Die als Wettlauf zum Meer bezeichneten Operationen waren von Mitte September bis Mitte Oktober. Danach gab es eine Frontlinie in Frankreich vom Kanal bis zur Schweiz. Im Westen waren danach bis zum Ende des Krieges keine Umfassungen mehr möglich. Eine Umfassung des rechten deutschen Flügels ist spätestens ab Mitte Oktober auch nicht mehr theoretisch möglich. Umfassung bedeutet Überflügelung (eine schwierige Situation für den Angreifer, da er selbst eine ungeschützte langeFlanke hat) des Gegners und dann Abschneiden von den Versorgungslinien (jetzt erst kann er den Gegner schlagen). Eie Überflügelung wäre nur über das Meer möglich gewesen (Landung in Antwerpen, Holland, Ostfriesland, also nicht machbare Operationen). Denkbar wäre eine Durchbruchsschlacht gewesen, das hätten die Deutschen gern gesehen. Die Verbindungslinien der Deutschen waren etwa die Linie Köln – Lüttich. Man hätte den Weg durch Belgien kämpfend zurücklegen müssen. Ein abwegiger Gedanke. Natürlich hätten die Deutschen das gerne gesehen, denn dann hätten die Franzosen eine lange (rechte) Flanke gehabt und einen kurzen Weg zum Meer um die vorgestoßenen Alliierten abzuschneiden. Allerdings war die französische Armeeführung fähig, einen solchen Vorstoß hätte es nie gegeben.
Ypern oder die Erste Flandernschlacht war die erste der nun folgenden Materialschlachten, die dem 1. Weltkrieg sein Gesicht gaben. Aus deutscher Sicht waren sie unnötig und schädlich. Den Durchbruchsversuch bei Ypern haben die Deutschen aus freien Stücken gewählt (vermutlich fühlten sie sich stärker als die Franzosen, in den Grenzschlachten haben sie schwer gelitten und sich unterlegen gezeigt).
Was sich allerdings für jedermann gezeigt hat, war, dass im Osten die an Zahl deutlich unterlegenen Deutschen den Russen schwer zu schaffen machte. Die Mobilität der Deutschen, das dem Verteidiger günstige ostpreußische Gelände, die zu hastige Mobilmachung der Russen, all das wirkte sich aus (Tannenberg, Masurische Seen). Daher verlangten viele, keine Angriffsoperationen an der Westfront durchzuführen, sondern im Osten anzugreifen. Die Entscheidung, dennoch im Westen anzugreifen, ist dennoch überwiegend gebilligt worden (Frankreich war der stärkste Gegner, die Regel ist immer den Stärksten zuerst zu bekämpfen). Ypern zeigte sich bald als Fehlschlag, daher waren die Voraussetzungen andere. Ein Abbruch wurde jetzt mit Nachdruck gefordert. Der gefeierte Hindenburg war der Wortführer und ein weiterer großer Sieg Hindenburgs wäre das Ende Falkenhayns gewesen. Es ging also darum, dass der Angriff in Flandern abgebrochen wird, man dort in Verteidigungsstellung geht und Angriffstruppen nach Ostpreußen transportiert. Das hätte nicht nur zeitlich sehr gut gepasst, die Truppenverschiebung wäre für die Russen vollkommen überraschend gewesen. Überhaupt war die Schlacht um Lodz ein Musterbeispiel für Bewegungskrieg, besonders erwähnenswert die (verschleierte) Verschiebung der 2. ö-u Armee Böhm-Ermolli per Eisenbahntransport aus den Karpaten ins Kampfgebiet. Also das genaue Gegenteil der Ereignisse an der Westfront. Der Ausgang m Osten war absehbar. Natürlich ist im Krieg nichts sicher, wenn aber unterlegene Kräfte ein Einkreisung zu dreiviertel schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass überlegene (noch dazu überraschend auftauchende) starke Kräfte es zu 100% schaffen.
Russland wäre 1914 (vermutlich) noch nicht aus dem Krieg ausgeschieden. Aber in keinem Fall hätte es noch eine intakte Nordfront gegeben. Der Feldzugsplan von Hindenburg 1915 (wiederum abgelehnt von Falkenhayn) hätte unter diesen (wie vermutlich auch unter anderen, d.h. den 1915 tatsächlich vorliegenden) Umständen Russland Armee in jedem Fall kampfunfähig gemacht. Da stellt sich schon die Frage, ob der Zar nicht doch zu Friedensverhandlungen geneigt hätte.
Dann hätte man sich wieder Frankreich zuwenden können. Nach heutigem Wissensstand wäre da strategisch inzwischen nichts passiert. Das bedeutet nicht, dass viele Menschen nicht ihr Leben verloren hätten.
In Deinem letzten Satz meinst Du Moltke, oder?
Ypern oder die Erste Flandernschlacht war die erste der nun folgenden Materialschlachten, die dem 1. Weltkrieg sein Gesicht gaben. Aus deutscher Sicht waren sie unnötig und schädlich. Den Durchbruchsversuch bei Ypern haben die Deutschen aus freien Stücken gewählt (vermutlich fühlten sie sich stärker als die Franzosen, in den Grenzschlachten haben sie schwer gelitten und sich unterlegen gezeigt).
Was sich allerdings für jedermann gezeigt hat, war, dass im Osten die an Zahl deutlich unterlegenen Deutschen den Russen schwer zu schaffen machte. Die Mobilität der Deutschen, das dem Verteidiger günstige ostpreußische Gelände, die zu hastige Mobilmachung der Russen, all das wirkte sich aus (Tannenberg, Masurische Seen). Daher verlangten viele, keine Angriffsoperationen an der Westfront durchzuführen, sondern im Osten anzugreifen. Die Entscheidung, dennoch im Westen anzugreifen, ist dennoch überwiegend gebilligt worden (Frankreich war der stärkste Gegner, die Regel ist immer den Stärksten zuerst zu bekämpfen). Ypern zeigte sich bald als Fehlschlag, daher waren die Voraussetzungen andere. Ein Abbruch wurde jetzt mit Nachdruck gefordert. Der gefeierte Hindenburg war der Wortführer und ein weiterer großer Sieg Hindenburgs wäre das Ende Falkenhayns gewesen. Es ging also darum, dass der Angriff in Flandern abgebrochen wird, man dort in Verteidigungsstellung geht und Angriffstruppen nach Ostpreußen transportiert. Das hätte nicht nur zeitlich sehr gut gepasst, die Truppenverschiebung wäre für die Russen vollkommen überraschend gewesen. Überhaupt war die Schlacht um Lodz ein Musterbeispiel für Bewegungskrieg, besonders erwähnenswert die (verschleierte) Verschiebung der 2. ö-u Armee Böhm-Ermolli per Eisenbahntransport aus den Karpaten ins Kampfgebiet. Also das genaue Gegenteil der Ereignisse an der Westfront. Der Ausgang m Osten war absehbar. Natürlich ist im Krieg nichts sicher, wenn aber unterlegene Kräfte ein Einkreisung zu dreiviertel schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass überlegene (noch dazu überraschend auftauchende) starke Kräfte es zu 100% schaffen.
Russland wäre 1914 (vermutlich) noch nicht aus dem Krieg ausgeschieden. Aber in keinem Fall hätte es noch eine intakte Nordfront gegeben. Der Feldzugsplan von Hindenburg 1915 (wiederum abgelehnt von Falkenhayn) hätte unter diesen (wie vermutlich auch unter anderen, d.h. den 1915 tatsächlich vorliegenden) Umständen Russland Armee in jedem Fall kampfunfähig gemacht. Da stellt sich schon die Frage, ob der Zar nicht doch zu Friedensverhandlungen geneigt hätte.
Dann hätte man sich wieder Frankreich zuwenden können. Nach heutigem Wissensstand wäre da strategisch inzwischen nichts passiert. Das bedeutet nicht, dass viele Menschen nicht ihr Leben verloren hätten.
In Deinem letzten Satz meinst Du Moltke, oder?