Vor drei Tagen habe ich es endlich mal ins Museo Arqueológico Nacional in Madrid geschafft. Ich habe dafür nur vier oder fünf Madrid-Aufenthalte gebraucht...
Das Museum ist aufgeteilt in
- Einführungsbereich
- Prähistorie
- Protohistorie (Bronzezeit)
- Äußere Einflüsse (Eisenzeit, Kelten, Punier, Griechen)
- römische Eroberung Spaniens
- Christianisierung und Westgoten
- Islamisches Spanien
- Christliches Spanien
- Neuzeitliche Archäologie
Die Bereiche Christliches Spanien und Neuzeitliche Archäologie waren geschlossen, daher kann ich darüber wenig sagen.
Die Bereiche Prähistorie, Protohistorie, römische Eroberung und Christianisierung und Westgoten waren wiederum unterteilt in
- Technologie und Wirtschaft
- Bewaffnung
- Wohnkultur
- Begräbniskultur
Im Teil Islamisches Spanien war das nicht der Fall (okay, islamische Begräbnissitten sind ja auch im Prinzip nicht so interessant: keine Beigaben, Ausrichtung nach Mekka, fertig, andere Begräbnissitten geben da archäologisch einfach viel mehr her).
Auch - meist epigraphische oder numismatische - Schriftzeugnisse werden gezeigt.
Insgesamt war das Museum übersichtlich gestaltet - man wird also nicht mit Fundstücken zugeballert, sondern bekommt mal eine repräsentative Auswahl, mal besondere Stücke zu sehen. Sowohl im Einführungsbereich, als auch in jeder Abteilung konnte man sich Einführungsfilmchen ansehen, die mit spanischem und englischem Text versehen waren, aber immer so eine nervig beruhigende Musik spielten, auch wenn die Filme gerade nicht liefen (wenn sie nicht liefen, liefen ihre Kurzfassungen ohne Untertitel in Dauerschleife). Für Sehbehinderte gibt es in jeder Abteilung einen Bereich zum Anfassen, hier kann man dann Nachbildungen herausragender Ausstellungsstücke in den Vitrinen fühlen, allerdings sind diese nicht aus dem Originalmaterial, sondern aus Holz, die Stücke sind in Braille-Schrift kommentiert. (Die Sehbehinderten müssen natürlich zu den jeweiligen Stellen geführt werden, sie haben vielleicht sechs Stücke zum Befühlen, wo sehende Besucher 100 zum Anschauen haben. Es ist ein Anfang, ein Konzept, aber wirklich glücklich ist es noch nicht.)
Viele der Stücke im Museum sind - natürlich - Originale, aber an einigen Stellen sieht man auch Anmerkungen, dass es sich um Nachbildungen von Originalstücken handelt, die sich im Eigentum des Museums XY befinden.
Im Bereich der bronzezeitlichen El Argar-Kultur wird die Arbeit des belgischen Archäologen Luis Siret (1860 - 1934) gehighlightet, wohingegen etwa im Bereich der eisenzeitlichen tartessischen Kultur Adolf Schulten (1870 - 1960) keine so prominente Erwähnung findet, obwohl z.B. der Schatz von Carambolo - ich weiß grad gar nicht, ob in Kopie oder im Original - ausgestellt wird. (Mir fällt das nur auf, weil während meines Erasmus-Aufenthalts vor 20 Jahren in Granada in den Vorlesungen in Alter Geschichte Spaniens sehr viel Zeit auf Adolfs Schultens tartessische Forschungen verwendet wurde, ohne dies wäre Schulten mir gar nicht bekannt).
Das Museum versucht seinen Besuchern die Unterschiede der verschieden Kulturen auf der iberischen Halbinsel zu verdeutlichen, etwa, dass die Mittelmeer-Anrainer zwischen Neolithisierung und Bronzezeit eher zu einer sesshaften Lebensweise mit Feldbau neigten, wohingegen die Bewohner der Meseta Central und westlichen und nordwestlichen Regionen oft mehr von Viehzucht lebten und somit auch weniger sesshaft waren.
Die Problematik ist allerdings, dass man gewissermaßen, wenn man das ganze Museum sich ansieht, etwa 200.000 Jahre, davon die letzten 8.000 Jahre intensiv, im Schnelldurchlauf macht, also sich Fakten miteinander leicht zu einem Kuddelmuddel vermischen können. Allerdings kostet das Museum auch nur 3 € Eintritt pP (Stand Mai 2023), so dass man durchaus sich eine Abteilung intensiv ansehen kann, ohne zwanghaft das ganze Museum ansehen zu müssen (gilt natürlich eher für Leute, die öfter dort sind, nicht für sporadische Besucher).
Schön ist auch die offene Gestaltung der Ausstellungsräume, zwar sind diese über mehrere Etage verteilt, aber man kann dank der offenen Architektur leicht von einer Abteilung in die andere wechseln und muss nicht, wie beim schwedischen Möbelhaus durch alle Abteilungen hechten, um zum gewünschten Punkt zu kommen.
Das Museum ist aufgeteilt in
- Einführungsbereich
- Prähistorie
- Protohistorie (Bronzezeit)
- Äußere Einflüsse (Eisenzeit, Kelten, Punier, Griechen)
- römische Eroberung Spaniens
- Christianisierung und Westgoten
- Islamisches Spanien
- Christliches Spanien
- Neuzeitliche Archäologie
Die Bereiche Christliches Spanien und Neuzeitliche Archäologie waren geschlossen, daher kann ich darüber wenig sagen.
Die Bereiche Prähistorie, Protohistorie, römische Eroberung und Christianisierung und Westgoten waren wiederum unterteilt in
- Technologie und Wirtschaft
- Bewaffnung
- Wohnkultur
- Begräbniskultur
Im Teil Islamisches Spanien war das nicht der Fall (okay, islamische Begräbnissitten sind ja auch im Prinzip nicht so interessant: keine Beigaben, Ausrichtung nach Mekka, fertig, andere Begräbnissitten geben da archäologisch einfach viel mehr her).
Auch - meist epigraphische oder numismatische - Schriftzeugnisse werden gezeigt.
Insgesamt war das Museum übersichtlich gestaltet - man wird also nicht mit Fundstücken zugeballert, sondern bekommt mal eine repräsentative Auswahl, mal besondere Stücke zu sehen. Sowohl im Einführungsbereich, als auch in jeder Abteilung konnte man sich Einführungsfilmchen ansehen, die mit spanischem und englischem Text versehen waren, aber immer so eine nervig beruhigende Musik spielten, auch wenn die Filme gerade nicht liefen (wenn sie nicht liefen, liefen ihre Kurzfassungen ohne Untertitel in Dauerschleife). Für Sehbehinderte gibt es in jeder Abteilung einen Bereich zum Anfassen, hier kann man dann Nachbildungen herausragender Ausstellungsstücke in den Vitrinen fühlen, allerdings sind diese nicht aus dem Originalmaterial, sondern aus Holz, die Stücke sind in Braille-Schrift kommentiert. (Die Sehbehinderten müssen natürlich zu den jeweiligen Stellen geführt werden, sie haben vielleicht sechs Stücke zum Befühlen, wo sehende Besucher 100 zum Anschauen haben. Es ist ein Anfang, ein Konzept, aber wirklich glücklich ist es noch nicht.)
Viele der Stücke im Museum sind - natürlich - Originale, aber an einigen Stellen sieht man auch Anmerkungen, dass es sich um Nachbildungen von Originalstücken handelt, die sich im Eigentum des Museums XY befinden.
Im Bereich der bronzezeitlichen El Argar-Kultur wird die Arbeit des belgischen Archäologen Luis Siret (1860 - 1934) gehighlightet, wohingegen etwa im Bereich der eisenzeitlichen tartessischen Kultur Adolf Schulten (1870 - 1960) keine so prominente Erwähnung findet, obwohl z.B. der Schatz von Carambolo - ich weiß grad gar nicht, ob in Kopie oder im Original - ausgestellt wird. (Mir fällt das nur auf, weil während meines Erasmus-Aufenthalts vor 20 Jahren in Granada in den Vorlesungen in Alter Geschichte Spaniens sehr viel Zeit auf Adolfs Schultens tartessische Forschungen verwendet wurde, ohne dies wäre Schulten mir gar nicht bekannt).
Das Museum versucht seinen Besuchern die Unterschiede der verschieden Kulturen auf der iberischen Halbinsel zu verdeutlichen, etwa, dass die Mittelmeer-Anrainer zwischen Neolithisierung und Bronzezeit eher zu einer sesshaften Lebensweise mit Feldbau neigten, wohingegen die Bewohner der Meseta Central und westlichen und nordwestlichen Regionen oft mehr von Viehzucht lebten und somit auch weniger sesshaft waren.
Die Problematik ist allerdings, dass man gewissermaßen, wenn man das ganze Museum sich ansieht, etwa 200.000 Jahre, davon die letzten 8.000 Jahre intensiv, im Schnelldurchlauf macht, also sich Fakten miteinander leicht zu einem Kuddelmuddel vermischen können. Allerdings kostet das Museum auch nur 3 € Eintritt pP (Stand Mai 2023), so dass man durchaus sich eine Abteilung intensiv ansehen kann, ohne zwanghaft das ganze Museum ansehen zu müssen (gilt natürlich eher für Leute, die öfter dort sind, nicht für sporadische Besucher).
Schön ist auch die offene Gestaltung der Ausstellungsräume, zwar sind diese über mehrere Etage verteilt, aber man kann dank der offenen Architektur leicht von einer Abteilung in die andere wechseln und muss nicht, wie beim schwedischen Möbelhaus durch alle Abteilungen hechten, um zum gewünschten Punkt zu kommen.