die Kurfüsten zu einer Neuwahl auf. 1346 wählen 5 Kurfürsten den Luxemburger Karl von Mähren (Karl IV.) zum König. Der sich dadurch anbahnende Konflikt wurde durch den Tod des Kaisers beendet. Da mit Karl IV. der Nachfolger schon gewählt war und dieser seine Machtbasis nach Ludwigs Tod schnell festigen konnte, bestand keine Aussicht auf eine dauerhafte Etablierung einer Wittelsbacher Dynastie auf dem deutschen Königs/Kaiser-Thron. Er blieb aber dauerndes Vorbild für seine Nachfolger, mit Rupprecht von der Pfalz und Karl VII. gab es jedoch nur noch zwei, wenig erfolgreiche Wittelsbacher, auf dem deutschen Königs-/Kaiserthron.
http://www.bautz.de/bbkl/l/ludwig_iv_d_b.shtml
Ludwig IV. war der erste deutsche Herrscher seit der Vernichtung der Stauferdynastie der mit einigem Erfolg das Römisch-Deutsche-Kaisertum wieder aufleben lies (sein Vorgänger Heinrich VII. starb kurz nach seiner Kaiserkrönung). Durch diesen Versuch die Herrschaft wieder auf Italien auszudehnen und dort auch aktive Politik zu betreiben, musste er in Konflikt mit dem Papsttum geraten. Er war seit 1324 praktisch ununterbrochen unter Kirchenbann, allerdings hatte das für ihn praktisch weit weniger Auswirkungen als noch für seine Vorgänger im Hochmittelalter (Heinrich IV, Friedrich II.). Daran erkennt man auch das stark gesunkene Ansehen und damit den Einfluß der Päpste. Da sie sich in Avignon in völlige Abhängigkeit der französischen Könige begeben hatten, diskreditierten sie sich für Einmischungen in die deutsche bzw. die Reichspolitik. Ludwig konnte sich dagegen insbesondere auf den Orden der Franziskaner stützen - mit ihrem Armutsideal stellten sie ein bedeutendes Gegengewicht zum Papsttum dar.
In Anbetracht der beträchtlichen Widerstände gegen seine Herrschaft kann man Ludwig durchaus gewissen Erfolg bescheinigen. Zwar gelang ihm die Erneuerung der Kaisertums nicht in der alten Form, was nach fast hundert Jahren seit Friedrich II. auch nicht zu erwarten war. Doch legte er mit seiner Herschaft die Grundlagen für seine Nachfolger im Spätmittelalter. Die Entscheidung der Kurfürsten von 1338 insbesondere ist ein deutlicher Schritt der Emanzipation vom Papsttum, ein erster Schritt zur völligen Unabhängigkeit der Kaiserwürde von der päpstlichen Legitimation, was reichlich hundert Jahre später zum Titel "Erwählter Römischer Kaiser" führt.
So, jetzt bin ich auf eure Meinungen und Anregungen gespannt. Ich habe hiermit nur meine ersten Gedanken zu Ludwig Dem Bayern formuliert.
http://www.bautz.de/bbkl/l/ludwig_iv_d_b.shtml
dt. König seit 1314, Kaiser seit 1328
1314 wurde er in einer Doppelwahl neben dem Habsburger Friedrich von Österreich zum König gewählt. Nach jahrelangem Thronstreit kann er sich mit der Schlacht bei Mühldorf am Inn gegen Friedrich durchsetzen (1322). In der Folge gerät er in Konflikt mit Papst Johannes XXII., 1324 wird er mit Kirchenbann belegt. Dies führte zu einer Aussöhnung mit den Habsburgern, Anfang 1326 erkannte er Friedrich als Mitkönig an. Die stabilisierte Lage in Deutschland ermöglicht ihm nun einen "Italienzug". Am Pfingssonntag 1327 wird er in Mailand mit der eisernen Krone zum König von Italien gekrönt. Im Januar 1328 trifft er in Rom ein, wo er von Kardinal Sciarra Colonna, als Beauftragten des populus romanum zum Kaiser gekrönt wurde (bewußte Mißachtung des päpstlichen Anspruches auf die Kaiserkrönung). Er setzt Johannes XXII. ab und setzt Nikolaus V. als (Gegen-)Papst ein. Nach dem Tod Friedrichs 1330 kehrt er nach Deutschland zurück und versucht in der Folge eine Einigung mit Johannes XXII. zu erreichen. Doch auch nach dessen Tod erreicht man keine Einigung mit dem Nachfolger Benedikt XII., besonders weil der französiche König dies zu verhindern sucht. 1338 entscheiden die Kurfüsten, das der von ihnen Gewählte nicht der päpstlichen Approbation bedarf, Kraft ihrer Wahl ist er automatisch im gesamten Römischen Reich herrschaftsbefähigt. Damit festigt Ludwig seine Position. Der Nachfolger Benedikts, Clemens VI. fördert die Thronansprüche der Luxemburger, 1343 fordert er die Kurfüsten zu einer Neuwahl auf. 1346 wählen 5 Kurfürsten den Luxemburger Karl von Mähren (Karl IV.) zum König. Der sich dadurch anbahnende Konflikt wurde durch den Tod des Kaisers beendet. Da mit Karl IV. der Nachfolger schon gewählt war und dieser seine Machtbasis nach Ludwigs Tod schnell festigen konnte, bestand keine Aussicht auf eine dauerhafte Etablierung einer Wittelsbacher Dynastie auf dem deutschen Königs/Kaiser-Thron. Er blieb aber dauerndes Vorbild für seine Nachfolger, mit Rupprecht von der Pfalz und Karl VII. gab es jedoch nur noch zwei, wenig erfolgreiche Wittelsbacher, auf dem deutschen Königs-/Kaiserthron.
http://www.bautz.de/bbkl/l/ludwig_iv_d_b.shtml
Ludwig IV. war der erste deutsche Herrscher seit der Vernichtung der Stauferdynastie der mit einigem Erfolg das Römisch-Deutsche-Kaisertum wieder aufleben lies (sein Vorgänger Heinrich VII. starb kurz nach seiner Kaiserkrönung). Durch diesen Versuch die Herrschaft wieder auf Italien auszudehnen und dort auch aktive Politik zu betreiben, musste er in Konflikt mit dem Papsttum geraten. Er war seit 1324 praktisch ununterbrochen unter Kirchenbann, allerdings hatte das für ihn praktisch weit weniger Auswirkungen als noch für seine Vorgänger im Hochmittelalter (Heinrich IV, Friedrich II.). Daran erkennt man auch das stark gesunkene Ansehen und damit den Einfluß der Päpste. Da sie sich in Avignon in völlige Abhängigkeit der französischen Könige begeben hatten, diskreditierten sie sich für Einmischungen in die deutsche bzw. die Reichspolitik. Ludwig konnte sich dagegen insbesondere auf den Orden der Franziskaner stützen - mit ihrem Armutsideal stellten sie ein bedeutendes Gegengewicht zum Papsttum dar.
In Anbetracht der beträchtlichen Widerstände gegen seine Herrschaft kann man Ludwig durchaus gewissen Erfolg bescheinigen. Zwar gelang ihm die Erneuerung der Kaisertums nicht in der alten Form, was nach fast hundert Jahren seit Friedrich II. auch nicht zu erwarten war. Doch legte er mit seiner Herschaft die Grundlagen für seine Nachfolger im Spätmittelalter. Die Entscheidung der Kurfürsten von 1338 insbesondere ist ein deutlicher Schritt der Emanzipation vom Papsttum, ein erster Schritt zur völligen Unabhängigkeit der Kaiserwürde von der päpstlichen Legitimation, was reichlich hundert Jahre später zum Titel "Erwählter Römischer Kaiser" führt.
So, jetzt bin ich auf eure Meinungen und Anregungen gespannt. Ich habe hiermit nur meine ersten Gedanken zu Ludwig Dem Bayern formuliert.
http://www.bautz.de/bbkl/l/ludwig_iv_d_b.shtml