Naturwissenschaftliches Denken am Ende des 19. Jhd.

X

Xini

Gast
hi

ich soll ein referat über obiges thema halten und bin nun auf der suche nach infos
dabei bin ich auf dieses forum gestossen
ich möchte natürlich keineswegs ein fertiges referat von euch geliefert haben das wäre unsinn

aber für jemand der sich zwar sowohl für geschichte als auch für naturwissenschaft interessiert jedoch noch nie mit der verbindung der beiden beschäftigt hat ist es einfach schwer einen einstieg zu finden

vielleicht könnt ihr mir dabei helfen
was ich suche ist also:

- welche naturwissenschaftler sind überhaupt wichtig in dieser zeit (ca.1850-1900)

- welches weltbild galt in dieser zeit

- gab es eine wichtige spaltung (etwa zwischen wissenschaft und kirche)

- welche allgemeine vorstellung überwog (einstein oder newton oda was weiß ich wer)

ich denke das wäre mal ein anfang
wie gesagt ich suche nur kleine denkanstösse was ich bei der bearbeitung des themas beachten muss und wo und va nach was ich suchen muss.

vielen dank im vorraus
mfg Xini
 
- welches weltbild galt in dieser zeit

also:(heliozentrisches weltbild(planeten um sonne))
Heliozentrische Theorien gab es schon in der Antike (600 v. Chr.).
Erst Nikolaus Kopernikus nahm wegen mathematischer Zweifel im 16. Jahrhundert wieder ein heliozentrisches Weltbild an, das Galileo Galilei physikalisch zu belegen versuchte. Beide gingen jedoch davon aus, die Planeten wanderten in einer Kreisbahn um die Sonne, was zu Ungereimtheiten zwischen Theorie und Beobachtung führte, die erst durch Johannes Keplers Idee, dass sich die Planeten nicht auf einer Kreisbahn um die Sonne, sondern auf elipsenartigen Laufbahnen um das Zentrum drehen, geklärt werden konnten.

differenzen zwschen wissenschaft und Kirche gibt es! wegen des zunächst nicht bewiesenen heliozentrschen weltbildes und dem versteiften glauben an das geozentrische weltbild( alle planeten um erde)

mal so die frage wie alt bzw welche klassenstufe und für welches Fach wegen der ausfürlichkeit?!
 
Xini schrieb:
hi

ich soll ein referat über obiges thema halten und bin nun auf der suche nach infos
dabei bin ich auf dieses forum gestossen
ich möchte natürlich keineswegs ein fertiges referat von euch geliefert haben das wäre unsinn

aber für jemand der sich zwar sowohl für geschichte als auch für naturwissenschaft interessiert jedoch noch nie mit der verbindung der beiden beschäftigt hat ist es einfach schwer einen einstieg zu finden

vielleicht könnt ihr mir dabei helfen
was ich suche ist also:

- welche naturwissenschaftler sind überhaupt wichtig in dieser zeit (ca.1850-1900)

- welches weltbild galt in dieser zeit

- gab es eine wichtige spaltung (etwa zwischen wissenschaft und kirche)

- welche allgemeine vorstellung überwog (einstein oder newton oda was weiß ich wer)

ich denke das wäre mal ein anfang
wie gesagt ich suche nur kleine denkanstösse was ich bei der bearbeitung des themas beachten muss und wo und va nach was ich suchen muss.

vielen dank im vorraus
mfg Xini


Hmh...1850-1900? Zu dieser Zeit war Albert Einstein noch völlig unbekannt, genauso eine Theorien. Allerdings gab es schon "seine" Vorarbeiter, wie z.B. Hendrik Antoon Lorentz.
Gerade in der Physik und in der Chemie tat sich viel um diese Zeit rum!

Zum Verhältnis von Weltanschauung, Kirche und Wissenschaft, hier ein Link

iasl.uni-muenchen.de/rezensio/liste/doerries.htm


*sry, irgendwie bekomm ich das mit dem Link net hin, ihr müsst das so kopieren und einfügen:(
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Liste mit allen Naturwissenschaftlern zu entwerfen würde ziemlich lange dauern, eben weil es soviele gab. Aber ein paar bedeutende Wissenschaftler waren (keineswegs vollständig):

- Marie Curie (Marya Sklodowska) /Pierre Curie
- Hendrik Antoon Lorentz
- Charles Darwin
- Alfred Berhard Nobel
- Louis Pasteur

:winke:
 
In welchem Fach mußt du das Referat überhaupt halten: Geschichte, Bio, Chemie?
Ein Punkt, der zu erwähnen wäre: das späte 19. Jahrhundert ist die Epoche, in der die Naturwissenschaften sich wissenschaftlich durchorganisieren. Bis gegen 1800 wurden sie an Universitäten nicht gelehrt, Technische Universitäten entstehen erst im 19. Jahrhundert, ebenso wie die mathematisch-naturwissenschaftlichen Klassen der Akademien der Wissenschaften.
Das wichtigste Lexikon, um Naturwissenschaftler nachzuschlagen, ist übrigens der "Poggendorff", den es meiner Erinnerung nach auch online gibt ; aber ich glaube kaum, daß Du so weit gehen mußt.
 
Xini schrieb:
- welche naturwissenschaftler sind überhaupt wichtig in dieser zeit (ca.1850-1900)

Also in der 2. Hälfte hat sich im Bereich der Naturwissenschaft und der damit verbundenen Technik erhebliche Entwicklungen vollzogen. Gegen Ende 19. Jahrhunderts wurden die Chemie- und Elektroindustrie, zwei neue Industriezweige, in Deutschland begründet. Die Erkenntnisse dazu müssen natürlich vorher erforscht worden sein.
Wichtige Wissenschaftler im Bereich der Elektrotechnik: Maxwell (geschlossene Beschreibung des elektrischen und magnetischen mittels der nach ihm benannten Gleichungen), der vielseitige Helmholtz, Heinreich Hertz, dem der 1. Nachweis von elektromagnetischen Wellen gelang, Werner von Siemens u.a.
im Bereich der Chemie z.B. Meyer (PSE), Justus von Liebig (künstliche Düngung), Nobel, van der Waals Gasgleichung
In der Biologie/Medizin: Mendel Vererbung, Darwin, Pasteur - da kenne ich mich nicht so gut aus; Robert Koch, Paul Behring, Paul Ehrlicher, Semmelweis - ganz neue Einsichten (Virologie, Impfen, ...)
Physik: Max Planck (Entropie), Boltzmann, Becquerel (Radioaktivität), der bereits genannte Lorentz

Wie bereits von Tannhäuser ist eine ganz neue Disziplin entstanden, nämlich die der Ingenieure/Techniker.
Wenn Du mal unter Wikipedia schaust bei Physiker oder Chemiker 19. Jahrhundert fallen einem viele Namen in Erinnerung, die man heute für Geräte, Einheiten oder wichtige Gleichungen nutzt. Dies ist doch ein Zeichen, dass im 19. Jhd. in der Physik und der Chemie ganz entscheidende Grundlagen gelegt wurden.

Xini schrieb:
- welches weltbild galt in dieser zeit
Ein fortschrittsgläubiges Weltbild kann man sagen - Wissenschaft wurde als etwas begriffen um dem Menschen das Leben zu erleichtern.
Xini schrieb:
- gab es eine wichtige spaltung (etwa zwischen wissenschaft und kirche)
Na das es die Darwinsche Vererbungslehre nicht leicht hatte, kann man sich ja denken. Auch heute gibt es die Gruppe der Kreationisten, die in den USA versuchen die Verbreitung der Darwinschen Lehre zu verhindern.
Xini schrieb:
- welche allgemeine vorstellung überwog (einstein oder newton oda was weiß ich wer)
Es besteht ein großer Unterschied zwischen der deterministischen Mechanik Newtons und der Quantenmechanik (Heisenberg'sche Unschärferelation, Plancksches Wirkungsquantum, Photoelektrischer Effekt für den Einstein den Nobelpreis bekam...), die aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde.
:eek:fftopic:
Am Rande dazu:
Dies hat auch einschneidende Folgen für die Vorstellung Gottes - so hatte Einstein Probleme, dass Gott würfelt - es gibt den Zufall.

Je nach Lesart der Darwinschen Lehre aus theologischer Sicht ist Gott von der Figur des Schöpfers eher in die Position des Erhalters, Bewahrers gedrängt worden. Mit der Quantenmechanik nun könnte man argumentieren Gott hat den Menschen bzw. die Schöpfung überhaupt nicht gezielt planen können, da auch Gott den Gesetzen der Physik unterworfen ist - er kann nicht weiter sehen, selbst wenn er alle Gesetze kennt. Man könnte höchstens von fortwährender Schöpfung reden.
 
Generell war man der Auffassung, die gesamte Natur sei entdeckt worden. Dem jungen Max Planck riet man sogar von einem Physik-Studium ab. Die klassische Physik war auf ihrem Höhepunkt und doch kurz vor ihrem Fall. :D Lorentz und andere Physiker wurden schon angesprochen.

Durch Maxwell und Michelson z.B. wurde ja schon Vorarbeit für Einstein geleistet.
 
vielen dank für die beiträge erstmal
ich glaube da ist schon einiges dabei was mir helfen wird

zu den fragen die noch kamen

ich bin 17, 11. klasse am gymnasium und das referat ist für deutsch
ja ihr mögt es nich glauben aber es ist tatsächlich so
mein deutschlehrer legt viel wert auf literaturgeschichte und hat in der zeit sturm und drang in richtung anfänge der klassik einfach mal jedem ein thema gegeben

ich muss sagen ich hab noch eins der besten erwischt
es ist also eher ein randthema
dennoch soll es eben keine literaturgeschichte werden sondern fächerübergreifende hintergrundinformation

nochmals vielen dank
und ich bin gespannt auf weitere beiträge
 
Hättest Du mal gleich etwas von Deutsch gesagt: da drängt sich doch der olle Goethe auf. Allerdings ist Goethe natürlich "schon" 1832 aus dem Bretterhaus abgetreten. Wenn doch ein bisschen Literaturgeschichte: Jules Verne ist auch ganz interessant, der muss regelmässig wissenschaftliche Publikationen gelesen haben. Bei Jules Verne passen auch die Lebensdaten besser auf die vorgegebenen Daten 1850 - 1900.
 
Das 19.Jahrhundert war geprägt von der Industriellen Revolution.
Textilindustrie, Eisenbearbeitung und Bergbau sowie das Verkehrswesen waren die ersten Industriezweige, die expansierten. In der zweiten Hälfte des 19.Jh entstanden neue Bereiche wie die Chemie- und Elektroindustrie. Demzufolge nahm das Wissen in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern explosionsartig zu und es erfolgte eine immer stärkere Professionalisierung.
Auch den Frauen kam eine völlig neue Rolle in diesem Jahrhundert zu. Sie traten auch in den Wissenschaften aus dem Schatten der Männer.
Einige Beispiele:
Sophie Germain, französische Mathematikerin
Mary Fairfax Sommerville begann mit experimentellen Studien über verschiedene Wirkungen von Sonnenstrahlen, größten Ruhm erlangte sie als Wissenschaftsautorin
Ada Byron Countess of Lovelace, ebenfalls Mathematikerin, gilt als erste Programmiererin und starb viel zu früh
Maria Mitchell, Astronomin
Amalia Dietrich errang großes Ansehen als Botanikerin
Sonja Kovalewskaja, eine russische Mathematikerin
Agnes Pockels, Physikerin und Chemikerin


Frauen begannen sich für Bildung und den freien Zugang zu Universitäten einzusetzen. In den Vereinigten Staaten und England gründeten sie eigene Hochschulen – die Frauen-Colleges. Einige dieser frühen Gründungen gelten heute als Elitehochschulen.

In Mitteleuropa wurden den Frauen in der zweiten Hälfte des 19.Jh. allmählich die Universitäten geöffnet. Nach der Schweiz ließ Frankreich Frauen zum Studium zu. Es folgten Belgien, die Niederlande und die skandinavischen Länder. 1889 wurde in Schweden die russische Mathematikerin Sonja Kovalevskaya als erste Frau Europas in der modernen Geschichte als ordentliche Professorin an die Universität von Stockholm berufen.
Deutschland bildete das Schlusslicht der Entwicklung.

Da Einstein hier schon erwähnt wurde, aber von der zeit her nicht passt, trotzdem ein kleiner Gedanke dazu: Mileva Maric-Einstein hatte als Studienkollegin und spätere Ehefrau von Albert Einstein sehr großen Anteil an seinen arbeiten vor allem auch zur Relativitätstheorie.
Seine mit dem Nobelpreis verbundene Geldsumme trat er an Mileva ab.
 
Zurück
Oben