Luftkrieg: Der alliierte Luftangriff auf Basel

OT: Zum 2. WK kenne ich mich nicht so aus, zum 1. WK lese ich gerade von Helfferich wie die Neutralen und insbesondere die Schweiz ständig Druck von Ententeseite und von den Mittelmächten bekamen, damit sie das taten/nicht taten was die andere Seite wollte. (Machst Du es, kriegst Du einen Tritt in die line Seite des Hintern, machst Du es nicht, kriegst du einen Tritt in die rechte Seite des Hintern)

Das war auch im 2. WK so. Aus der Sicht der USA (die ja auch mal Neutral waren) gehörte die Neutraliät der Vergangenheit an. Sie gingen gegen die Neutralen hart vor um sie in die Massnahmen des alliierten Wirtschaftskrieges einzuspannen. Gegen Ende und nachdem Krieg geriet die Schweiz unter massiven amerikanischen Druck und musste in verschiedenen Bereichen Konzessionen eingehen.


Fakt ist, dass die Schweiz und Schweden nach Ende des Krieges zuerstmal aus der UNO ausgeschlossen blieben, da sie sich weigerten Nazideutschland den Krieg zu erklären.

Das ist so nicht ganz richtig und sehr einfach gesagt, dabei blendest du den gesamten Kontext aus.

Kritik kam vorwiegend von aussen. Die Sowjetunion hatte seit jeher und generell keine positive Einstellung zur Neutralität. Die USA erwartete ab 1943 mit immer dringender werdenen Worten, dass die Position der Unparteilichkeit aufgegeben werden müsse, dies ging alle Neutralen Staaten an. Hauptsächlicher Diskussionspunkt war allerdings nicht die Frage, ob und inwieweit die Schweiz unter dem Druck der deutschen Vorherrschaft allenfalls vom neutralen Kurs abgewichten sei, sondern vielmehr, ob die Schweiz berechtigt sei, die Politik der beidseitigen Wirtschaftsbeziehungen auch noch in der letzten Phase des Krieges weiterzuverfolgen. Der Aussenminister der USA Cordell Hull forderte die Neutralen relativ spät im April 1944 öffentlich auf, ihre Beziehungen zum Feind abzubrechen.


Neutraltität galt nach 1945 bei den Alliierten nicht als friedensliebende Politik. In der UNO Charata steht davon zwar nichts, hingegen in den Zusatzprotokollen, darin wird die klassische und permanente Neutralität als chartawidrig angesehen. Die Neutralität widersprach der neuen Völkerrechtsphilosopie.


Zitat einer Arbeit von mir über die Neutralität der Schweiz schrieb:
Die Schweiz wurde wie die andern Neutralen Staaten 1946 nicht nach San Francisco zur Gründung der UNO eingeladen. Die Siegerstaaten waren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr bereit, der Schweiz einen neutralen Sonderstatus in der Weltfriedensorganisation zu geben. Die Schweiz versuchte 1946 durch integrale Neutralität eine Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen zu erlangen. Dies konnte aber nicht verwirklicht werden, und der Bundesrat entschied darauf hin, dass die Schweiz in Zukunft abseits der UNO stehen werde. Der Bund begründete diesen Entscheid damit, dass es die Neutralität nicht erlaube, sich an der kollektiven Sicherheit zu beteiligen. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich die Schweiz vermehrt in der humanitären Hilfe. Diese Tätigkeiten wurden fast zu einer staatlichen Mission erklärt und waren für die Aussenpolitik ein wesentlicher Faktor. Trotz der Nichtmitgliedschaft der Schweiz in den Vereinten Nationen gelang es 1946 der Regierung, den europäischen Sitz der UNO in Genf in das ehemalige Völkerbundgebäude anzusiedeln. Neben der humanitären Arbeit ist das Gastrecht für internationale Organisationen in Genf ein wichtiger Punkt in der Beziehung der Schweiz mit der UNO.



Wer sich zu diesem Thema einlesen möchte, hier ein paar Literaturtipps:

Georg Kreis, Kleine Neutralitätsgeschichte der Gegenwart. Ein Inventar zum neutralitätspolitischen Diskurs in der Schweiz seit 1943, Hauptverlag, 2004

Jürg Martin Gabriel, Sackgasse Neutralität, Hochschulverlag ETH Zürich, 1997


Georg Kreis, Die Schweizer Neutralität, Beibehalten, umgestalten oder doch abschaffen?, Werd Verlag, 2007
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ältere Generation (75+) in Südwestdeutschland war sich zu den 1944/45er Bombardierungen einig, "da wurde den Schweizern beigebracht, was passiert, wenn sie nicht...."

Nochmal zurück zu den Bombardierungen und zu den statistischen Hinweisen auf Luftraumverletzungen (im Vergleich zu den Vorjahren).

Ende 44 und 1945 tummelten sich inzwischen so 20.000+ allierte Flugzeuge nahezu täglich am Himmel, bei den taktischen Verbänden inzwischen von frz. und belgischen Flugplätzen, dazu Italien. Die Zahlen sind mit 1940 nicht zu vergleichen, auch wenn die Technik fortgeschritten war.
 
Nochmal zurück zu den Bombardierungen und zu den statistischen Hinweisen auf Luftraumverletzungen (im Vergleich zu den Vorjahren).

Ende 44 und 1945 tummelten sich inzwischen so 20.000+ allierte Flugzeuge nahezu täglich am Himmel, bei den taktischen Verbänden inzwischen von frz. und belgischen Flugplätzen, dazu Italien. Die Zahlen sind mit 1940 nicht zu vergleichen, auch wenn die Technik fortgeschritten war.

Natürlich.
Aus Zeitzeugenberichten weiß ich aber zB, dass die Angriffe auf Friedrichshafen (Dornier, ZF, Maybach) in aller Regel über den Bodensee geflogen wurden, zwangsläufig mit Verletzung des Schweizer Luftraums.
Soooo groß scheint der Respekt davor nun wirklich nicht gewesen zu sein. Da muss ja fast zwangsläufig irgendwann etwas geschehen.
(Bei den Deutschen ebenfalls nicht, siehe vor-vorige Diskussion)

Aber das gibt ja bis heute internationale Verwicklungen, die bei Überlingen abgestürzte Maschine mit den russ. kindern war ja im Anflug auf Zürich.

OT: Im Südwesten heißt es, die Anflugschneise für Kloten müsse über dt. Gebiet gehen, da die einzige Alternative über "das" Wohnviertel des Schweizer Geldadels gehen würde, was dieselben natürlich zu verhindern trachten.
 
Am 22. Dezember 1940 wurde Zürich bombardiert.

Zuerst triff es Höngg, dort geht in einem Dreifamilienhaus eine Bombe nieder. Dabei stirbt eine 65 jährige Frau. Danach gehen im Industriequartier Bomben nieder. Es trifft eine Autorwerkstatt und das Bahnviadukt bei Wipkingen. Brandbomben gehen über Zürich nieder, die Feuer können aber schnell gelöscht werden. Das Viadukt hat ebenfalls Schaden genommen und als die Bahnarbeiter diese beheben wollten ging eine Bombe mit Zeitzünder los. Englische Flugzeuge haben in dieser Sonntagnacht Zürich bombardiert. Es blieb vorerst offen ob das mit Absicht oder versehentlich geschehen ist. Gerüchte machten ihre Runde, man vermutete der Angriff habe die Bahnlinie zwischen Deutschland und Italien treffen sollen und die Schweiz deponierte in London eine Protestnote.

Wie ich schon in den älteren Beiträgen geschrieben habe, wurde Zürich dann noch einmal am 18. Mai 1943 und am 4. März 1945 bombardiert. Die Bomben von 1943 gehen auf die Maschinenfabrik Oerlikon und auf die Bahnlinie Zürich Seebach nieder, und die von 1945 auf die Landwirtschaftsschule Strickhof.
Die Gerüchte über die absichtliche Bombardierung durch die alliierten Truppen blieben hartnäckig erhalten. Heute ist klar dass es keine Absicht war. Eine historische Studie von 2004 kam zum Schluss, dass die betreffenden Besatzungen die Orientierung verloren hatten und Zürich schlicht mit einer deutschen Stadt verwechselt hatten. Die Bomben vom 22. Dezember 1940 waren nicht für Zürich bestimmt sondern für die Motorenfabrik in Mannheim.

Quelle: Stefan Ineichen. Zürich 1933 - 1945. 152 Schauplätze. Zürich 2009
 
Finde das noch eindrücklich.

Aus dem Buch von Ineichen:

Probelauf für die Verdunkelung am 10. Juni 1937: Zürich normal beleuchtet um 22 Uhr , die verdunkelte Stadt um 23.30 Uhr. Unbewegte Lichtkegel in Kloten, Lichtreihe im unverdunkelten Bahnhofsareal. (Fotos: Baugeschichtliches Archiv Zürich)
 

Anhänge

  • ineichen_09_01.jpg
    ineichen_09_01.jpg
    43,1 KB · Aufrufe: 319
  • ineichen_09_02.jpg
    ineichen_09_02.jpg
    13,4 KB · Aufrufe: 356
Die Bomben vom 22. Dezember 1940 waren nicht für Zürich bestimmt sondern für die Motorenfabrik in Mannheim.

Als Ergänzung, weil auf Mannheim/Ludwigshafen schon oben nach dem BC War Diaries verwiesen wurde: Vom 10. bis 24.12.1940 war Mannheim/Ludwigshafen nahezu jede Nacht das Ziel, mit Schwerpunktnächten.

Zahlreiche Besatzungen verflogen sich, aufgrund der mangelhaften Navigationsmöglichkeiten. die Streuungen verliefen grob entlang des .Rheins.
 
Bekannt eher für ihre Fla-Waffen. Ich frage mich, wie es die Schweizer im 2. Weltkrieg geschafft haben, beide Seiten zu beliefern.

Hier kannst du es nachlesen, was wieviel wohin exportiert wurde. Es ist zuviel um hier reinzukopieren und die Tabellen werden dann eh unleserlich:

Unabhängige Expertenkommission Schweiz - Zweiter Weltkrieg UEK

Leider gibt es keinen direkten Link zum Abschlussbericht. Du findest das unter
Berichte 2001/2002
Schlussbericht
Dann Kapitel 4
und dann Kapitel 4.2 Rüstungsindustrie und Kriegsmaterialexporte S. 205 bis 224
 
Dazu noch eine Episode:

Für die Weihnachtsnächte 24./25.12.1940 gab es eine offizielle Verlautbarung der Schweiz gegenüber London, dass in diesen Nächten keine Verdunkelung hergestellt würde. Damit wurde die dringende Bitte verbunden, den Schweizer Luftraum nicht zu verletzen bzw. diese "Beleuchtung" ausznutzen, bzw. sah man die erhöhte Gefahr von Fehlnavigationen.

Darüber beriet um den 20.12.1940 das War Cabinet. Hintergrund waren die Bombenangriffe auf Norditalien, die ebenfalls im Dezember 1940 erfolgten und die regelmäßig unter Verletzung des Schweizer Luftraumes durchgeführt wurden.

Man verzichtete in den beiden angekündigten Nächten auf Überflüge nach Norditalien, um Irrtümer auszuschließen.
 
Zu diesem Zeitpunkt war das Bomber Command samt Harris nicht wirklich ernst zu nehmen.

Rational nicht, die Wahrnehmung/Aufregung ist allerdings ein zweites paar Schuh. Von Deutschland aus betrachtet sicher auch das nicht, allerdings waren schon einige Tote der nicht im Krieg befindlichen Schweiz dort einige Tote zuviel.

Daher die ungewöhnliche Bitte der Schweiz.

Die Italiener waren übrigens höchst beunruhigt von solchen Aktionen, ein paar Bomben auf den gedachten "Luftschutzkeller" ergaben ein Politikum.
 
Rational nicht, die Wahrnehmung/Aufregung ist allerdings ein zweites paar Schuh. Von Deutschland aus betrachtet sicher auch das nicht, allerdings waren schon einige Tote der nicht im Krieg befindlichen Schweiz dort einige Tote zuviel.

Daher die ungewöhnliche Bitte der Schweiz.

Die Italiener waren übrigens höchst beunruhigt von solchen Aktionen, ein paar Bomben auf den gedachten "Luftschutzkeller" ergaben ein Politikum.

Das sehe ich schon um Zusammenhang mit der Bombadierung von Zürich vom 22. Dezember 1940. In dieser Nacht starb eine Frau und fünf Menschen wurden verletzt.

London musste ja auf das Protestschreiben der Schweiz reagieren und so hatten sie wohl die einfachste Lösung gefunden.
 
Bekannt eher für ihre Fla-Waffen. Ich frage mich, wie es die Schweizer im 2. Weltkrieg geschafft haben, beide Seiten zu beliefern.

Zollverschluss.

Vielleicht sollte man mal wieder anmerken:

Den Schweizern wie den Schweden wurde es nach Ende des Krieges sehr übelgenommen, dass sie den Deutschen nicht irgendwann 44 oder 45 den Krieg erklärten. Siehe UNO
Beide waren sich aber für eine "Leichenschändung" zu schade.

Die Schweiz hat nach beiden Kriegen als erste den Sportverkehr wieder aufgenommen. Tausende deutscher Kinder durften 46/47 in die Schweiz zum "aufpäppeln". Das erste Land in dem man mit dem Personalausweis einreisen durfte war die Schweiz.
Man hat sich da immer gutnachbarlich verhalten.
 
Hier die diplomatischen Schriften vom 24. Dezember 1940:

E 2200 London 44/7
Notice du Ministre de Suisse à Londres, W. Thurnheer
No London, 24. Dezember 1940

Ich sprach heute beim Unterstaatssekretär Butler vor betreffend die Grenzverletzung.
Ich drücke mein Bedauern aus, dass ich am Weihnachtsvorabend
mich veranlasst sehe, zu ihm zu kommen mit der Meldung, dass britische
Flieger erneut zu zwei Malen schweizerisches Souveränitätsrecht verletzt, zum
ersten Male in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, offenbar anlässlich
eines Fluges nach Italien, vielleicht Venedig, und das zweite Mal am
22./23. Dezember im Zusammenhang mit einem Flug nach Zürich und Bombenabwürfen
über diese wichtigste Stadt der Schweiz.
Das erstaunliche auch bei diesem Fall, wie übrigens demjenigen Basels sei die
schlechte Orientierung der Flieger. Auch Zürich sei eine markante Stadt auf der
Landkarte, am Ende des langen schmalen Zürichsees und es sei mir unerklärlich,
wie man Zürich mit einer Süddeutschen Stadt verwechseln könne, es sei
denn, dass der Flieger vielleicht Konstanz mit Zürich verwechsle. In diesem
Falle müsste er aber den relativ schmalen Zürichsee mit dem breiten Becken des
viel grösseren Bodensees verwechselt haben.
Diese konstanten und in letzter Zeit so schweren Verletzungen machen einen
sehr ungünstigen Eindruck, vor allen Dingen einmal bei uns, dann aber glaube
ich, dass sie überhaupt dem Ansehen der britischen Flieger im Ausland schaden.
Die Schweiz sei überall beliebt und bekannt und man könne nicht verstehen,
weshalb britische Flieger so schlecht orientiert seien, dass sie über der
Schweiz Bomben abwerfen.
Mr. Butler erklärt seinerseits sein Bedauern über die konstanten unangenehmen
Aufträge, die mir hier infolge der britischen Flieger Überbunden seien. Als
ich meinen Besuch heute meldete hätte er vermutet, dass ich wegen der Grenzverletzung
komme und deshalb vorgängig eine Besprechung mit dem neuen
Chef des Auswärtigen, Mr. Eden, der gestern sein Amt angetreten hat, gehabt.
Er könne mir mitteilen, dass dieser sofort eine eingehende Untersuchung angeordnet
habe. Bevor diese beendigt, könne er sich nicht weiter äussern; dagegen
spreche er über die Umstände an sich sein Bedauern aus.
Mr. Butler bemerkt dann, dass es erstaunlich sei, dass so rasch und in kurzer
Frist derartig schwere Verletzungen vorkommen, und fügt die Frage bei, ob ich
ganz sicher sei, dass es sich um britische Flieger handle. Ich antworte, dass meiner
Ansicht nach hierüber kaum ein Zweifel herrschen könne; die Bomben
seien britische Bomben und die Radiomeldungen der Flieger bilden ebenfalls
eine Bestätigung, dass es britische Flieger gewesen [seien]; überdies seien unsere
Untersuchungsbehörden sehr vorsichtig und gründlich. Butler bemerkte hierzu,
dass er nicht den geringsten Zweifel in diesen Meldungen hege. Er erwähnt
nur, dass die Deutschen eben leider im Besitze von britischen Bomben seien.
Ich füge dann bei, dass dieser britische Zweifel bei uns keine günstige Aufnahme
finden würde, und Mr. Butler möchte denn auch lieber, dass ich hierüber
keinen Bericht mache, was ich zusage.
Ich tue dies, einmal um die berechtigte Verstimmung bei uns nicht unnötig
zu vergrössern; wenn die Engländer später den Nachweis erbringen sollten,
dass es sich ihrer Ansicht nach um britische Flieger handelt, ist der Zeitpunkt
für eine solche Meldung immer noch früh genug, namentlich angesichts der
Tatsache, dass die britischen Flieger notorisch die schweizerischen Territorialrechte
missachten.

Quelle: Bundesarchiv Bern: Die diplomatischen Dokumente der Schweiz von 1848 bis 1945
http://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/showHome.do
Band 13
Dokumentennr. 428
Datum 24.12.1940
Seite 1042-1043
Ref. No: 60 006 287
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schweiz hat nach beiden Kriegen als erste den Sportverkehr wieder aufgenommen. Tausende deutscher Kinder durften 46/47 in die Schweiz zum "aufpäppeln". Das erste Land in dem man mit dem Personalausweis einreisen durfte war die Schweiz.
Man hat sich da immer gutnachbarlich verhalten.

Dazu zwei Buchtipps:


Bernd Haunfelder
Not und Hoffnung: Deutsche Kinder und die Schweiz 1946-1956
Aschendorff Verlag. 2008. 194 Seiten

Klappentext schrieb:
Das erste Land, das der hungernden deutschen Bevölkerung nach dem Krieg half, war die Schweiz. Seit Anfang 1946 erhielten mehr als zwei Millionen Kinder der britischen, französischen und sowjetischen Zone tägliche Speisungen. Dazu waren Ovomaltine, Kakao und Schokolade heiß begehrt. Außerdem gelangten zehntausende Tonnen Medikamente, Kleidung und Paketsendungen nach Deutschland. Davon, aber auch von Patenschaften zugunsten von Flüchtlings- und Vertriebenenkindern, vor allem aber von der größten Kinderhilfsaktion nach 1945, ist in diesem Buch die Rede. Mehr als 44.000 unterernährte und kranke deutsche Jungen und Mädchen reisten von 1946 bis 1956 zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt in die Schweiz. Diese Zeit sei eine der prägendsten des Lebens gewesen, wird in den hier veröffentlichten Erinnerungen oft gesagt. Ein vergessenes, aber ein vielfach sehr anrührendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte wird in Texten und mehr als 120 Bildern dargestellt.

Und vom selben Autor:

Kinderzüge in die Schweiz: Die Deutschlandhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes 1946 - 1956
Aschendorff Verlag. 2007. 233 Seiten

Klappentext schrieb:
Von 1946 bis 1956 reisten auf Einladung des Schweizerischen Roten Kreuzes 44.000 unterernährte und kranke deutsche Kinder zu einem dreimonatigen Erholungsaufenthalt in die Schweiz. Insgesamt kamen von 1940 bis 1956 fast 182.000 Kinder aus ganz Europa in das Land, nach Frankreich die meisten aus Deutschland. Einzigartig daran war auch das Engagement vieler Schweizer, die die Kinder bei sich aufnahmen. Die meisten haben bis heute noch enge Kontakte zu ihrer Pflegefamilie, blieb doch die Zeit in der Schweiz ein unvergessliches Erlebnis. In diesem Band wird erstmals die bewegende Geschichte der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes für Deutschland erzählt. Kindererinnerungen und bisher unbekannte Fotos lassen ein in der Öffentlichkeit kaum noch bekanntes humanitäres Kapitel der dunklen Nachkriegsjahre wieder lebendig werden.
 
Zurück
Oben