Größere Überschichtungen durch andere Völker gab es nicht, denn der ethnische Anteil der Hyksos, Nubier, Libyer, Kanaaniter oder Griechen ist durchaus unerheblich.
Das würde ich so nicht sagen, die Zeit der 'Fremdherrschaften' in Ägypten, besonders in der sogenannten 'Dritten Zwischenzeit' liegt noch im Schatten, dennoch kann man sagen, daß wenigstens der Anteil der Libyer, der Griechen und der Nubier nicht unerheblich sein kann.
In der Ramessidenzeit im Neuen Reich waren bereits viele Libyer ansässig, das berichten Quellen aus der Zeit des Merenptah und des Ramses II. Libyer sind um 1069 v. Chr an die Macht gekommen, und zwar ergriffen sie diese nicht durch Krieg, sondern aus dem Inneren heraus, das heißt, daß Libyer zu dieser Zeit ein fester Bestandteil der ägyptischen Bevölkerung waren, daher müßten sie weitestgehend integriert sein. Die Herrschaft der Libyer endet durch die Eroberung der Kuschiten (Nubier) im Jahr 760 v.Chr. Auch diese galten als integriert, weil sie mit der ägyptischen Kultur vertraut waren und dieselben Götter anbeteten. Auf der kurzen nubischen Phase folgte eine libysche Dynastie (664 v. Chr.) , von der man lange dachte, sie wäre einheimisch gewesen. Unter der letztgenannten Dynastie wurden Griechen zunehmend als Söldner engagiert, später kamen griechische Kaufleute hinzu. Unter den Pharao Amasis, der 26. Dynastie, also der Nachfolgerin der nubischen Dynastie, kam es zu engen Kontakten mit Griechen; man ging hier so weit, daß man ihnen Städte zur Besiedlung zur Verfügung stellte.
In dieser oben beschriebenen Zeit bildeten Fremde einen wesentlichen Bestandteil der ägyptischen Bevölkerung und sie waren mit Sicherheit nicht gering an der Zahl. Das bedeutet, daß die weitreichendsten Vermischungen zu jener Zeit stattgefunden haben. Eheschließungen zwischen Ägyptern und Fremden sind nicht selten gewesen; das Problem, weshalb dies meist nicht klar zu erkennen ist, liegt an der Integration der Fremden, die ägyptische Sitten, die Religion etc. annahmen, so daß es heute nicht einfach bis gar unmöglich einen Ägypter von einem Libyer oder Nubier zu unterscheiden. Die Griechen gingen in der Akkulturation nicht so weit wie die Nubier und Libyer, sie übertrugen vielmehr kulturelle Aspekte (
interpretatio graecae).