Dem möchte ich - ungern, wie immer - widersprechen und die Antithese formulieren, dass Gewalt gegen Frauen
immer auch eine sexuelle Komponente hat; das ist heute so, und das war zu früheren Folter-Zeiten nicht anders.
Eine zugegebenermaßen krasse Stellungnahme dazu stammt vom vormaligen Theologieprofessor und nachmaligem Häretiker Horst Herrmann (Sex & Folter in der Kirche, Sond. 1998, S. 80): Es sei
kein Zufall, daß christenmenschliche Grausamkeit sich so oft auf die Geschlechtsteile des meist nackten Opfers konzentrierte, Schamhaare inspizierte und ausriß, mit Vorliebe Genitalien folterte, Brüste zwickte und abriß, Scheiden weitete und zerriß. Im Alten Testament stoßen wir auf Anspielungen, die die Zerstörung der Genitalien betreffen, und fast immer weisen die zahlreichen Schindereien, mit denen Christen später aufwarteten, eine ausgeprägt sexuelle, sadistische Komponente auf.
Dazu gibt es eine reichhaltige historische, sexualpathologische usw. Literatur, aus der ich ungern weitere Beispiele zitieren möchte, die aber jedenfalls meine oben genannte These bestätigt. (Vorsorglicher Hinweis: Dies ist keine Stellungnahme zur - christlichen - Religion an sich.)
*Apropos alte Frauen: Zwar sind hier im GF keine solchen, aber ich möchte für alle Fälle bestreiten, dass man "jenseits der vierzig" für irgendein Zeitalter gleichsetzen darf mit fehlender sexueller Appetenz.
** Einen prinzipiellen Gegensatz zwischen "sexueller Phantasie" und "strenger Reglementierung" gibt es schon gar nicht; informiere Dich hierzu beim nächstbesten Sadomasochisten aus der Nachbarschaft.