Nein, das bleibt erhalten, wenn man den Kontext betrachtet. Und nein, das ist so offensichtlich, dass ich es nicht erklären muss. Es ist evident. Wer nicht darum weiß, hat sich zumindest mit der katholischen Konfession nicht wirklich beschäftigt. Es wird einem bei Messdiener-, Kommunions-, Firm- und dem schulischen Religionsunterricht geradezu eingebläut. Wenn der Stein für Dich in dem Satz -ich habe ihn wie üblich durch den Beginn zitiert, häufig sind auch nur die ersten beiden Wörter- nicht wichtig ist, kann ich es nicht erklären. Ich muss davon ausgehen, dass Du ihn einfach nicht verstehst. Vielleicht so: Dir ist doch bekannt, was ein Fundament ist?
Beispiele für die Reden vom Lebendigen Holz und vom bearbeiteten, bzw. zu bearbeitenden Stein herausziehen, habe ich nicht die Zeit. Es ging dabei aber um ein Beispiel für ein recht leichtes Übersetzungsproblem, dass Auswirkungen auf das Verständnis des gesamten Texts haben kann. Das ist es zweifellos. Damit ist der Hauptzweck der Verdeutlichung erfüllt.
Und unterstelle mir bitte nicht Dinge, die ich nie behauptet habe. Ich schrieb nur, dass Luther wohl eher das mit dem lebendigen Holz nahe lag und dem Papst die sichere Begründung seiner Stellung. Die Übersetzung ist gerade deshalb so interessant, weil sie auf den ersten Blick nichts mit dem Konflikt zu tun hat. Aber spätestens bei der Diskussion über das 'Tu es" muss auf die -zumindest für Menschen der Neuzeit- unklare Bedeutung von Tekton verwiesen werden. Nach meiner Erfahrung kommt da unweigerlich der Zimmermann.
Und das Luther auf die Bedeutung der Schrift setzte, heißt nicht, dass es nur eine Interpretation derselben gibt, oder er die einzig richtige gefunden hat. Als Übersetzer war ihm das bewusst. Was sich denn auch in seiner Wendung 'dem Volk aufs Maul schauen' äußert. Im Zweifel wird er die verständlichere, für den Durchschnitt naheliegendere Übersetzung wählen, was natürlich (erst in der Folge, der Übersetzer kennt das Original und ist von der Übersetzung unbeeinflusst!) zum Problem werden kann.
(Die Problematik wurde schon in Zeiten der Scholastik thematisiert. Über den Zusammenhang mit der Nikomachischen Ethik habe ich das als Aufhänger für ein Referat genutzt. Das ist also kein konfessioneller (laut Autokorrektur: Kinder fesselnder) Gegensatz.)